Markteingriffe




der Innere Wert einer Ware oder Dienstleistung

Auf einem Markt findet die Bewertung der Handel statt, aber diese Bewertungen sind immer höchst individuell. Einerseits hängt für die Käufer die Bewertung größtenteils davon ab, wie wertvoll die angebotene Ware ist, also welchen Vorteil dieser Handel dem Käufer für sein eigenes Leben bringt z.B. indem der Handel dem Käufer eine Fähigkeit verleiht wie ein Flugzeug oder Hubschrauber das Fliegen oder Kleidung den Schutz vor Hitze oder Kälte. Dem Verkäufer ist es aber relativ egal was der Käufer mit dem angebotenem Handel macht. Ob der Käufer den Stuhl zum Sitzen oder als Feuerholz kauft macht für den Verkäufer ersteinmal keinen großen Unterschied. Natürlich können die Verkäufer auch ihre Verkaufsstrategien an das Verhalten der Käufer anpassen, wenn sie verstehen warum die Produkte gekauft werden, aber für den Markt als Ganzes und speziell für die Preise des Marktes ist es aber nur wichtig, dass es diese Nachfrage gibt und nicht warum es eine Nachfrage gibt.

Die Verkäufer auf der anderen Seite haben aber ganz andere Motive für ihre Bewertungen des Verkaufsgutes. Da sie dieses Verkaufsgut selber anbieten haben sie selber ersteinmal wenig erhöhte Lebensqualität durch ihre Produkte. Für die Händler ist es aber sehr wichtig, wie viel Macht in Form von Energie, Zeit oder Arbeit sie in das Produkt hineinstecken müssen. Um diesen Widerstand für die Produktherstellung messen zu können hat sich das Konzept des inneren Wertes gebildet. Physikalisch gesehen ist die Bewertung von Arbeit also, wie viel Energie und Zeit insgesamt in eine Arbeit als Dienstleistung oder ein Objekt als Resultat einer Arbeit oder Dienstleistung hineingeflossen ist. Da diese Energie nicht wirklich gemessen werden kann und von dem Herstellungsprozess abhängt, also mal mehr und mal weniger Energie "in einer Ware" stecken kann schreibe ich meist ehr von der Macht der Gegenstände, die nur durch die Bewertung der Menschen zustande kommt. Aber dieser innere Wert einer Ware ist somit sehr schwammig definiert weil kein Mensch wirklich weiß wie viel Energie wirklich in der Ware steckt da die Käufer die Verkaufsgüter ja nicht nach deren inneren Wert kaufen sondern nach dem Vorteil, das das Verkaufsgut für ihr Leben bringt. Für die Preisbildung ist der innere Wert jedoch trotzdem interessant da diese ein Maß dafür ist, für wie viel Geld dieses Verkaufsgut wenigstens angeboten werden kann ohne dass der Verkäufer ökonomisch daran Verluste macht.

Nehmen wir als Beispiel eine Tonvase, was ist deren innerer Wert? Ohne deren Geschichte zu kennen können wir nicht wissen wie viel Energie ihre Herstellung wirklich gekostet hat. Wurde sie handgetöpfert und individuell angefertigt? Ein Meister des Faches würde diese Vase schneller und mit weniger Anstrengung anfertigen als ein Geselle oder ein Lehrling, einfach weil der Lehrling viele Handgriffe zuviel machen müsste um kleinere Fehler zu korrigieren. Oder wurde die Vase sogar Industriell hergestellt und damit extrem schnell und energiesparsam, weil z.B. der Brennofen nicht nur für ein oder zwei Tonstücke erhitzt werden muss sondern tausende Fließbandwaren am Stück brennen kann. Aber schon bei der Herstellung gibt es Unterschiede. Kommt z.B. die Energie zum Formen des Tons vom Handwerker oder benutzt er Wasserkraft oder eine andere Energiequelle? Je nachdem welche Energiequelle genutzt wird und aus welche Zusammensetzung die Tonerde besteht entscheidet es sich, wie Anstrengend das Herstellen der Vase wirklich ist. Weiche Tonarten sind einfacher mit weniger Kraftaufwand zu formen als härtere Tonarten können aber vielleicht mehr Hitzeenergie benötigen um fest zu werden. Und selbst wenn insgesamt mehr Energie für die Vase benötigt wird aber diese Energie z.B. durch ein Wasserrad auf die Tonscheibe übertragen wird, dann ist es für den Töpfer selber trotzdem deutlich einfacher als wenn er die Drehscheibe selber am Laufen halten muss um seinen Ton formen zu können.

