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Akteure benötigen für einen fairen Machtaustausch eine Bewertungsgrundlage, auf die sich alle beteiligten Akteure geeinigt haben, die Ankerpunkte der Geldsysteme. Je einfacher die kollektive Bewertung des Ankerpunktes sich verändern lässt, desto schlechter ist dieser Ankerpunkt als Bewertungsgrundlage geeignet. Historisch hat sich Gold als ein guter Ankerpunkt etabliert indem jeder Machtaustausch mit der Arbeit des Schürfen von Gold verglichen werden konnte. Wie leicht sich aber so ein Ankerpunkt verschieben kann hängt davon ab, wie viele der guten Eigenschaften das Geldsystem erfüllt. Auf Märkten wird generell ein friedlicher Machtaustausch vollzogen, was bedeutet, dass beide Handelspartner jeweils gleichwertige Machtformen ausgeben und einnehmen. Das bedeutet sie verlieren insgesamt durch so einen Austausch kaum Macht. Nur wenn der Machtaustausch ungefähr gleichwertig war, kann dieser Handel friedlich passieren. Denn ist der Machtaustausch nicht gleichwertig, dann bedeutet dass, dass zwar ein Handelspartner mehr Macht eingenommen hat und somit mächtiger geworden ist, was viele Akteure evolutionär anstreben, aber auf der anderen Seite der andere Handelspartner wegen der Machterhaltung an Macht verloren hat, was evolutionär hart bestraft werden kann. Akteure sind also immer bestrebt nicht zu den Verlierern zu gehöhren und somit kann ein Machtaustausch nur freiwillig passieren, wenn die ausgetauschten Machtformen auch gleichwertig sind, andernfalls spreche ich von einem Angriff auf den unterlegenen Akteur, der sich gegen solche Angriffe verteidigen muss. Angriffe sind also Aktionen, die darauf abzielen die Macht von anderen Akteuren zu erhalten ohne die entsprechende Gegenleistung erbringen zu müssen. Dabei ist es immer sinnvoller, mächtiger zu sein als andere Akteure, weil man Angriffe gegen nicht so mächtigere Akteure wahrscheinlicher gewinnt und somit noch mächtiger werden kann. Gegen Angriffe können sich Akteure verteidigen wobei Verteidigungen genauso wie Angriffe selber auch Fähigkeiten sind, die Machtkosten verursachen wenn sie ausgeführt werden. Angriffe machen also generell nur Sinn, wenn der Angreifer dadurch wahrscheinlich mehr Macht bekommt als er für den Angriff ausgeben muss. Verteidigungen bringen Sicherheit, kosten aber auch immer Macht. Verteidiger müssen also immer überlegen gegen was sie sich schützen wollen und welche Angriffe sie für wahrscheinlich halten, denn ich gehe davon aus, dass es keine Akteure gibt, die sich gegen alles verteidigen können weil das so immense Machtkosten währen, dass diese Akteure zwangsweise für ihre Verteidigung mehr Macht ausgeben müssten als sie durch beliebige Aktionen (Angriffe oder Handel) wieder einnehmen könnten. Generell kann man sagen, dass ein komplett freier Markt auch ein sehr großes Risiko für jeden Akteur darstellt weil man auf so einem Markt sich nie sicher sein kann, dass ein Machtaustausch wirklich fair gestaltet wird. Dafür haben sich Regeln gebildet, die das Vertrauen in so einem Markt stärken sollen aber jede Regel, die eingeführt wird schränkt auch den Handlungsspielraum der Marktteilnehmer ein, sodass mit zunehmenden Regeln einzelnen Akteuren gewisse Handlungen verboten werden, die aber eigentlich sinnvoller für sie wären. Markteingriffe sind Regeln, die dritte Akteure vorgeben und von den Marktteilnehmern beachtet werden müssen, wenn sie ihre Macht austauschen wollen. Diese Regeln haben meistens den offensichtlichen Zweck die Marktteilnehmer vor Angriffen zu schützen. Das bedeutet die Marktteilnehmer sollen vor ungerechtfertigten Machtverlust bei einem Machtaustausch geschützt werden. Aber Regeln können auch eingeführt werden um die Machtflüsse durch Drittparteien steuerbar zu machen was bedeutet dass diese Drittpartei Macht über den Markt bekommt, die diese Drittpartei auch beliebig für sich selber oder für den Markt einsetzen kann. Bei jeder Regel für einen Markt sollte man also evaluieren, ob diese Regeln mehr Marktteilnehmern nützt als es ihnen schadet. Märkte sind auch nur Gruppen von Akteuren, die sich zusammengefunden haben um kollektiv gegenseitig Macht auszutauschen. Aber die Machtverteilung in Gruppen kann sehr stark variieren. Wenn sich fast die komplette Macht der Gruppe auf einen Unterakteur verteilt, dann kann dieser Akteur dank seiner Macht diktatorisch oder Monopolistisch in der Gruppe herrschen. Ist die Macht innerhalb der Gruppe mehr oder weniger gleichverteilt, dann sind auch alle Akteure in der Gruppe gleichberechtigt weil sie Kämpfe untereinander dann sehr wahrscheinlich verlieren werden. Jede Regel verändert makroskopisch die Machtflüsse in einem Markt weil mikroskopisch den einzelnen Akteuren Vorschriften oder Verbote gemacht werden, wie diese sich nach den Vorstellungen der Regelersteller verhalten sollten. Wenn diese Regeln für die meisten Akteure sinnvoll ist, dann halten sich die meisten Akteure auch an diese Regeln. Ist diese Regel hingegen hemmend, dann senkt das die Effektivität des Marktes weil einerseits die Akteure zu ineffizienteren Handlungen gezwungen werden oder gegen die Regel ankämpfen müssen, was ihnen auch Macht kostet. Andererseits muss eine Regel damit sie wirkt auch überwacht werden was dem Regelersteller auch immerwährend Macht kostet, die er meistens auf die Marktteilnehmer (z.B. durch Bürokratie) umlenkt.
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