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Wie würde denn eine perfekte Welt aussehen?Ich denke dass es keine Welt geben kann in der alle Menschen für immer friedlich zusammen leben können. Denn sollte es so einen Ort einmal geben, dann vermehren die Menschen sich dort solange exponentiell, bis dieser Ort die Menschen nicht mehr mit ausreichender Macht versorgen kann. Spätestens dann müssen die Menschen wieder um ihre benötigte Macht in dem System kämpfen oder innovativ sein um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Solange die Menschen aber mehr als genug Macht für ihr Leben einsammeln können gibt es kaum einen Grund die Risiken auf sich zu nehmen die sorgenfreie Umgebung zu verlassen um neue Innovation zu schaffen. Es wird tendenziell also immer knapp zuviele Akteure für einen Lebensraum geben die sich dann um die Ressourcen streiten müssen. Nach aktuellem wissen kann ich aber sagen, dass es für ein stabiles System hilfreich ist, wenn es Mechanismen gibt, die es verbieten dass die Macht sich zentralisiert. Auch wenn jeder Akteur in so einem System nach weiterer Macht strebt darf es niemals eine Möglichkeit geben so viel mächtiger zu werden um allen möglichen anderen Akteuren in der Macht überlegen zu sein. Denn dieser übermächtige Akteur kann dann über alle anderen Akteure herrschen und zerstört sich somit langfristig als Diktator oder Monopolist selber. Um diesen langfristigen Untergang zu verhindern gibt es die Trennung der Mächte, die gerade in Demokratien eine fundamentale Machtstruktur ergeben. Wenn ein Staat es schafft alle größten Machtformen voneinander zu trennen, dann können diese Machtformen sich gegenseitig überwachen und so Missbrauch und Manipulation entgegenwirken. Sobald diese Machtformen aber zusammenkommen, dann gibt es die Chance des Machtmissbrauches was nur eine Frage der Zeit bedeutet, bis diese Machtquelle von einem Akteur gefunden und benutzt wird. Aktuell gibt es auf der Staatsebene die Machttrennung der Exekutive, Legislative und Judikative. Aber es gibt noch weitere Machtformen, die zwingend voneinander getrennt sein müssen, z.B. die Medien / Informationsfreiheit oder das Geldsystem. Es ist auch ziemlich Sicher, dass weitere Machtformen in der Zukunft entdeckt, gefunden oder benannt werden weil es mit jeder neuen Technologie auch eine neue Machtform gibt mit der Akteure angreifen können und sich andere Akteure dagegen verteidigen müssen. Aber nur wenn alle Machtformen möglichst dezentral voneinander getrennt ausgeübt werden, nur dann hat ein Staat die Chance langfristig bestehen zu können. Ansonsten wird er an den entstehenden zentralen Strukturen scheitern. SozialismusSozialismus ist eine mögliche Folgerung von Zentralisierung der Macht. Denn einerseits kann die Machtzentralisierung offen diktatorisch sein oder in einer monopolistischen Planwirtschaft enden. Das Problem in Machtmärkten ist immer, dass die mikroskopischen Akteure nach Sicherheit streben und somit tendenziell mehr Verteidigungen aufbauen als sie benötigen. Solange auch nur die Akteure für die Verteidigung bezahlen, die diese Verteidigung auch wollen und sie sich leisten können, solange kann das System funktionieren. Aber sobald diese Verteidigungen allen Menschen diktatorisch vorgeschrieben werden entstehen dadurch immer Möglichkeiten diese Verteidigungen für einzelne Akteure auszunutzen. Denn was makroskopisch passiert, ist dass einigen Akteuren Macht abgenommen wird und an Andere umverteilt wird. Das ist der Beginn der Planwirtschaft, die diktatorisch vorgibt, was in ihren Augen wirtschaftlich ist und was nicht. Diese Bewertungen können aber nur und ausschließlich die mikroskopischen Akteure makroskopisch auf einen Markt bewerten. Einen Markt, den die Planwirtschaft entweder durch Regeln und Subventionen verzerrt oder komplett untersagt. Diese Umverteilung mag zu Beginn gerechtfertigt sein weil mit der Verteidigung auch wirklich ein gleichwertiger Dienst erbracht wird. Aber wegen den Zwangsabgaben oder dem vernichten des Marktes gibt es keine ökonomische Kontrolle mehr, ob die erbrachte Leistung wirklich gleichwertig ist oder nicht. Denn die für die Verteidigung zuständigen Akteure bekommen die Macht egal ob sie arbeiten oder nicht. Mit der Zeit wird die Gegenleistung für die Verteidigung also absinken und es muss immer mehr und mehr Macht in die Verteidigung gesteckt werden. Es werden also immer mehr und mehr Akteure subventioniert die somit keinerlei Anreiz haben ihre Produktivität zu steigern. Im Gegenteil, jede Gegenleistung kostet ihnen nur Macht, die sie ja auch für sich einsetzen könnten. Aber solange sich die Akteure, die für die Verteidigung bezahlen müssen das auch leisten können, solange fällt der schleichende Produktivitätsabfall nicht unbedingt auf. Spätestens wenn die Leistungsträger aber so viel bezahlen müssen, dass sie selber um ihr überleben kämpfen müssen, spätestens dann kann so eine Subvention nicht mehr durchgehalten werden und es kommt zu einer Revolution weil sich viele Akteure gegen die Zwangsabgaben wehren. Deswegen halte ich generell das langfristige zusammenleben von Menschen in Form von Sozialismus für unmöglich. Das liegt daran, dass der Sozialismus tendenziell dazu führt, dass immer weiter Sicherheiten für beliebige Menschen aufgebaut werden. Diese Menschen können dann zwar ersteinmal sorgenfreier und glücklicher leben, aber diese Sicherheiten haben trotzdem immer ihren ökonomischen Preis, den entweder andere Akteure bezahlen müssen oder der versteckt vor den Akteuren an anderer Stelle hervortreten kann wie Umweltverschmutzung oder Hungersnöte. Eine Gesellschaft muss es sich machttechnisch leisten können sozial zu sein. Also nur wenn die Gesellschaft mehr Machteinnahmen hat als sie zum eigenen Erhalt benötigt, dann kann die Gesellschaft langfristig bestehen. Generell gilt: in kleinen Gruppen lohnt es sich sozial zu Handeln um die eigene kleine Gruppe zu stärken und somit auch von einer starken Gruppe zu profitieren. Aber in großen Gruppen gilt dies nicht mehr. In großen Gruppen ist es individuell sinnvoller mehr Macht aus der Gruppe zu entziehen als in sie hinein zu geben weil es ansonsten immer andere Akteure geben wird, die diese Macht dann selber einsammeln und der Gruppe entziehen. Somit gibt es eine ungefähre maximale Gruppengröße, in der die Menschen noch glücklich und sozial leben können, aber dieses "Sozial sein" für eine größere Gruppe vorzuschreiben macht diese Gruppe ineffizient. Einige wenige soziale Regeln können so durchgesetzt werden aber die Menschen müssen immer darauf aufpassen, dass diese Regeln nicht zu viel Machtkosten verursachen, weil das die Gesellschaft destabilisiert und langfristig zerstört. Vereinfacht gesagt stehen die Menschen in kleinen Gruppen in Konkurrenz zur Umwelt während sie in großen Gruppen in Konkurrenz zu anderen Menschen aus der Gruppe stehen. Große Gruppen geben also einen stärkeren Anreiz egoistischer zu handeln.
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