Für einen Käufer der Vase ist es also nicht relevant, wie viel Macht die Herstellung eines Objektes gekostet hat und somit was der innere Wert der Vase wirklich ist. Für den Töpfer der Tonvase ist es aber sehr wichtig, dass ein Verkauf dieser Vase mehr Macht wieder einbringt als sie an Macht (in Form von Energie oder sonstigen Machtkosten wie Material oder Transportkosten) gekostet hat. Denn wenn er die Vase für weniger Macht verkauft bekommt als sie gekostet hat dann hat der Verkäufer einen Verlust an Macht gemacht den er mit anderen Machteinkünften oder Reserven ausgleichen muss oder wegen Machtmangel sterben muss. Die Verkaufspreise werden aber an einem Markt bestimmt sodass immer die Verkäufer bevorzugt werden, die die geringsten Machtkosten hatten um das Verkaufsgut herzustellen. Der innere Wert der Vase, also wie viel Arbeit sie wirklich gekostet hat ist dabei nicht mehr relevant. Wenn es effektivere Herstellungsverfahren gibt und somit Vasen, die billiger angeboten werden können, dann sinkt damit auch die Bewertung der Vase mit viel innerem Wert und Arbeitsaufwand. Das haben Beispielsweise die Weberinnen in der Anfangsphase der Industrialisierung zu spüren bekommen. Für sie gab es immernoch die gleiche Arbeit, aber andere Produzenten, die Industrie, konnten die Wolle und Stoffe auf einmal deutlich billiger anbieten. Das Prinzip der Produktivitätssteigerungen findet man auch in jedem anderen Bereich wieder.

Das Konzept des inneren Wertes kann man vielleicht als Richtwert für Bewertungen benutzen, aber im Endeffekt liegt die Bewertung und wie viel Macht ein Akteur bereit ist für ein Objekt auszugeben immer in dem Ermessensspielraum aller individuellen Akteure. Nur über die Zuhilfenahme eines Marktes können die Bewertungen verglichen werden und es bildet sich ein Preis heraus wie teuer oder billig dieses Objekt bewertet wird. Und diese Märkte haben nicht unbedingt das Wissen über den inneren Wert dieser Gegenstände und müssen deswegen den Wert der Gegenstände abschätzen. Sätze wie: "Der Teddybär hat keinerlei inneren Wert" ergeben deswegen schon keinen Sinn, weil es immer einen Menschen geben kann, der den Teddybär liebt und somit höher bewertet als andere Kuscheltiere. Außerdem steckt in dem Teddybär auch immer physikalische Materie, die einen Energiewert besitzt. Böse gesagt taugt der Teddybär immernoch zum Verbrennen und hat somit einen wenn auch vielleicht geringen Wert. Zusätzlich kann wahrscheinlich keiner der Betrachter mehr sagen, wie der Teddybär wirklich hergestellt wurde. War es die Handarbeit der Oma oder ein Massenprodukt der Industrie? Es kommt eben immer darauf an, wie die Akteure den Teddybär bewerten und nicht was wirklich an Wert im Teddy steckt.

