Historie des Geldes


Zeitlinie

Datum Ereignis Kommentar
1122–221 v. Chr. Muschelgeld Um den Handel oder sogar Verträge zu vereinfachen wurden Muscheln aufgefädelt und als Kette ausgetauscht. Regelmäßig andere Farben, Muster oder Knoten vereinfachten das Zählen der Muscheln. Mehrere dieser Stränge konnten sogar Rechnungen, Texte oder Melodien bedeuten. Muschelgelder gab es in vielen Kulturen, vor allem im asiatisch pazifischem Raum und konnten verschiedene Bedeutungen haben. Es ist aber sicher, dass diese Kunstwerke mehr als nur einfachen Schmuck darstellten weil sie Informationen beinhalteten, die als Zahlungen bei einem Handel dienen konnten. Beispielsweise wurde für einen Vertrag eine Muschelkette angefertigt von der bei einer Teilerfüllung einige Muscheln entfernt werden konnten. Andere Muschelbänder könnten Texte oder sogar Melodien bedeuten, die nur noch relativ wenige Ureinwohner lesen können. Das Tolai-Muschelgeld sollte in der deutschen Kolonialzeit gegen 1900 verboten werden und wird heutzutage wieder als Kulturerbe gefördert.
600 v. Chr König Krösus lässt die ersten Goldmünzen herstellen. Auch das benachbarte Griechenland erstellt etwa zur gleichen Zeit wie Krösus die antike Drachme. Die Münzen vereinfachen den Tauschhandel weil durch sie der Wert von beliebigen Warenaustausch visualisiert und berechenbar gemacht wurde. Auch andere Metallmünzen fanden bald Anwendung aber es stellte sich heraus, dass Edelmetall wegen seiner Seltenheit sich deutlich besser als Geldmünzen eigneten. Eisenmünzen konnten deutlich einfacher hergestellt werden und somit die Gefahr einer Inflation gegeben war. Allerdings war der internationale Handel zu dieser Zeit noch wenig ausgeprägt, die Menschen produzierten gerade so das, was sie lokal auch wieder verbrauchten. Nur selten gab es deswegen weitreichenderen Handel.
400 v. Chr Es ist nicht sicher, wann Münzen sich als Zahlungsmittel durchgesetzt haben aber die römischen Armeen wurden etwa 400 v. Chr mit Aera rudia bezahlt. Das erste römische Geld war das Aes signatum. Diese primitive Metallformen der Aera rudia waren noch nicht normiert, sodass der genaue Wert durch das Abwiegen bestimmt werden musste. Erst die gestempelten Bronzebarren, die Aes signatum, konnten wie heutige Münzen gehandelt werden, waren aber wegen ihrem Gewicht relativ unhandlich. Auch wenn das Konzept der Münzen schon durch die Griechen bekannt war konnten in Rom selber erst im Jahr 289 v. Chr. die ersten Münzmeister ihre Arbeit beginnen. Sie erschufen die Aes grave.
211 v. Chr. - 400 n. Chr. Denar Die Römer führten mit dem Denar Münzen mit einer 95% Silberlegierung als Geld ein und bezahlten damit auch ihre Armeen. Gerade weil die römischen Armeen in der ganzen bekannten Welt unterwegs waren und Eroberungen durchführten wurde ihre Bezahlung, die Denar-Münzen weithin bekannt und anerkannt. Die Rohstoffe für die Münzen erhielten die Römer unter anderem aus den spanischen Silberminen oder Eroberungen wie die Plünderung von Syrakus. Innerhalb der ersten 40 Jahre wurden die Münzen immer leichter, von 4,5 Gramm bis später 3,7 Gramm. Danach blieben die Münzen aber relativ gleich bis etwa 64 n. Chr. die Reinheit der Münze Stück für Stück reduziert wurde. Im Jahr 200 betrug der Silbergehalt des Denars nur noch 50% was zu einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in Rom führte, aus dem sich das Reich nicht mehr erholen sollte.
1337-1453 Hundertjähriger Krieg Im hundertjährigem Krieg kämpften größtenteils Frankreich gegen England wobei auch der französische Bürgerkrieg dazu zählt und andere Regionen mit betroffen waren. Die Engländer schafften es durch hohe Steuerabgaben einen Großteil ihrer Kriegskosten selber zu tragen während die Franzosen ihre Währung für den Krieg so stark entwerteten, dass es zu einer Münzflut gekommen ist, die weitere wirtschaftliche Probleme im Land zusätzlich zum Krieg verursacht hat.
1492-1494 Italienkrieg von Karl VIII. (Frankreich) Der Italienfeldzug von Karl endete weil er für seinen Feldzug zu viele Schulden aufnehmen musste. Dies ist eines der wenigen Beispiele, wo ein hates Geld Kriege verhindert weil sich die Kriegstreiber ihn einfach nicht leisten können. Kriege sind in jeder Hinsicht extrem teuer, die Menschen, die bezahlt werden müssen und auch die Ausrüstung und Waffen müssen mühsam hergestellt werden, was Materialien und somit weitere Arbeiter kostet, die sich dafür nicht mehr um andere Dinge wie Nahrung kümmern können.
1500 Mit Heinrich VIII. (England) begann der Untergang des britischen Pfund Sterling. 400 Jahre lang wiesen diese Silbermünzen einen Reinheitsgrad von über 90% auf. Unter Heinrich begann die Entwertung schrittweise, sodass neue Münzen aus dem Jahr 1551 nur noch 17 Prozent Silber enthielten. Heinrich VIII. lebte sehr ausgelassen und verschwenderisch und fand eine leichte Geldquelle in der Entwertung des Geldes der Bevölkerung. Damit konnte er sich seinen Prunk aber auch einige Kriege finanzieren.
1568-1648 Achtzigjähriger Krieg Die Niederlande, das Handelszentrum von Europa, löste sich von der spanischen Herrschaft durch den 80 Jährigen Krieg. In dieser Zeit gründete sich auch die Amsterdamer Wechselbank, welche als Vorläufer der heutigen Zentralbanken gilt. Die amsterdamer Wechselbank setzte erstmalig dokumentiert das Konzept der fremdfinanzierten Kriegsanleihen ein um Kapital einzusammeln mit dem Versprechen die Investoren an etwaigen Kriegsgewinnen zu beteiligen. Diese und andere Spekulationen wie die Tulpenblase führten 1637 zu einem gewaltigen Börsencrash.
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg Zeitgleich zum achtzigjährigen Krieg tobte ein Religionskrieg in Deutschland zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union, wobei schätzungsweise jeder dritte Einwohner in den Beteiligten Ländern starb. Auch dieser Krieg erforderte unglaubliche ökonomische Anstrengungen die zulasten des Geldsystems gingen und die Münzen entwerteten. Einige deutsche Staaten fälschten sogar die Währung anderer Staaten mit geringeren Edelmetallanteil, um diese Münzen minderer Qualität in die anderen Staaten zu exportieren. Mit dem Ende dieser Kipper- und Wipperzeit bestanden die gehandelten Münzen fast nur noch aus Kupfer. Die ersten Boom-and-Bust-Zyklus basieren auf der Folge, dass so ein kleiner deutscher Staat schnell gute Wirtschaftsleistungen durch das neue Geld erfährt, sobald aber die Geldentwertung auffällt wieder eine wirtschaftliche Talfahrt ansteht. Aber gerade die Bevölkerung litt unter den sich verschlechternden ökonomischen Bedingungen extrem. Einerseits mussten sie von ihren Herren durch Steuern und Inflation den Krieg bezahlen und andererseits gab es viele Söldnertruppen, die mangels Bezahlung die Dörfer plünderten sodass fast jeder dritte Einwohner in dem Krieg starb.
