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ein SystemAls ein System oder auch Modellsystem bezeichne ich einen virtuellen oder hypothetischen Raum in dem es beliebige Objekte gibt, die auch als Akteure bezeichnet werden und die immer miteinander interagieren könne. Diese Interaktionen benenne ich als Fähigkeiten, welche streng genommen auch selber wieder Akteure im System sein können. Jede Interaktion zwischen Objekten bedeutet, dass diese beiden Objekte Macht miteinander austauschen. Die Macht in einem System bezeichnet also die Quantifizierung der Fähigkeiten von Objekten ihre Umwelt zu verändern. Diese Definition von Systemen ist ersteinmal daran angelehnt, wie die Menschen ihre eigene Umgebung wahrnehmen, kann aber auch auf alle Systeme erweitert werden, die sich die Menschen ausdenken können. Menschen, Tiere, Pflanzen, biologische Zellen aber auch Computer oder Roboter bekommen von ihrer Umgebung nur das mit, was ihre Sensoren ihnen mitteilen und müssen auf diese Informationen reagieren. Speziell die Menschen haben mit ihrem Gehirn einen Apparat bekommen, der jegliche Informationen der Sensoren, insbesondere der Augen ersteinmal klassifiziert um die Zusammenhänge dieser Objekte mit anderen Objekten herstellen zu können. Basierend auf Erfahrungen, die man mit ähnlichen Objekten gemacht hat kann der Mensch nun versuchen Vorhersagen über diese oder ähnliche Objekte zu machen. Beispielsweise Kleinkinder die Erfahrung mit der Gravitation machen und erst erlernen müssen, dass sich Objekte im Schwerefeld der Erde nach unten beschleunigen. Das Klassifizieren von Objekten hilft den Menschen aber auch Tieren die diese Fertigkeit besitzen, die wahrgenommene hoch komplexe Umgebung zu vereinfachen. Egal welche Aktionen ein Mensch oder ein Tier gerade durchführt, es gibt so unglaublich viele Informationen, die das Gehirn verarbeiten muss, deren Verarbeitung aber auch wieder Energie kostet. Deswegen haben Lebewesen die Fähigkeit erfunden Objekte und Muster in dem gegebenem Rauschen der Informationen ihrer Sensoren zu entdecken und zu analysieren. Diese Objektifizierung der Umgebung kann auf vielen verschiedenen Ebenen stattfinden. Welche Ebenen für den Menschen interessant sind hängt davon ab, welche Aktionen der Mensch gerade durchführen will. Wenn ein Mensch eine Allee entlang läuft, dann kann es ihm ziemlich egal sein ob er von Pappeln oder Kastanien umgeben ist. Für den Moment ist es ihm vielleicht nur wichtig dass er Schatten von diesen Bäumen bekommt. Es reicht ihm also vollkommen aus zu wissen, dass da ein Baum, vielleicht noch spezieller eine Pflanze ist. Für die aktuelle Analyse seiner Umgebung ist es ersteinmal nicht wichtig was genau der Unterschied zwischen Pappeln oder Kastanien ist, ob die Blätter oben mehr Grüner sind als unten, ob sich Äste anderer Bäume im der Baumkrone verfangen haben, ob sich Vögel oder Insekten auf den Ästen befinden und viele weitere mögliche Beispiele von Betrachtungen. Für den Spaziergänger ist es nur wichtig dass da Bäume sind die den Schatten vor der Sonne spenden und somit hat der Spaziergänger das System für sich ausreichend vereinfacht. Natürlich kann der Spaziergänger weiter auf die Bäume eingehen und in weitere Objekte unterteilen wie Wurzeln, Äste oder Blätter und jedes dieser Objekte kann eigene Aktionen machen, die dem Beobachter wichtig erscheinen. Jedes einzelne Blatt kann sich im Wind bewegen und rascheln, aber meistens hat ein großer Baum so viele Blätter, dass ein Mensch sich nicht auf alle Blätter gleichzeitig konzentrieren kann und das Blätterrauschen aller Blätter zusammenfasst und anhand einzelner ausgewählte Exemplare analysiert. Das Wissen dieser einzelnen Blätter wird dann auf alle anderen Blätter des Baumes verallgemeinert. Und das Gleiche kann ein Mensch mit jedem beliebigen Objekt machen, dass er sieht, anfassen, hören, schmecken oder riechen kann. Für jedes Objekt kann er Gemeinsamkeiten oder Unterschiede finden und diese Objekte dann klassifizieren. Es gibt dann blaue Objekte wie den Himmel, der Ozean oder blaue Blumen, es gibt laute Objekte wie einen Sturm oder ein Feuer, es gibt hell leuchtende Objekte wie die