der Ankerpunkt vom Geld

Woran orientieren sich die Preise in Geldeinheiten? Preise von Gegenständen oder Dienstleistungen werden über die Märkte durch die Bewertungen der Menschen getroffen was eine Art Zahlenangabe der zugesprochenen Macht des Gegenstandes oder der Dienstleistung darstellt. Aber warum kostet ein Apfel 1€ und nicht 1000€? Die Bewertung des Geldes ist ersteinmal beliebig frei festgelegt. Wichtig für die Bewertungen ist nicht der genaue Zahlenwert des Preises sondern die Relation der Zahlenwerte zueinander. Damit ist die Bewertungen des Geldes generell skalenunabhänig. Das bedeutet, dass wir die Werte aller Waren oder Dienstleistungen problemlos mit einem Faktor multiplizieren können und wir könnten trotzdem alle Vergleiche mit dem gleichem Ergebnis anstellen. Ein Apfel wäre immer noch billiger als ein Haus, welches aber wahrscheinlich immernoch teurer wäre als ein Boot. Egal ob der Apfel 1€ kosten würde, dann wäre das Haus vielleicht bei 500.000€, oder wenn der Apfel 1.000€ kosten würde, dann würde der Preis des Hauses eben auch um den gleichen Faktor 1000 höher werden und 500.000.000€ kosten. Für Menschen ist es aber immer hilfreich, wenn sie nicht mit allzugroßen Zahlen hantieren und rechnen müssen. Aber gerade weil es beim Geld nicht auf den genauen Zahlenwert ankommt, sondern auf die Verhältnismäßigkeit der Preise der Waren und Dienstleistungen muss es einen Grundwert oder Bezugswert im Geld geben, auf dem alle anderen Bewertungen aufbauen. Wenn es kein solchen festen Bezugspunkt im Geldsystem gibt, dann erhöht dies die Schwankungen in allen Märkten weil jeder Mensch seinen eigenen Bezugspunkt festlegt und diese Bezugspunkte bei einem Handel nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Jetzt kann es sein, dass sich alle Märkte z.B. an dem Apfelpreis orientieren, aber dann kostet z.B. ein Haus in der Apfelsaison, wo der Apfel nur 0,5€ kostet auch nur 250000€ währen die Apfelpreise außerhalb der Saison auf 1,5€ klettern können und somit das gleiche Haus nun für 750000€ zu haben ist.

Anhand dieser Beispiele kann man schon erahnen, dass es bei Geldeinheiten nicht auf die wirklichen Skalen ankommt, sondern auf den ausgetauschten Machtwert selber. Tauscht man einen Apfel gegen eine Birne, dann vergleicht man deren Arbeitswert miteinander. Für diese beiden Obstsorten kann man sagen, dass deren Machtwert relativ gleichwertig ist weil es kaum einen Unterschied macht ob man einen Apfelbaum aberntet oder einen Birnenbaum. Beide Arbeiten sind somit mehr oder weniger gleichwertig und somit auch deren Produkte. Ob man nun einen Apfel für 1€ verkauft und sich dann für 1€ eine Birne kauft oder ob man die gleiche Betrachtung mit 1000¥ macht ist ziemlich egal weil es lediglich auf die Bewertungen zwischen den Tauschobjekten ankommt.

Allerdings benötigt man einen Fixpunkt um die Machtwerte in Zahlen darstellen zu können. Wenn ein Bauer einen Apfel mit 1€ bepreist und ein anderer Bauer ihn für 1000€ angibt, dann stimmt die Bewertung untereinander nicht mehr. Solche Effekte werden vom Markt schnell vereinheitlicht weil über den Markt der günstigere Bauer bevorzugt wird. Aber was würde dagegen sprechen wenn sich alle Menschen gleichzeitig darauf einigen würden ihre Preise zu verzehnfachen, also überall einfach eine 0 an die Preise zu hängen? Oder das Gegenteil machen, überall eine Null wegstreichen bzw. das Komma zu verschieben? Man könnte sich das so vorstellen dass es zwei komplett voneinander getrennte Apfelmärkte gibt, wie z.B. die Trennung von Deutschland in die DDR und die BRD. Der gleiche Apfel könnte in der BRD eine deutsche Mark kosten während er in der DDR nur 0,2 Deutsche Mark oder 20 Pfennige kosten könnte. Normalerweise würde sich bei solchen Preisunterschieden schnell ein Handelsplatz bilden, der die Äpfel aus dem billigeren Land in das teurere Land exportiert und sich die Preise somit relativ zueinander angleichen weil das Angebot im billigerem Land dadurch verknappt wird und im teureren Land erhöht wird. Aber wenn man diese Märkte komplett voneinander trennt, dann können sich die Preise nicht angleichen und es kommen deutliche Preisunterschiede zutage. Dieser Unterschied kommt daher, dass die Bewertungsgrundlage innerhalb dieser beiden Länder durch die komplette Trennung jetzt völlig unterschiedlich ist und somit ohne einen gemeinsamen Markt nicht mehr einfach vergleichbar ist. Solche Unterschiede in den Bewertungen kann durch einen Fixpunkt des Geldes normiert werden.