1656 Die Palmstruch-Bank wird in Schweden gegründet und gibt 1661 als erste Bank Papiergeld aus. Weil das Geld jedoch nicht ausreichend mit Werten gedeckt ist geht die Bank 1668 pleite und wird von der Schwedischen Nationalbank übernommen. Das Papiergeld war leichter als die schweren Kupfermünzen und somit beim Handel mit anderen Waren besser geeignet. Schweden erlaubte das Drucken des neuen Papiergeldes, weil auch Schweden nach dem dreißigjährigen Krieg in finanzieller Notlage war. Allerdings verloren die Papierfetzen schnell ihre Bedeutung weil nicht ausreichend Kupfer vorhanden war um den aufgedruckten Gegenwert zu bekommen. Auch nach der vernichtenden Niederlage von Schweden im Jahre 1709 versuchten viele Menschen ihr Papiergeld bei der Bank umzutauschen die ihre Geldmünzen der Regierung für den Krieg geliehen hatte und es den Menschen nicht mehr zurück geben konnte. Die Banken begründeten die Enteignung damit, dass jeder Bürger seinen Kriegsbeitrag zu zahlen hätte.
1694 Die Bank of England entsteht mit dem Ziel eine neue Flotte zu finanzieren. Damit kam das Papiergeld und deren Vorteile für die Regierungen auch nach England. Die englische Flotte war in einem desolatem Zustand und verlor einige bedeutende Seeschlachten gegen Frankreich (Seeschlacht von Beachy Head (1690) oder Seeschlacht bei Lagos (1693)). Aufgrund der unsicheren Seewege gerieten viele englische Kaufleute in den Konkurs. Die Bank konnte mit neuem Papiergeld die Flotte reparieren und so den vielen Händlern helfen. Die Regierung zahlte für damalige Verhältnisse einen relativ geringen Kredit von 8% wobei die weiteren Kosten durch das neue Geld unbemerkt von den Bürgern durch den Cantilioneffekt getragen wurde. Die Eintauschbarkeit des Papiergeldes in Münzen wurde jedoch wegen fehlenden Reserven regelmäßig für Kriege ausgesetzt aber diese Schulden konnte die Regierung nach den Kriegen auch regelmäßig wieder zurückzahlen um ihr Geldsystem wieder zu stabilisieren.
1689-1713 Auch die amerikanischen Kolonien erstellen erstmalig Papiergeld. Für den King William’s War geben sie kurzfristige Staatsanleihen aus, die sie aber durch Steuerabgaben schnell wieder zurückzahlen können. In der Zeit der spanischen Erbfolgekriege (Queen Anne’s War) wiederholten sie das Prinzip der Kriegsanleihen und erhöhten die Geldmenge um wenigstens das 34 Fache. Auch die Amerikaner gewöhnen sich langsam daran, dass sie durch das Erstellen von Papiergeld vermeintlich Werte erschaffen können und so ihre Kriege finanzieren können. Die Folgen der Inflation lassen sich relativ einfach auf die Bevölkerung verteilen sodass der Zusammenhang zwischen Kriegsfinanzierung und der Entwertung des Besitzes der Bevölkerung nicht groß auffällt.
1716 Auch Frankreich gründete durch John Law die Banque générale um sich mithilfe des Papiergeldes nach dem Spanischen Erbfolgekrieg zu entschulden. Dieses Papiergeld vollzog aber eine so rasche Entwertung, dass Frankreich schon 4 Jahre später wieder zurück zum Münzstandard wechselte. John Law wurde in Frankreich Finanzminister, allerdings führte sein neues Papiergeld auch sehr schnell zur Inflation sodass er die Umtauschbarkeit in Edelmetalle aufheben musste. Die weitere Ausgabe des Papiergeldes führte jedoch zur Mississippi-Blase und vertrauensverlust in das Papier, sodass John Law schon bald als Betrüger angesehen wurde und Frankreich wieder den alten Münzstandard einführte.
1717 Der Naturphilosoph und Begründer der klassischen mechanischen Physik Isaac Newton führte als Leiter des Münzamtes Royal Mint in Großbritannien eine Art Goldstandard ein indem er erstmals einen Umrechnungskurs vom Englischen Pfund Sterling zu Gold (Goldparität) festlegte. Die Einführung der festen Umrechnung zu Gold machte den Sterling unabhängiger von seinen Bestandteilen, dem Silber. Der Wert des Geldes konnte durch diese Festlegung nicht mehr nur durch seine Bestandteile festgelegt werden sondern auch durch staatliche Garantien in Gold.
1743-1748 Der King George's War verlangte den amerikanischen Kolonien so viel ab, dass deren Bestand an Papiergeld um etwas weniger als 25% pro Jahr vergrößert wurde. Die sogenannte große Inflation zeigt dem Parlament in Neuengland auf, dass einfach nur Geld drucken die Probleme nicht löst. 1751 verabschiedeten sie den Currency Act, der Ausgabe von Papiergeld staatlich regulierte und die Geldersteller für zukünftige Kaufkraftverluste haftbar gemacht werden konnten. Der Erfolg dieser Regelung war im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) und zeitgleich im French and Indian War (1754-1763) zu erkennen, in dem zwar auch viel neues Geld ausgegeben wurde, dieses aber durch Steuereinnahmen und Hypotheken besichert war und somit nicht zu einer großen Inflation führte.
1763 Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) führt Österreich die Papierwährung Bancozettel ein. Aber auch diese Währung wird durch ein immer größer werdendes Staatsdefizit als einfaches Mittel zur Finanzierung genutzt. Schon bei dem Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1787–1792) fiel eine Entwertung des Papiergeldes auf und bei den folgenden Napoleonischen Kriege wurde die Entwertung unkontrolliert groß. Die österreichische Regierung versuchte mit Preisfestlegungen und weiteren Münzverschlechterung dieser Inflation entgegenzuwirken. All diese Stabilisierungsversuche halfen nichts und Österreich musste 1811 nach dem Sieg von Napoleon den Staatsbankrott verkünden.
1768 Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) war der russische Rubel schon deutlich abgewertet worden. Um sich weiter zu finanzieren wurde nach dem Vorbild von Frankreich unter John Law die Assignationsbank gegründet. Die Russen konnten weitere Lehren aus dem Scheitern in Frankreich ziehen aber auch ihre Währung wertete rapide ab. 1808 lag deren Wert schon nurnoch bei 20% auch wenn zwischenzeitlich 3 weitere Kriege mit dieser Währung finanziert werden konnten.