Sonne oder eine Kerze und viele weitere mögliche Klassifikation von Gegenständen. Damit definiert man sich abstrakte Gruppen von Objekten, denen man (vermeintlich) gleiche Eigenschaften zuweist. Man kann somit z.B. auch eine Gruppe aller Blätter einer Eiche definieren und eine Gruppe aller Blätter einer anderen Eiche. Mischt man die Blätter beider Bäume, so kann man meist nicht mehr einfach unterscheiden, welches Blatt von welchem Baum stammte, aber trotzdem sind die Blätter virtuell immer noch in den jeweiligen Gruppen zugeordnet. Gleichzeitig kann man sich auch noch eine andere Gruppe definieren, die Gruppe aller Eichenblätter. Mit dieser Gruppe sind die Eichenblätter nicht mehr unterscheidbar und vereinfacht das System des Blätterhaufens. Nur wenn der Mensch Interesse daran hat die beiden Blätterhaufen zu trennen, beispielsweise weil ein Baum einen Lausbefall hat, dann reicht die Vereinfachung der einheitlichen Eichenblättergruppe nicht mehr aus und es muss weiter zwischen den Gruppen oder Einzelblättern differenziert werden. Die Objektgruppen, manchmal auch als Objektklasse bezeichnet sind aber genauso wieder eigenständige Objekte die wieder klassifiziert werden können. Objekte müssen also nicht immer physisch vorhanden sein, sie können auch virtuell oder rein hypothetisch ausgedacht existieren. Jedes Objekt, jede Objektklasse und alles was man sich bezüglich Objekte ausdenken kann findet nur im Gehirn eines Individuums einen Zusammenhang, wenn das Individuum darüber nachdenkt. Es ist also egal ob man davon ausgeht, dass die Objekte auch außerhalb der Betrachtung existieren und sich realisieren wenn man an sie denkt, z.B. wenn die Sinnesorgane bekannte Objekte wahrzunehmen glauben, oder ob die Objekte immer nur für den Zeitpunkt existieren, wenn man an sie Denkt und ansonsten wieder verschwinden. Beide Hypothesen kann man nicht beweisen und sind gleichwertig in der Erklärung von Objekten, da Objekte wenigstens zur der Zeit wirklich existieren, solange wie jemand wirklich über diese Objekte nachdenkt. Somit können Menschen beliebige Objekte auch beliebig Klassifizieren und jedem Objekt kann man somit seine Eigenschaften aus Erfahrungsweiten zuweisen. Somit können sich Menschen rekursiv unendlich viele Objektgruppen erstellen aber sie behalten dabei die Übersicht von Eigenschaften einzelner Objektgruppen. Für jede Betrachtungsweise wird dann versucht das System so zu behandeln, dass es möglichst einfach ist, also möglichst wenig Objekte am System beteiligt sind aber für diese Vereinfachung auch möglichst genaue Ergebnisse aus dem System gewonnen werden können. Je nach Zielstellung ist das also einfacher Möglich oder komplexer. Wer mit einem Auto über die Landstraßen brettert, der hat kein oder kaum ein Interesse an den Bäumen in der Landschaft. Da diese sich nicht Bewegen werden sie einfach als starre Objekte wahrgenommen, aber es macht absolut keinen Unterschied ob es eine Tanne oder eine Fichte war, für diese Betrachtungsweise ist es sogar irrelevant ob es ein Baum, ein Haus, ein Zaun oder eine Laterne war. Denn all diese Gegenstände nimmt der Fahrer zwar wahr, aber klassifiziert sie als unbeweglich und somit für seine Fahrt als uninteressant. Er muss lediglich aufpassen, dass er selber nicht gegen so ein Objekt gegenfährt, aber dafür ist lediglich die Ausdehnung relevant und nicht ob es aus Holz, Stein oder Eisen ist. Anders sieht es mit beweglichen Objekten aus, die eine deutlich höhere Aufmerksamkeit beim Fahren bekommen. Eine Kuh, ein Fahrradfahrer oder ein anderes Auto können sich selber bewegen und somit schnell zu einer gefährlichen Begegnung führen. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Die vielen Autos im Gegenverkehr werden nicht groß beachtet weil sie im Normalfall einfach an einem vorbeifahren. Und man könnte noch Milliarden weitere Beispiele für die Klassifizierung von Objekte bringen. Je nach Fokussierung auf verschiedene Objekte werden auch andere Eigenschaften dieser Objekte relevant. Blätter könne mal Grün sein oder im Herbst Gelb oder Rot verfärbt sein. In dem System des Spaziergängers spielt diese Eigenschaft jedoch keine Rolle, da der Spaziergänger sich lediglich vor der Sonne schützt. Ihm interessiert also die Eigenschaft Licht abzublenden und das könnte auch ein Berg oder ein Haus sein. Allerdings könnten diese anderen Objekte das Licht zu sehr beeinflussen sodass er eben die Bäume gesucht hat. Wenn der Spaziergänger aber ein Biologe ist, dann könnte es sein, dass ihm die Unterschiede von den Baumarten doch bevorzugt interessiert. Dann interessiert er sich vielleicht nicht für jedes einzelne Blatt, aber für die unterschiedlichen Merkmale, die die Bäume unterscheiden, die generelle Blattform, die Höhe, die Ausprägung der Äste usw. Abstraktere DefinitionIn jedem System, das man sich Vorstellen kann gibt es also immer irgendwelche Objekte, die auf irgendeiner Art und Weise mit anderen Objekten interagieren. Die Objekte nenne ich Akteure und die Interaktionsmöglichkeit nenne ich die Fähigkeit der Akteure. Jeder Akteur besteht immer aus anderen mikroskopischen Objekten. Mikroskopisch bedeutet hier nur, dass diese so bezeichneten Akteure generell kleiner sind als die Akteure, die größeren Strukturen, die makroskopischen Objekte bilden. Sie können aber trotzdem noch in der gleichen Größenordnung wie die makroskopischen Objekte sein. Beispielsweise ist ein makroskopisches Objekt ein Mensch, denn er besteht aus zwei Händen, einem Gesicht usw. die Hände sind in diesem Fall die Mikroskopischen Objekte zum makroskopischem Menschen. Aber diese Sichtweise lässt sich immer für jedes Objekt beliebig oft in beide Richtungen weiter denken. Die vormals Mikroskopischen Hände sind wiederum ein Objekt welches makroskopisch betrachtet aus den mikroskopischen Fingern bestehen, die wiederum aus mikroskopischen Fingergelenken und Fingernägel bestehen usw. Auf der anderen Seite kann der vormals makroskopische Mensch wieder als Mikroskopischer Bestandteil einer Menschengruppe wie einer Firma sein, die wiederum nur ein Bestandteil eines Zivilisationsstaates ist. Jedes Objekt besteht immer aus weiteren Objekten bzw. kann in die Einzelteile zerlegt werden, aus denen das Objekt besteht aber es ist auch immer auf der anderen Seite ein eigenständiger Bestandteil eines größerem Objektes. In beide Richtung kann man diese Unterteilungen immer weiter treiben, nur dass man irgendwann keine plausibleren Objekte mehr findet, diese Objekte also zwar postulieren aber nicht verifizieren kann. Je nachdem wie ein Objekt betrachtet wird, danach benenne ich die Abstraktionsebene, von der dieses Objekt betrachtet wird. Die Betrachtungsweise eines Menschen ist eine Abstraktionsebene, Fokussiert man sich auf seine Hände ist dies eine andere Abstraktionsebene usw. Interessant ist, dass ein Objekt auch in mehrere Abstraktionsebenen zerfallen kann. Je nachdem welche Eigenschaften gerade wichtig sind für die Betrachtung eines Menschen als System kann man ihn in Körper, Gliedmaßen und Kopf unterteilen oder gleich in Organe wie Lunge, Haut, Muskeln oder ihn als Zellhaufen betrachten, die individuell ihrer eigenständigen Arbeit nachgehen. Für jedes Objekt kann man also Beobachtungen anstellen und daraus Eigenschaften herleiten, die diese Objekte in Objektklassen verbinden. Mithilfe von Objektklassen und deren angebundenen Eigenschaften kann man aber auch wieder auf Einzelobjekte zurückschließen. Dieses Konzept hilft den Menschen sich Einfach und unkompliziert in der Welt zu bewegen und sich auf die Dinge zu fokussieren, die gerade wirklich wichtig sind. Umso mehr Erfahrung der Mensch in seinem Leben gemacht hat, desto besser kann er Objekte klassifizieren und deren Eigenschaften bewerten und einordnen. Fehler in der Einordnung können tödlich sein und gute Einordnungen, also zutreffende Einschätzungen von z.B. Gefahrenquellen sind vorteilhaft. Damit folgt eine natürliche Selektion für jeden Menschen, welche aber auch für alle vorstellbaren Obkejte gillt. Wenn ein Objekt als Akteur in einem System eine Fähigkeit besitzt, dann bedeutet es dass diese Fähigkeit einsetzen kann (aber nicht muss) um Veränderungen bei anderen Objekten im System zu bewirken. Diese Möglichkeit der Veränderung nenne ich die Macht des Akteurs im System.
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