Im Goldstandard gab es so einen Fixpunkt. Im Goldstandard wurde festgelegt, dass das Gewicht einer Unze Gold zu einen festen Preis von 20$ gehandelt wurde. Damit konnte die Arbeit das Gold zu sammeln, zu waschen, zu reinigen und zusammenzuschmelzen mit 20$ bewertet werden. Diejenigen, die mehr Machtkosten als die 20$ für ihr Gold hatten konnten das Goldschürfgeschäft nicht profitabel bedienen aber allen Anderen, die effizienter waren weil sie z.B. eine ertragreichere Mine besessen haben konnten von dem Goldschürfen leben. Mit dem Fixpunkt des Goldpreises zum künstlich geschaffenem Geld konnte man auch andere Arbeiten mit der Arbeit des Goldschürfens vergleichen und in Geld bemessen. Anderer Bergbau wie Eisenerz konnte jetzt einfach mit der Arbeit des Goldabbaus verglichen werden und somit auch mit einem Preis belegt werden. Und mit diesen Arbeiten finden sich auch andere Vergleichsarbeiten die somit einen Preis in Dollar bekommen können, bis hin zum Jagen, Fischen oder Maschinenbau. Dank des Fixpunktes des Goldstandards kann jede andere Arbeit mit dem Goldschürfen oder vergleichbare Arbeiten verglichen werden und somit eingepreist werden. Damit werden Schwankungen in den Geldbewertungen reduziert weil die Häuser jetzt nicht mehr z.B. in der Erntesaison am Apfelpreis orientiert sind sondern an einem Wert, der das ganze Jahr über verhältnismäßig festgelegt ist.

Gibt es so einen Fixpunkt im Geldsystem nicht, dann müssen sich die Menschen andere Bewertungsmaßstäbe suchen um ihre Waren und Dienstleistungen einzupreisen. Beispielsweise kann man die gesamte Geldmenge heranziehen oder die Wirtschaftsleistung eines Landes, aber diese Werte sind in der Vergangenheit hoch volatil gewesen sodass die Bewertungen nicht mehr einheitlich und Akteurübergeifend möglich sind. Speziell die Wirtschaftsleistung hängt davon ab, wie die einzelnen Waren bewertet werden. Steigt der Preis aller Waren um 10, so steigt auch die Wirtschaftsleistung entsprechend bemessen in diesem Geld um 10. Bemisst man die Wirtschaftsleistung aber in einer anderen Vergleichsware, wie z.B. einer ausländischen Währung die sich nicht verzehnfacht hat, dann merkt man dass die Wirtschaftsleistung sich eigentlich nicht geändert hat, nur deren Zahlenentsprechung.

Stützt man nun seine Preisfindung auf so eine Wirtschaftsleistung, dann hängt der Preis von der Wirtschaft ab und die Wirtschaft vom Preis. Jegliche Bewertungsschwankungen werden durch diese Rückkopplung mangels Fixpunkt beliebig verstärrkt. Steigen die Preise so steigt die Wirtschaftsleistung wodurch die Produzenten wegen dieser Inflation anteilsmäßig wieder höhere Preise verlangen. Dadurch steigt aber wieder wie errechnete Wirtschaftsleistung usw. Die Regierung und die Politik versuchen dann diesen Teufelskreis zu durchbrechen wobei der einfachste Weg ist wieder einen stabienen Preisfixpunkt einzuführen, an dem sich alle Märkte orientieren können. Wobei ich hier anmerken möchte, dass die Goldpreisbindung innerhalb den aktuellen Schwankungen als Fixpunkt angesehen werden kann, allerdings auch selber sich bewegen kann. Es werden immer wieder Goldvorkommen gefunden und neues Gold gefördert und zusätzlich kann die Digital gehandelte Goldmenge oder Goldzertifikate sich ausweiten. Gold selber ist damit kein Fixpunkt des Geldes aber immernoch stabieler als Versprechungen der Regierungen.