1775-1783 Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg Mit diesem Krieg erlangten die Amerikaner ihre Unabhängigkeit von England. Doch auch dieser Krieg war teuer, sodass der Kongress eine eigene Kriegswährung heraus gab, den Kontinental. Anfänglich war der Kontinental-Dollar so beliebt, dass die Regierung immer weitere Einheiten heraus brachte. Die einsetzende Inflation schoben sie auf die Gier der Menschen und Kaufleute, die ihre Preise immer weiter anhoben und bezeichneten die Bürger, die den Kontinental nicht annehmen wollten als Landesverräter. Von einem Anfänglichen 1 zu 1 Kurs zum Dollar fiel der Wert des Kontinentals 5 Jahre später auf über 100 Dollar pro Kontinental, unter Anderem weil mit der unterzeichneten Unabhängigkeitserklärung der 1751 beschlossene Currency Act nicht mehr in Kraft war und somit keine staatlichen Garantien mehr für das Papiergeld galten.
1789-1799 Französische Revolution Frankreich erbebt unter einer Schuldenlast, die von der Bevölkerung getragen werden musste und somit den Grundstein für die Revolution bildete. Die revolutionäre Nationalversammlung beschloss zur eigenen Finanzierung eine weitere Papiergeldwährung, die Assignaten, herauszugeben, die aber schon innerhalb von 5 Jahren um 99% entwertete. Auch die Nachfolgewährung, die Mandate, endeten schon nach wenigen Monaten in einer Hyperinflation. Noch vor der französischen Revolution war der Staatshaushalt von Frankreich stark unausgeglichen durch den verschwenderischen Lebensstiel vorallem durch das Königshaus unter Ludwig XVI. aber auch durch die Beteiligung an dem siebenjährigen Krieg (1756-1763) und der amerikanischen Revolution (1775-1786). All diese Ausgaben wurden durch hohe Steuern von der Bevölkerung getragen, die somit immer weniger Geldmittel für ihr eigenes Überleben behalten konnten. Daraus entstand die französische Revolution, die sich gegen die adligen Unterdrücker auflehnten. Die neue Nationalversammlung verließ sich aber zu sehr auf das neue Geld und gab unlimitiert neue Papierscheine aus, sodass das Vertrauen in diese Währung rapide absank. Selbst die Todesstrafe für alle, die dieses Geld nicht annehmen wollten rettete die Währung nicht vor der Hyperinflation.
1792 Frankreich erklärt England den Krieg sodass England gezwungen ist aufzurüsten was eine Verdopplung der englischen Staatsschulden bewirkte. 1797 kam es zu einer Panik in der Bevölkerung dass die Franzosen eine Invasion planen was zur Folge hatte, dasss viele Menschen ihre Ersparnisse von den Banken einholten und einen Bankrun auslösten. Die Bank of England hob daraufhin die Goldbindung wieder auf und verbot sogar die Bezahlung mit Münzen. Weiteres Papiergeld wurde nun massig gedruckt. Allerdings konnte nach einem Sieg gegen Frankreich das Vertrauen durch eine neue Goldpreisbindung und höhere Steuern wieder hergestellt werden.
1806 Die Preußen geben erstmals Papiergeld (Tresorscheine) aus um sich gegen die Kriegslust der Franzosen zu wehren. Auch wenn das Geld zwischenzeitlich nicht wieder zurück getauscht werden durfte konnte es ab 1813 mit nur ca. 40% Verlust wieder in ihr Edelmetallpendant eingelöst werden. Auch in Deutschland gab es vorsichtige Versuche mit Papiergeld. Allerdings haben sie sich das Scheitern der französischen Assignaten genau angeschaut und nicht unlimitiert das Geld erstellt. Die Tresorscheine konnten also quasi als Kriegsanleihen verstanden werden und deren Kurs stieg und fiel mit den Siegen und Niederlagen auf dem Schlachtfeld.
1799-1815 Napoleonische Kriege Frankreich blieb nach den gescheiterten Papierwährungen nichts mehr übrig als zu einen Gold- und Silberstandard zurückzukehren. Die napoleonischen Kriege sind auch als die Koalitionskriege bekannt und sollten die neuen französischen Ideale in die Welt tragen. 1800 wird die französische Nationalbank Banque de France gegründet. In der Öffentlichkeit war Napoleon gegen jede Art von Schulden und bezahlte seine Soldaten direkt mit harten Münzen. Trotzdem musste er sich regelmäßig von seiner Nationalbank Geld leihen um seine Feldzüge finanzieren zu können. Die Bank diente somit zwar auch zur Kriegsfinanzierung, aber behielt die Edelmetallbindungen größtenteils bei sodass alle Schulden auch wieder bezahlt werden mussten.
1848 Mehr als 50 Nationen haben den Goldstandard eingeführt, darunter die Weltmächte Großbritannien und USA was die Nachfrage nach Gold extrem ansteigen lässt. Die Nachfrage nach Gold als Absicherung der Regierungswährungen steigt weltweit. In Amerika bricht die Goldgräberstimmung aus weil es sich auf einmal extrem lohnt nach Gold zu suchen. Das Goldfieber ist so stark, dass viele Arbeiter ihre vertrauten Arbeitsplätze verlassen um ihr Glück im Goldwaschen zu finden.
1861-1865 Amerikanischer Bürgerkrieg Für den Bürgerkrieg entstanden sowohl in den Nordstaaten (Greenbacks) als auch in den rivalisierenden Südstaaten (Greybacks) neues Papiergeld. Die Greenbacks, die auch als offizielles Zahlungsmittel anerkannt waren, konnten nach dem Sieg mit einem Verlust von 80% wieder eingetauscht werden während die Greybacks mit einer Inflation von über 9000% komplett wertlos wurden. Auch vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges in den USA gab es schon Papiergeld aber nicht durch den Staat gestützt. Jede einzelne Bank konnte sein eigenes Papiergeld ausgeben und musste selber für den Wert und die Deckung bei einem Bankrun sorgen. Ging eine Bank pleite, so wurde auch nur ihr ausgegebenes Papiergeld entwertet. Die Banken trugen ihr Risiko also selber, wenn sie mehr Geldscheine ausgaben als sie an Reserven in ihren Tresoren vorrätig hatten. Dass das Geld der Nordstaaten sich besser etablierte hatte auch den Grund, dass die Nordstaaten wirtschaftlich deutlich besser dastanden und eine Entwertung für den Krieg somit nicht so doll auffiel wie in den Südstaaten. Dass die Nordstaaten den Krieg gewannen besiegelte das Schicksal des Geldes der Südstaaten.
1870-1871 Deutsch-Französischer Krieg Dieser Krieg war relativ kurz und wurde nicht wie andere Kriege durch das Ausgeben von neuem Geld bezahlt. Deutschland schaffte das nach der Reichsgründung durch die Reparationszahlungen von Frankreich. Deutschland erhielt durch den Kriegsgewinn eine menge Gold, die es nutzte um die eigene Währung zu stabilisieren, die Deutsche Mark. Damit kehrte eines der letzten Länder dem Silberstandard den Rücken und setzte auf das härtere Gold. Eine über 40 Jahre andauernde Periode von Industrialisierung und Wohlstandvermehrung folgte, die durch eine Phase von Frieden in der westlichen Welt einher ging. Es stellt sich die Frage, ob der Frieden den Wohlstand brachte, ob der Wohlstand den Frieden brachte oder ob das Eine auch das Andere bedingt.
