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Damit es mikroskopisch zu einem friedlichen und freiwilligen Machtaustausch kommen kann müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein.
Punkt 1 ist im Allgemeinen immer erfüllt weil Akteure über die Zeit immer an Macht verlieren durch Regeneration, Lebensprozesse aber auch einfach durch Angriffe von außen. damit sind diese beliebigen Akteure immer irgendwann zwangsweise genötigt, diese Machtform wieder aufzufüllen oder abzusterben. An diesen Machtformen wird es also immer einen Bedarf zum Auffüllen der Machtspeicher geben. Punkt 2 ist schon schwieriger zu erfüllen. Generell versuchen Akteure natürlich ihre Machtspeicher wieder aufzufüllen und dabei kann es vorkommen, dass einige Akteure so viel dieser Machtform besitzen, dass sie diese Machtformen auch abgeben können. Aber das lässt sich nicht verallgemeinern weil es auch Machtformen geben kann, die im Extremfall physikalisch einfach nicht vorhanden sind. An solchen Machtformen kann es zwar einen Bedarf geben aber es kann keine anderen Akteure geben, die diese Machtform anbieten. Und selbst wenn diese Machtform vorhanden ist muss ein anderer Akteur nicht unbedingt bereit sein diese Machtform auch abzugeben. Punkt 3 ist notwendig, weil selbst wenn es Akteure gibt, die sich über einen Machtaustausch handelseinig werden könnten, wenn diese Akteure nichts voneinander wissen und sich nie begegnen, also komplett losgelöst voneinander in verschiedenen Systemen leben, dann werden diese beiden Handelspartner den Handel auch nicht durchführen können. Beispielsweise gibt es zwei Dörfer, wo die Menschen wegen der Entfernung nicht jeden Tag miteinander sprechen. Deswegen haben sich Märkte gebildet auf denen die Menschen sich treffen konnten um ihre Handelsvorstellungen austauschen konnten. Punkt 4 ist wichtig, weil sich hier der Preis des Machtaustausches bildet. Beide Handelspartner müssen dem Handel zustimmen was im allgemeinen bedeutet, dass beide Handelspartner einen Vorteil von diesem Handel haben. Und das geht nur, wenn diese beiden Handelspartner den Machtaustausch auch als gleichwertig betrachten. Hier entscheidet es sich z.B. ob ein Haus jetzt einen Tag Feldarbeit oder 5 Jahre Feldarbeit wert sein soll oder ob ein Tische 4 oder 8 Stühle wert ist. Über die hier ausgetauschten Bewertungen entstehen über mehrere Akteure hinweg eine makroskopische oder kollektive Bewertung. Makroskopisch ist es auf einem Markt egal, wie und wann ein beliebiger Akteur seinen Machtaustausch vollzieht, nur dass er den Markt benutzt. Makroskopisch lassen sich über alle Verkäufe hinweg zusammen integriert feststellen, dass es einfache Prinzipien gibt, die die Marktpreise beeinflussen: Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Der Preis bestimmt, wie viel Macht ein Akteur für den Erhalt einer betrachteten Machtform abgeben muss.
Sowohl das Angebot einer Machtform als auch die Nachfrage nach dieser Machtform kann sich auf dem Markt zeitlich verändern und verschiedene Effekte gleichzeitig auf die Preise einwirken. Somit kann der Preis einer Machtform relativ gleichbleibend sein, wenn sowohl das Angebot als auch die Nachfrage sich im gleichen Maß ändern. Aber gegenläufige Effekte können sich auch verstärken, sodass eine erhöhte Nachfrage auf ein verringertes Angebot die Preise deutlich ansteigen lässt. Mithilfe der Märkte können Akteure jetzt friedlich miteinander beliebige Machtformen austauschen und über die Preise auch dezentral steuern. Die Preise zeigen dann kollektiv an, welche Machtformen benötigt oder wertvoll sind und welche Machtformen egal oder sogar schädlich sind. Über die Preisrelationen der Machtformen zueinander können beliebige Akteure auch ihre eigenen Machtformen mithilfe von Märkten bewerten.
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