Um herauszufinden, wie gut eine Ware für einen Fixpunkt geeignet wäre haben sich die Stock-to-Flow Modelle entwickelt. Übersetzt aus dem Englischen bedeutet es die Bestandsgröße einer Ware mit dem Zu- oder Abfluss des Bestandes dieser Ware zu vergleichen, also den Bestand mit seiner Ableitung des Bestandes in Relation zu setzen. Die Motivation dieser Modelle ist, dass eine Ware einen relativ geringe Bewertungsschwankung aufweist, wenn es sehr viel davon gibt und die Zuflüsse und Abflüsse zum Bestand somit relativ gering sind selbst wenn eine für Händler verhältnismäßig große Menge dieser Ware verkauft wird. Wenn wie im obigen Beispiel ein Händler 2 Tonnen Getreide kauft, dann klingt das relativ viel, aber wenn es 4 Millionen Tonnen Getreide zu kaufen gibt dann sind zwei Tonnen im Verhältnis zum Bestand relativ gering. Die Preise ändern sich nach Angebot und Nachfrage und wenn jemand 50% des Angebotes, also hier 2 Millionen Tonnen Getreide auf einmal vom Markt kauft, dann steigen die Preise für andere potentielle Käufer signifikant an. Kauft er aber die gleiche große Menge während es eine noch viel viel größere Menge im Lager ist, dann fällt der Einkauf nicht so auf und auch die Preise werden sich deswegen nicht groß ändern. Genauso verhält es sich mit der Beschaffung von Waren oder Rohstoffen, also dem Angebot einer Ware. Gibt es z.B. schon einen Bestand von 1000 Tonnen Eisen in der Bevölkerung, dann senkt eine neue Mine die 1000 Tonnen pro Monat liefert definitiv die Bewertung und somit die Preise von Eisenerz weil in Relation zum Bestand verhältnismäßig viel neues Eisen hinzu kommt. Fördert die Mine aber nur eine Tonne pro Monat, dann ist diese Mine gegenüber dem Bestand nicht groß preisrelevant.

Die Stock-To-Flow Modelle untersuchen generell, wie viel Waren es schon gibt und wie viel regelmäßig dazu kommt oder verbraucht werden. Getreide z.B. verdirbt relativ schnell, bei guter Lagerung sind es einige Jahre, während Metalle generell deutlich länger halten. Alleine deswegen kann man sich schon vorstellen, dass man nicht übergroße Mengen von Getreide lagern will, nicht wenn es keine Aussichten gibt diese Mengen innerhalb der Haltbarkeitszeiten auch verkauft zu bekommen. Während aber Kupfer, Eisen oder Silber korrodieren und mit Sauerstoff oder anderen Molekülen aus der Umgebung chemische Bindungen eingeht bleibt Gold nahezu unzerstörbar. Von Gold kann man also nahezu beliebige Mengen anhäufen ohne Gefahr laufen zu müssen dass es verdirbt. Die Gefahr dass es gestohlen wird bleibt aber trotzdem und senkt deswegen künstlich die Haltbarkeit bzw. stellt weitere Sicherungsanforderung an die Lagerung. Ein Diebstahl senkt aber nicht den Bestand der Goldreserven in der Bevölkerung weil das Gold, wenn auch nur vielleicht auf dem Schwarzmarkt weiterhin verfügbar bleibt.