1913 Die USA gründen die Federal Reserve (FED). Dieses System gilt als die Nationalbank der USA und wird aus zwölf Banken in unterschiedlichen Staaten von Amerika gebildet. Die USA kämpften in ihrem freiem Bankensystem regelmäßig gegen betrügerische Banken, die deutlich mehr Geld ausgaben als sie dann wieder zurück eintauschen konnten. Deutlich wurde dies in der Finanzkrise 1907 welche das Vertrauen in das Bankensystem noch einmal deutlich schwächte. Mit der FED gab es jetzt eine zwar private Bank, die aber staatliche Garantien erhielt um das Vertrauen in das Bankensystem zu stärken. Damit erhielt auch der Staat die Möglichkeit einfach neues Geld zu erstellen.
1914-1918 Erster Weltkrieg Der erste Weltkrieg bricht aus und um diesen Finanzieren zu können schafften alle beteiligten Länder das Umtauschrecht ihrer Währung zu Gold ab. Jedes Land kann nun einfach Geld erstellen um den Krieg beliebig finanzieren zu können und in Abhängigkeit ihrer eigenen Wirtschaftsleistung und Kriegsbereitschaft der Bevölkerung gelingt das einigen Staaten einfacher oder schlechter. Großbritannien startet mit einer guten Wirtschaft in den Krieg, verzehnfacht aber innerhalb der 4 Jahre seine Staatsschulden. Die britische Bevölkerung musste eine jährliche Inflationsrate um 20% hinnehmen. Frankreich war schon zu Kriegsbeginn weitaus höher verschuldet und musste seine Währung insgesamt um 80% zum Vorkriegsniveau abwerten. Auch die USA erhöhten ihre Geldmenge durch die neu gegründete FED sodass sich die Geldmenge von 1915 bis 1920 verdoppelte was zu einer Inflation des Dollars von insgesamt 50% führte. Deutschland war finanziell nicht auf den Krieg vorbereitet und die Finanzen hätten für lediglich 2 Tage gehalten. Dementsprechend viel neues Geld wurde auf den Markt geschmissen was mit dem Verlieren des Krieges und die Reparationszahlungen nicht aufhörte und in der Hyperinflation endete. Auch Österreich musste massiv neues Geld drucken sodass nach dem Krieg mehr als die 12 fache Menge an Kronen vorhanden war. Genauso wie in Deutschland endete die österreichische Währung in einer Hyperinflation und musste mit einer Währungsreform stabilisiert werden was größtenteils zulasten der Mittelschicht ging. Ein einfaches Zurückkehren zum Goldstandard hätte den Kaufkraftverlust vieler Währungen offenbart und so blieben viele Länder bei einem ungedeckten Papiergeldsystem.
1923 Hyperinflation Die Wirtschaftliche Lage in Deutschland war nach dem ersten Weltkrieg katastrophal und die Regierung druckte ihre Defizite mit immer weiterem neuem Geld weg. Als 1923 die Zahlungen an Frankreich nicht mehr gestemmt werden konnten und Frankreich das Ruhrgebiet besetzte, rief Deutschland die Arbeiter zu einem Streik auf und bezahlte sie mit weiteren frisch gedrucktem Geld. Wenige Monate später war das Geld durch Inflation wertlos. Die Papiermark wurde so inflationär, dass einzelne Scheine lange nicht mehr ausreichten und sie als Bezahlung zu Bündeln zusammengeknotet wurden. In der Hochphase der Inflation verzehnfachte sich der Warengegenwert alle 10 Tage über Monate hinweg. Mit den wertlosen Geldscheinen konnten Wände tapeziert werden oder sie als Papierbauklötzer für Kinder zum Spielen abgegeben werden. Die Währungsreform zur Rentenmark entwertete die Staatsschulden fast komplett, aus den 154 Milliarden Mark Schulden wurden 15,4 Pfennige Schulden in der Rentenmark.
1933 Die Amerikaner verbieten ihren eigenen Einwohnern das besitzen von Gold. Deutschland gibt Mefo Anleihen herraus, um der Wirtschaft eine neue stabilere Währung zu versprechen. Die Amerikaner konnten sich ihren Goldstandard in der vorangegangenen Rezession nicht mehr leisten und sammelten die Goldreserven der Bevölkerung ein. Gold durfte nicht mehr in Privatbesitz sein und die Bürger mussten es zu einem abgewerteten Kurs in Dollar umtauschen lassen. Auch die Mefo Anleihen waren im Endeffekt eine Finanzierungsmethode der neuen nationalsozialistischen Macht Deutschlands. Es war ein monetarisiertes Versprechen auf die Zukunft und kann somit wie eine Aktie auf Deutschland oder als Staatsanleihe gewertet werden und wurde sogar als Parallelwährung innerhalb Deutschlands anerkannt. 1936 wurde auch in Deutschland ein Goldverbot ausgesprochen.
1939-1945 Zweiter Weltkrieg Auch der zweite Weltkrieg ist nicht ohne neue Schulden aller beteiligten Staaten finanzierbar auch wenn die Regierungen aus den geldpolitischen Fehlern des ersten Weltkrieges gelernt haben und weniger direkt neues Geld erschaffen konnten. Die Ansätze, das neue Geld vor der Bevölkerung zu verstecken wurden immer ausgefeilter. Deutschland erfand die Mefo- und Öffa-Wechsel und erstellte Sparkonten für die Bevölkerung, die für Kriegszwecken geplündert wurden, aber es gab auch weitere geräuschlose Kriegsfinanzierung durch Preiskontrollen oder Aufrufe den Konsum und die Nachfrage zu senken. Auch die Goldreserven eroberter Länder wurden natürlich zur weiteren Finanzierung des Krieges genutzt. Trotz all diesen Maßnahmen wurde die offizielle Geldmenge knapp verzehnfacht in Deutschland. Auch die USA gab weiter Kriegsanleihen aus und erhöhte die Steuern. Trotzdem finanzierte die FED einen Großteil der Kriegsausgaben und erfand mit der Zinskurvenkontrolle ein finanzielles Werkzeug um die Zinszahlungen der Regierung künstlich niedrig zu halten. Für all die Finanztricks verdoppelte die FED ihre Bedarf an Mitarbeiter 1944 auf 24.000 Personen. Großbritannien überkam während des Krieges Inflationsraten von 10% wobei Frankreich von bis zu 50% Inflationsraten heimgesucht wurde. Japans Inflationsraten schwankten von 40 bis 80% pro Quartal während Österreich und Ungarn erneut eine Hyperinflation erlebten.
1944: Bretton-Woods-Konferenz Vom 1.Juli bis zum 22.Juli fand die Bretton Woods-Konferenz in New Hampshire (USA) statt, auf der 44 Nationen eingeladen wurden um die neue zukünftige monetäre Weltordnung zu beschließen. Die USA setzten ihre Ansprüche auf die Leitwährung durch, indem nur noch der Dollar mit 35 Dollar pro Unze Goldgedeckt bleiben sollte und alle anderen Währungen sich mit einem festen Umrechnungskurs an den Dollar binden. Die FED sollte für die Preisstabilität des Dollars sorgen und alle Währungsmitgliedsstaaten verpflichteten sich alle anfallenden Handelsüberschüsse (Devisen) regelmäßig in Dollar auszugleichen um so ihre jeweiligen Wechselkurse zu stabilisieren. Für die Überwachung dieser Währungsverträge wurden die zwei Institutionen gegründet, die Weltbank und die Internationalen Währungsfonds. Europa verliert durch den zweiten Weltkrieg deutlich an Macht. Amerika steigt zur Weltmacht Nummer 1 auf und beginnt auch als Weltpolizei ihre Macht durchzusetzen. Dieses zweistufige Geldsystem bildet einen defakto Goldstandard. Während die US Bürger immer noch dem Goldverbot unterworfen sind können teilnehmende Zentralbanken ihr Gold nach Amerika bringen und dafür Dollar bekommen. Diese Dollars können sie dazu verwenden ihre eigene Währung mit einem festen Wechselkurs zu stützen, der laut Vertrag nicht mehr als 1% Abweichen darf. Das gesamte weltweite System basiert also auf dem Vertrauen, dass die Amerikaner ihre Währung nicht inflationieren weil sie mit so einer Inflation auch alle teilnehmenden Währungen destabilisieren würden. Dafür ist der Dollarwirtschaftsraum jetzt so groß, dass neugedrucktes Geld unglaublich schwierig auffällt.
1948/1949 Wirtschaftswunder Deutschland (BRD) Deutschland erlebt ein Wirtschaftsaufschwung, das nach der katastrophalen Niederlage des zweiten Weltkrieges wie ein Wunder gilt: Das Land erhebt sich aus der Asche seiner Vernichtung. Weitreichende Wirtschaftsreformen wie Abschaffen der Preiskontrollen, Öffnung des Marktes und die freiheitliche Grundordnung, die Privateigentum und Vertragsfreiheiten absichern stärkten die unabhängige Bundesbank, die somit eine starke und vertrauenswürdige Währung erschaffen konnte: die deutsche Mark. Ein wichtiges Prinzip nach Walter Eucken oder Ludwig Erhard ist die Konstanz der Wirtschaftspolitik, sodass sich der Staat nicht zu oft in das Geschehen der Wirtschaft einmischen sollt. Von einem Tag auf den Anderen sind die Güter vom Schwarzmarkt wieder in den Läden verfügbar. Mit diesen freiheitlichen Ansätzen startete ein Wirtschaftswachstum dass der durch den Krieg gebeutelten deutschen Bevölkerung unerwartet schnellen Wohlstand beschert. Damit erholte sich die BRD deutlich schneller im gut vergleichbaren Gegensatz zur DDR, wo die Preiskontrollen nie richtig aufgehoben wurden.
1950-1953 Koreakrieg Auch im Koreakrieg finanzierte die FED die Regierung indem sie weiterhin die Staatsanleihen aufkauften. Dies führte zu einem weiteren Vertrauensverlust und einer Abwertung des Dollars.
1955-1975 Vietnamkrieg Auch für den Vietnamkrieg wurde sehr viel neues Geld von den Amerikanern erschaffen was nicht nur der eigenen Bevölkerung auffiel sondern auch von allen abhängigen Zentralbanken vom Bretton-Woods-Abkommen zur Kenntnis genommen wurde. Der Vietnamkrieg wurde deutlich länger und teurer, als sich das die amerikanische Regierung hatte vorstellen können. Von anfänglich veranschlagten 10 Milliarden US-Dollar kostete der Krieg mehr als 150 Milliarden US-Dollar und die Staatsschulden verdoppelten sich.
1960 Die Europäische Gemeinschaft (EG) beginnt mit der Idee einer gemeinsamen Währung um die Staaten nach dem Weltkrieg wirtschaftlicher zusammenrücken zu lassen. Das Projekt ist später auch als das European Monetary System (EMS) bekannt. Staaten wie Frankreich wurden durch die expansive Geldpolitik von Amerika misstrauisch. 1965 begannen sie ihre Goldreserven aus Amerika wieder zurück zu holen. Amerika versuchte mit der Leitzinsanhebung dem Effekt leicht entgegenzuwirken, aber die Regierung hätte eine starke Zinsanheben wegen ihrer immensen Schuldenlast nicht verkraftet. Die Kriege aber auch Wirtschaftsprogramme wie Great Society oder der Wettlauf ins All erzeugten durch die Finanzierung mit neuem Geld große Staatsschulden.
1969 Robert Triffin formulierte das sogenannte Triffin-Dilemma, was besagt, dass eine Regierung, die ihr eigenes Geld gleichzeitig als internationale Währung bereitstellt irgendwann zwangsläufig vor dem politischem Dilemma steht ob sie Politik für ihr eigenes Land machen oder für die internationale Gemeinschaft. Spätestens jetzt gab es größere öffentliche Kritiken an dem Bretton Woods Geldsystem. Denn die internationale Gemeinschaft benötigte die Dollars als Sicherungen ihrer eigenen Geldsysteme, die USA haben aber den Vorteil ihrer Leitwährung systematisch ausgenutzt indem sie deutlich mehr Dollar erstellt und exportiert haben als diese durch Gold gesichert waren. Die Goldreserven der USA verringerten sich demzufolge zusehens weil andere Staaten wie Frankreich ihren Anteil einforderten. Die westdeutsche Bundesbank unter Leitung von Karl Blessing sehen es als ihre Aufgabe das Gold nicht einzutauschen und betrachten das als Vertrauensbeweis für den Schutz der Amerikaner gegen die Sowjetunion im kalten Krieg. Dennoch sank die Golddeckung des Dollars in den USA mit Beginn des Bretton-Woods-Abkommens von 75% auf 18% im Jahr 1971.
1971 Nixon-Schock Die Goldbindung vom Dollar zu Gold wird durch den amtierenden US Präsidenten Richard Nixon aufgehoben. Nixon begründete diesen Schritt mit Spekulanten, die gegen Amerika wetteten und versprach, dass diese Maßnahme nur zeitlich begrenzt gelten sollte um die Goldreserven im Land wieder zu stabilisieren. Dennoch wurde die Goldpreisbindung bis heute nicht wieder eingeführt und der Goldpreis stieg von den garantierten 35 Dollar auf aktuell über 2000 Dollar an. Mit diesem Schritt fällt auch die Goldpreisbindung aller am Bretton-Woods-Abkommen teilnehmenden Währungen, die nun ihrerseits unlimitiert erzeugt werden können. Es kommt zu weiteren Inflationskrisen gefolgt von der Ölkrise, die weitere Knappheiten, Umbrüche und sogar Kriege im nahen Osten auslösen. Die langfristigen Auswirkungen auf die Bevölkerungen sind aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.