Über einen Zeitraum von vielen Jahren bildet sich also ein Grundbestand der Gesamtmenge einer Ware in der Bevölkerung heraus, die davon abhängt, wie viel von dieser Ware dazu kommt und wie viel verbraucht oder unbrauchbar gemacht wird. Für Nahrungsmittel kann wie beschrieben der Bestand über die Jahre nicht übermäßig groß werden und muss deswegen regelmäßig nach produziert werden. Nahrungsmittel haben damit eine sehr große Flussrate relativ zu ihren Bestandsgrößen und sind somit anfällig für große Preisschwankungen. Nur wenn sich der Verbrauch und die Produktion genau ausgleichen bleiben die Preise stabil. Allerdings ist diese Stabilität von Verbrauch und Produktion nicht wirklich planbar, alleine schon weil man die wetterbedingten Produktionsausfälle nicht 100% vorausplanen kann und es gibt noch viele weitere Effekte die die Produktion und den Verbrauch von Nahrung beeinflussen können. Ein freier Markt kann auf diese Schwankungen reagieren indem die Preise von jedem einzelnem Menschen analysiert und für sich selber optimiert werden können während zentrale Planungsgesellschaften immer entweder einen Überschuss oder zu wenig Nahrung erwirtschaften werden.

Gerade langlebige Waren spielen für die Fixpunkte der Geldsysteme eine große Rolle, weil von diesen Waren durch die Langlebigkeit der Ware ein relativ großer Bestand in der Bevölkerung aufgebaut wird und wegen der Langlebigkeit nicht sehr viel von dieser Ware hergestellt werden muss. Nehmen wir das Beispiel Gold, es wird seit ca. 6000 Jahren stetig gefördert, aber bis auf ein wenig Schmuckherstellung und neuerdings auch in der Halbleiterindustrie wird Gold nicht verbraucht. Damit hat sich ein reltaiv großer Bestand in der Bevölkerung gebildet. Die Zuflussrate von neuem Gold in die Bevölkerung ist somit relativ gering und hat somit kaum einen Einfluss auf den Preis. Das bedeutet, selbst wenn 10 Minen gleichzeitig aufmachen oder die Hälfte aller Minen gleichzeitig schließen müssen ändert sich zwar die Zuflussrate auf Gold dramatisch, aber wegen dem schon großen Bestand an Gold hat dies kaum einen großen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Gold und somit dem Angebot.

Gold kann mit etwas Energieaufwand beliebig in Münzen oder Barren umgewandelt werden und nur verloren gehen aber nicht wirklich zerstört werden. Zumindest würde eine mutwillige Zerstörung von Gold sehr viel Anstrengung kosten und damit unökonomisch sein. Ein Akteur muss sich solche Aktionen mit seiner Macht leisten können. Für Gold haben die Menschen also schon einen sehr großen Bestand aufgebaut sodass kaum irgendwelche Akteure überhaupt in der Lage sind so große Mengen Gold zu kaufen dass das Angebot sich signifikant ändern würde. Auch die neu gefundenen Goldreserven in der Erde können den Goldpreis nicht mehr signifikant ändern weil der Bestand, der über die letzten 6000 Jahre angesammelt wurde so viel größer ist als man jetzt noch in der Erde findet.

Goldbestand und Goldproduktion der Erde

Positivselektion

Quelle (2023), Daten
Im ersten Diagramm sind die weltweite Goldförderung oder Goldproduktion (in der Farbe Cyan oder Blaugrün) und der zu dieser Zeit weltweite Bestand von Gold (in den Farben Magenta oder Pink) aufgetragen. Man erkennt dass die Goldförderung lange Zeit sehr gering war und der Bestand bei ca. 40000 t begrenzt war. Erst gegen 1850 begann mit der Goldgräberstimmung in den USA die Goldproduktion rasant anzusteigen was sich auch auf den weltweiten Goldbestand auswirkt. Aktuell kommen zu einem Bestand von 200000 t etwa 3000 t pro Jahr dazu. Im Unteren Diagramm sind die jählrichen Stock to Flow-Raten aufgetragen, also die Angaben, um wie viel sich der Bestand im Verlaufe des Jahres nach oben verändert hat in Prozent. Man erkennt damit, dass selbst bei der höchsten Goldförderrate der bestand sich nur um maximal 1,6% pro Jahr geändert hat. Das macht einen Teil des Wertespeichers aus weil man somit davon ausgehen kann, dass man Gold nicht beliebig inflationieren kann, so sehr man sich auch bemüht neues Gold zu produzieren. Die Inflation selber kann aber durch andere Effekte wie das Aufteilen der Goldreserven auf mehr Menschen auch geringer ausfallen bzw. höher sein wenn mehr Menschen kein Gold mehr haben wollen. Tendentziell zeigt die Vergangenheit aber, dass Gold seine Fastzination aus 6000 Jahre währender Geschichte nicht verloren hat.