1972 Amerika macht China Zugeständnisse im Taiwan-Konflikt, dafür wird China die Werkbank von Amerika was deren Arbeitsquote steigern lässt und zusätzlich Waren und Dienstleistungen produzieren, die die weltweiten Dollars vom Markt kaufen. Dieses politische Vorgehen wird in Zukunft den US-Dollar massiv stützen weil China eine enorme Nachfrage nach dem US-Dollar entwickeln wird. Über die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds kann Amerika zusätzlich weitere Schwellenländer dazu bringen den Dollar zu verwenden womit sie ihren Währungsraum weiter vergrößern konnten und eine Abwertung somit weniger ins Gewicht fällt. Exportierte Dollar in die Schwellenländer sind ersteinmal weg während Amerika durch die Erstellung des Geldes profitiert und weil das Geld in den Schwellenländern bleibt wirkt es nicht Inflationär auf den heimischen und internationalen Märkten.
1974 Petrodollardeal: Henry Kissinger reist nach Saudi Arabien um über die Öllieferungen zu verhandeln. Die Opec Staaten verpflichten sich ihre Ölexporte nur noch in Dollar anzubieten, was alle anderen Länder dazu zwingt die Dollars dafür zu bekommen. Im Austausch verspricht Amerika militärischen Schutz. Auch dieser Vertrag stützt den Dollar ungemein. Man kann sagen, dass der Dollar zwar nicht mehr goldgedeckt war aber jetzt ölgedeckt ist. Die gesamte Welt hatte eine große energetische Nachfrage nach Öl und musste nun für so gut wie jeden Ölvertrag vorher die Dollars von Amerika bekommen was die Nachfrage nach Dollar extrem steigerte und somit deren Wert.
1979 Der Präsident der europäischen Kommission Roy Jenkins startet das EMS Projekt, welches schlussendlich zu der Einführung des Euros in Europa führen wird. Die Beratungen finden in der Schweiz statt. Die Europäer verfolgen weiterhin das Ziel sich von den amerikanischen Währungssystem unabhängiger zu machen. Interessanterweise kommen sie größtenteils mit diesem Schritt durch ohne dass die USA das Projekt stoppt weil es die Vorherrschaft des Dollars gefährdet auch wenn die wirkliche Einführung noch weitere 20 Jahre benötigt.
1980 Die FED entscheidet sich im Triffindilemma für die Weltinteressen und gegen die eigene Wirtschaft und erhöht die Leitzinsen unter der Leitung von Paul Volcker auf bis zu 20% was eine Steigerung von 15 Prozentpunkten bedeutete oder anders gesagt den Zins vervierfachte. Die extreme Zinssteigungen stoppt die expansive inflationäre Geldpolitik weil es auf einmal extrem teuer ist neues Geld durch Kredite zu erschaffen und stabilisiert somit den Wert des inflationierenden Dollars. Im Verlaufe des Jahrzehnts wird diese restriktive Geldpolitik aber durch den sogenannten Neoliberalismus wieder rückgängig gemacht. Die Idee dahinter ist, dass das ganze frische neue Geld in die Wirtschaft kommt und arbeiten soll um so aus der Wirtschaftskrise heraus zu kommen, die die hohen Zinsen und die Ölkrisen zur Folge hatte. Produktivität und Wachstum sollen der Inflation also entgegenwirken anstatt ein stabiles Geldsystem zu bevorzugen.
1980-1991 Argentinische Hyperinflation des Peso Die Argentinische Währung Peso entwertet jährlich um 100% bis 600%, was sich zur Wendezeit und dem Fall der Sowjetunion mit ca. 3000% zu einer Hyperinflation entwickelt. Argentinien wurde wenigstens mit der Ära Perón sozialistisch geführt. Arbeitnehmerrechte wurden gestärkt, Preiskontrollen durchgesetzt und staatliche Lohnpolitik eingeführt die auch mit kurzer Unterbrechung bis zur Hyperinflation gültig blieben. Wegen einem Militärputsch 1976-1983 gibt es kaum verlässliche Daten über die Inflation in dieser Zeit. Mit der Wiedereinführung demokratischer Wahlen konnte die Inflation jedoch nicht gestoppt werden. 1989 waren Staatsunternehmen für 56% der Haushaltslücke verantwortlich und die Schuldenquote lag bei 120% des BIP. Erst mit der Dollarbindung 1989 konnte die Inflation wieder eingedämmt werden.
1984-1990 Bubble Keiki in Japan Japan steigt rasant auf aber fällt wieder tief in einer Aktien und Immobilienkrise. Die Inflation des US Dollars und die Aufhebung vom Goldstandard des Breton-Woods-Abkommens veranlassen die G5 Staaten, bestehend aus den USA, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, eine kontrollierte Aufwertung ihrer jeweiligen Währungen gegenüber des Dollars. Insbesondere der Yen stieg dadurch um 100% in zwei Jahren, was eine große Spekulationsblase verursachte. Ausländische Investoren schickten viel Geld nach Japan um an diesem Aufschwung mitverdienen zu können, wobei sich dieses Geld in einer hohen Nachfrage von Firmenanteile (Aktien) und Immobilien als Wertspeicher sammelte. Fast 2/3 des Weltimmobilienwertes war in Tokio zentriert. Mit Krediten, die durch diese überhöhten Bewertungen abgesichert waren, gingen die Japanischen Banken ein enormes Risiko ein, das 1990 mit einer Viertelung der Immobilienwerte zuschlug und eine Finanzkrise heraufbeschwor. Die verlorenen Werte wurden in den folgenden Jahren wieder auf die Bevölkerung umgelegt, sodass diese Zeit mit Deflation und Stagnation als die Verlorene Dekaden bis 2010 in die Geschichtsbücher einging. Die Folge dieser Krise ist, dass die Japannische Zentralbank eine sehr lockere Geldpolitik fährt und Wirtschaftswachstum über den Preis der Inflation stellt.
1989/1990 Zusammebruch der DDR Die DDR konnte sich Wirtschaftlich nicht mehr halten, was durch flächendeckende Misswirtschaft oder ineffiziente Strukturen im gesamten Staat zu erklären ist. Auch wenn der Staatsbankrott nicht in den Vordergrund gestellt wird so hat dieser doch große Auswirkungen auf den Verlauf dieser Revolution. Auch die Sowjetunion als Schutzmacht der DDR ist in finanziellen Schwierigkeiten und kann nicht ausreichend eingreifen. Mangels Macht und finanzieller Mittel kann sich die Regierung der DDR nicht mehr gegen die Revolution und dem Mauerfall wehren. Damit geht der Mauerfall als eine der wenigen friedliche Revolution in die Geschichte ein.
1992: Maastrichter Vertrag Die Europäische Union bildet sich aus den Vorgängerstaaten der EG. Insbesondere die Schaffung einer Währungsunion stand im Zentrum dieses Vertrages. Dabei wurde festgelegt, dass teilnehmende Länder bestimmte Bedingungen erfüllen müssen um der Währungsunion und somit dem Euro beizutreten, damit die gemeinsame Währung stabil bleibt:
• Maximale Defizitquote von 3%
• Maximale Schuldenquote einzelner Länder von 60% ihres BIP
• weitere Voraussetzungen um überhaupt beitreten zu können, die aber nicht mehr dauerhaft eingehalten werden müssen
Die vertraglich festgesetzten Bedingungen für die Stabilität des Euros waren ein Schritt in einen stabilen Euro basierend auf der damalig stabilen deutschen Mark. Heutzutage werden diese Kriterien allerdings größtenteils ohne Nachfolgevertrag gebrochen sodass auch der Euro einer permanenten schleichenden Entwertung ausgesetzt ist, an denen sich die Staaten und Politiker bereichern können aber auch Firmen oder sonstige Großbesitzer zulasten aller Menschen profitieren.
1995 Österreich tritt der EU bei und wird somit auch Teil des Euro-Währungsraumes.
1999 Der Euro wird gesetzliches Buchgeld. Die normalen Bürger sehen zwar noch nicht viel von der neuen Währung aber alle Institutionen arbeiten nun offiziell mit diesem Geld. Die Einführung des Euros wirkt so vielversprechend, dass er auch als das Nachfolgesystem des Dolars gehandelt wird.
2000 DotCom-Blase Mit der DotCom-Blase schwindet auch der gute Ruf des Euros schon kurz nach dessen Einführung. Die Chinesen fangen wieder vermehrt an den Dollar nachzufragen. Zu beginn der Jahrhundertwende bekam das Internet einen rasanten Aufschwung. Diese neue Technologie versprach eine schnelle und breitflächige Kommunikation zwischen allen Menschen oder Firmen und somit eine Produktivitätssteigerung für viele Firmen. Das führte zu einer Investitionswelle und Erwartungshaltung, die die führenden Internetkonzerne nicht gerecht werden können. Auch weil die Machtwerte der Konzerne nicht mehr in physischer Form vorlagen sondern als digitale oder geistige Leistung vorlagen wurden diese schnell als Überbewertet eingestuft. Es gab eben keine großen kostspieligen Produktionshallen mehr sondern ein paar kleine Serverschränke und Leitungen sowie kleinere Bürogebäude für die Angestellten. Der Zweifel wurde eindeutig, als die ersten Firmen Konkurs anmelden mussten, weil es noch keine verbreitete Möglichkeit gab das Internet zu monetarisieren oder wegen dem Wachstum einige unprofitable Firmenübernahmen getätigt wurde. Die FED senkte den Leitzins um diese Finanzkrise mit neuem Geld zu überdecken. Im Gegensatz zu den USA war die deutsche Firmenlandschaft von vielen kriminellen Scheingeschäfften durchzogen, was das Vertrauen weiter schädigte.
2001 Ende des Jahres können nun auch alle europäischen Bürger das neue Geld im Alltag benutzen und ihre alten Währungen eintauschen. Laut offiziellen Verträgen ist der Euro nun völlig unabhängig vom Dollarsystem. Der Euro bleibt allerdings größtenteils eine europäische Währung, International wird weiterhin der Dollar verwendet was größtenteils durch China und den Ölstaaten unterstützt wird.
2008: Finanzkrise Die Bank Leman Brothers geht pleite und verursacht ein Beben in der weltweiten Finanzindustrie. Unzählig ausstehende Kredite können nicht mehr zurück gezahlt werden was wie ein Flächenbrand weitere Banken und Investoren in die Zahlungsunfähigkeit stürzt, die mit den jeweiligen Zahlungen gerechnet haben. Es wird eine Flut an neu erschaffenem Geld in den Umlauf gebracht um den Flächenbrand mit neuen Schulden zu überdecken. Das Whitepaper von Bitcoin wird veröffentlicht. Als eine Folge der Niedrigzinzpolitik der DotCom-Blase wird sehr viel neues Geld geschaffen, das zunehmend im Immobilienmarkt als Sparanlage sammelt. Viele neue Häuser werden mit den billigen Krediten gekauft und die große Nachfrage lässt die Häuser im Gegenwert immer weiter ansteigen. Nach einigen Jahren des Immobilienbooms beginnt sich aber die Nachfrage zu sättigen und der Wert der Häuser nicht mehr zu steigen sondern sogar zu fallen. Das hat zur Folge, dass die Kredite nicht mehr mit dem gegebenen Gegenwert gedeckt sind und ausfallen, was auch die Banken als Kreditgeber mit in den Abgrund reißt. Mit dem Fall der Lehman Bank wird klar, das die Bänker unglaublich viel Geld der Gesellschaft verspielt haben und sie müssen mit viel neuem Geld gerettet werden, weil sie systemrelevant sind. Der Leitzins der EZB fällt von 5% auf 1% um den Markt mit billigerem Geld Liquide zu halten. Nur wenige Menschen nehmen Notiz vom Bitcoins Whitepaper, aber es verspricht eine Alternative zu den immer weiter inflationierenen Geldsystemen, die gezeigt haben, dass sie lediglich dazu da sind den Menschen ihre Werte wegzunehmen. Ohne Bitcoin wird soetwas wie die Finanzkrise 2008 immer wieder zwangsweise passieren.
2009 China zieht seine Lehren aus der Geldpolitik der Amerikaner und entzieht dem Dollar das Vertrauen. Währenddessen startet das Bitcoin-Netzwerk mit einem Verweis im aller ersten Block auf die Londoner Zeitung, dass die Regierung wiedereinmal viele Millionen Pfund zur Rettung für eine Bank ausgibt. China verkündet doch lieber eine andere Reservewährung haben zu wollen und versuchen das Konzept der Sonderziehungsrechte erneut zu etablieren. Da sie in dem mit 80 prozentigen Stimmreich überwiegend Amerikanischen Institut der Internationalen Währungsfonds nicht auf Gehör stoßen, scheitert ihr Versuch. Aufgrund der von vornhinein aussichtslosen Lage Chinas wird dieser Versuch als Ausrede gewertet um ihr eigenes Geldprojekt anfangen zu können, ihren Renminbi vorallem im asiatischem Raum zu stärken.
2010-2013 Eurokrise In Folge der Geldflut aus der Finanzkrise kommt der Euro weiter unter Druck was eine Staatsschuldenkrise in Griechenland und weitere Bankenkrisen und Wirtschaftskrisen in EU-Ländern wie Spanien, Italien oder Zypern verursacht. Einige Länder überstehen die Finanzkrise z.B. durch deutlich stärkere Wirtschaft besser und andere schlechter was den Zusammenhalt der EU auf eine harte Zerreißprobe stellt, gerade weil alle Länder durch den Euro in einer einheitliche Währungsunion gefangen sind. Griechenland kann seine Staatsschulden nicht mehr bezahlen und bekommt einen Schuldenschnitt von bis zu 75%, muss im Gegenzug aber weitreichende Reformen durchsetzen. Rettungsschirme als Hilfskredite wurden gewährt, obwohl das Risiko hoch war, dass diese Kredite nie wieder zurückgezahlt werden konnten. Andere Reformen wie eine EU-weite Schuldenbremse und eine Bankenaufsicht wurden beschlossen um solche Finanzkrisen in Zukunft besser im Griff zu bekommen. Auch die EZB führte weitreichende Änderungen ein wie z.B. die veränderten Sicherheitsanforderungen für griechische oder portugisische Staatsanleihen, damit diese auch ohne Bewertungsprüfung als Sicherheit für Kredite dienen konnten, die Ankäufe von weiteren Wertpapieren oder die Verdoppelung ihres Grundkapitals und lockert bzw. verstößt damit gegen die zur Gründung vorgegebenen Ziele. Mit "Whatever it Takes" verkündete Mario Draghi, der damalige Präsident der EZB, 2012 die uneingeschränkte Solidarität mit dem Euro, was die Finanzmärkte wieder beruhigte. Die Folgen der neuen Geldflut wird in den nächsten Jahren auf alle Menschen umgelegt und indirekt und heimlich durch Inflation oder direkte Staatsabgaben wie Steuern bezahlt. Eine weitreichende Verarmungswelle wird zu beobachten sein auch wenn gerade durch Inflation die Menschen nicht verstehen, warum sie sich immer weniger leisten können obwohl sie immer höhere Geldbestände bekommen.
2014-2021 Hyperinflation in Venezuela Venezuela gerät in eine Hyperinflation mit einer Jährlichen Inflationsrate von 1.000.000% pro Jahr im Jahr 2018. Auch schon vor beginn der Krise im Jahr 2014 verzeichnete Venezuela eine Inflationsrate von über 60% die in den folgenden Jahren exponentiell anstieg. Die Menschen wichen auf härtere Währungen aus wie Gold aus Onlinspielen. Wie auch in vorangegangenen Inflationsphasen macht die Regierung unter Nicolás Maduro die Kapitalisten für ihre geizigen Preissteigerungen verantwortlich und sieht die Schuld nicht in den überhängenden Staatshaushalt, der 2018 schon 175% und 2019 über 200% betrug. 2021 konnte die Inflationsrate auf nur 50% "stabilisiert" werden was trotzdem immernoch eine enorme Entwertung des Geldes über die Zeit darstellt.
2020 EZB verkündet grüne Geldpolitik für den Euro. Die EZB kündigt an, dass sie künftig auch grüne Anleihen für Kreditvergabe akzeptieren will. Sie begründet den Schritt mit der Gefahr des Klimawandels und stellt in diesem Zusammenhang die Geldstabilität infrage und leitet daraus ihre Legitimität her, diese politischen Entscheidungen durchsetzen zu können. Weil auch die Europäische Union größtenteils grüne Politik macht gibt es keinen Widerspruch aus der Politik. Aber damit stellt die EZB ihre interessengesteuerte Politik über die Geldwertstabilität und zeit damit entgültig, dass der Euro als geplante Hartwährung nun zur Weichwährung und politisches Steuerungsinstrument geworden ist.
2021 Corona-Krise Ein neues Virus bedroht die Menschheit und viele Regierungen beschließen einen Lockdown, also das herunterfahren der wirtschaftlichen Aktivität im gesamten Land. Viele Menschen dürfen über längere Zeit nicht mehr Arbeiten und wie zur Ruhrgebietbesetzung 1923 erschaffen die Staaten sehr viel Geld um die Wirtschaftsteilnehmer weiter zu finanzieren. In Amerika wird fast jeder dritte jemals existierende Dollar geschaffen aber auch alle anderen Regierungen drucken fleißig mit, sodass die Abwertungen der Währungen untereinander nicht so stark auffallen. Trotzdem gerät die Weltwirtschaft aus dem Takt und die Globalisierung stockt weil die Lieferketten abreißen und mühsam neu aufgebaut werden müssen. Dafür wird die Digitalisierung als kontaktlose Kommunikation ausgebaut und die Computerspielindustire fährt zu höchstwerten auf, eine Blase die auch bald wieder platzen wird.
2022 Russland fällt in der Ukraine ein und als Reaktion sperren alle westliche Länder die Währungsreserven von Russland in den Währungen Dollar und Euro. Die Sperrung der Währungsreserven für Länder, die nicht offiziell miteinander im Krieg sind ist ein Zeichen an alle andere Länder, dass sie von der gnädigen Politik dieser Währungen abhängig sind. Es wird also deutlich, dass Staaten, die den Euro besitzen und warum auch immer die Gunst der westlichen Staten verlieren auch schnell den Zugriff auf diese Euros verlieren können. Damit zeigen die westlichen Länder ihren Machtmissbrauch über die Währung deutlich. Vorallem der Euro, den China und Russland noch mit eigenen Bilateralen Verträgen benutzt haben verliert als kleiner Bruder des Dollars erhebliches Vertrauen aber auch der Dollar wird von vielen Ländern nicht mehr als die erste Wahl in Sachen internationaler Währung angesehen. Mangels alternativen muss der Dollar aber weiterhin größtenteils verwendet werden. Das sinkende Vertrauen in den Dollar erkennt man jedoch daran, dass der Anteil der Staatsanleihen von den USA, die von ausländische Investoren gehalten werden, stark abnimmt.
2023 Es werden Pläne laut, dass die BRICS-Staaten eine goldgedeckte Handelswährung erschaffen wollen um von dem Dollar unabhängig zu werden. Mit gut 45% der Weltbevölkerung bildet dieses lose Bündnis ein echtes Gegengewicht zu Amerika. Allerdings beschränken sich die Gespräche auf eine Handelswährung weil die einzelnen Länder nicht auf das Privileg des Gelddruckens verzichten wollen um jeweils ihre eigene Bevölkerung enteignen zu können. Nur der Handel im internationalem Raum soll durch Gold abgesichert werden.
2024 Javier Milei wird Präsident von Argentinien. Argentinien war von 100 Jahren einmal eines der reichsten Länder Weltweit, durch soziale Misswirtschaft ist es über die Jahre jedoch immer ärmer geworden. Mit Milei entscheidet sich die Bevölkerung mit erstaunlicher Mehrheit die sozialistischen Experimente zu stoppen und tiefgreifende liberale Reformen einzuleiten. Mithilfe der Kettensäge als Symbol beschneidet Milei die Staatsausgaben und Ministerien und streicht große Teile der Bürokratie ersatzlos. Auch wenn diese Staatstherapie sehr schmerzhaft ist, vorallem für die Menschen, die auf kosten des States gut leben konnten, so schafft Milei wenigstens die Inflation deutlich zu senken. Wie diese Politik sich weiter entwickelt kann nur die Zukunft sagen, die zur Zeit des Schreibens dieser Texte noch nicht bekannt ist. Aber es bleibt zu hoffen, dass die Therapie nicht frühzeitig wieder abgebrochen wird, weil sich die freiheitliche Wirtschaft und wirkliche Erfolge erst über die Zeit aufbauen kann und diese Maßnahme sonst nur als schlechtes Beispiel eines Kapitalisten oder Neoliberalisten für die Sozialisten dient.

Quellen:



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Letztes Update: 03.Oct.2024