Aktuell wurden auf der Erde bis 2022 insgesamt etwa zweihunderttausend Tonnen Gold gefördert. Würde man dieses Gold zusammen einschmelzen, dann ergäbe es einen Würfel mit der Kantenlänge von nur 22 Metern. Jedes Jahr würde der Würfel bei aktueller Förderrate von 3000 Tonnen pro Jahr um ca. 12 cm anwachsen wobei diese Raten natürlich von Jahr zu Jahr unterschiedlich sind.

Damit hat Gold eine Eigenschaft, die bislang ziemlich einzigartig auf der Erde war und somit die Menschen über viele Generationen fasziniert hat. Selbst Silber korrodiert an der Luft und zersetzt sich somit mit der Zeit. Der Verschleiß von Silber ist dementsprechend höher und es gibt somit nicht so ein Verhälltniss vom Bestand zur Produktionssrate wie von Gold. Außerdem findet man auf der Erde mehr Silber als Gold. Das Verhältnis von Silberbestand zur Änderungsrate von Silber ist also deutlich ungünstiger verglichen mit dem entsprechendem Goldwert. Damit sind die Stock-to-Flow Modelle ein Maß (von vielen anderen) für die Knappheit einer Ware und zeigen eine Art Vergleichbarkeit der Preise zwischen verschiedenen Warenkategorien hin. Gold ist teurer als Silber weil die Goldproduktionsrate im Vergleich zum Bestand geringer ist als die jeweiligen Werte von Silber. Auch für alle andere Waren kann man diese Verhältnisse aufstellen.

Wenn Getreide hypothetisch zwei Jahre gelagert wird, dann kommt jedes Jahr eine Ernte dazu, also wenigstens eine 50% Zuflussrate, die eigentlich noch größer ist weil die Nahrung auch über die Zeit verbraucht wird was kontinuierlich den Bestand wieder absenkt und die Zuflussrate somit vergrößert. Auch hier kann man die Wertbeimessung des Getreides gegenüber von Silber oder Gold mithilfe des Stock-to-Flow Modells abschätzen. Aber natürlich gibt es viele weitere Einflüsse in den Bewertungen von Waren sodass die Stock-to-Flow Modelle lediglich eine Andeutung der Bewertung zeigen. Die Stock-to-Flow Modelle zeigen aber auf, welche Waren sich voraussichtlich wegen geringer Volatilität gut für einen Fixpunkt des Geldsystems eignen. Einfach gesagt bewirkt ein großer Bestand der betrachteten Ware, dass eine neue Produktion oder beliebiger Verfall der Ware diesen Bestand nie großartig ändern kann und somit vorraussichtlich auch die Bewertung der Preise relativ stabil bleiben werden.

Markteingriffe

Sobald es Eingriffe in den freien Markt gibt durch meist zentrale Stellen wie Regierungen mit Gesetzen, dann wird dieses stabile Gleichgewicht verschoben. Die Beobachtungen und Regelmäßigkeiten des freien Marktes werden dann wenigstens zum Teil außer Kraft gesetzt, was zu meist unvorhersehbaren Ereignissen führen kann weil die Zusammenhänge der Märkte sehr komplex und hochgradig individuell sind.

Jegliche Gesetze oder Vorschriften in einem Markt schränken den Handlungsspielraum von jedem Akteur ein, der in diesem Markt agiert. Somit werden den Marktteilnehmern mögliche Optionen genommen, aus denen sie hätten wählen können. Für Manche ist dieser Eingriff nicht schlimm, da sie die wegfallenden Optionen sowieso nie benutzt hätten. Für andere Teilnehmer kann der Wegfall allerdings große Konsequenzen haben. Diejenigen, die diese wegfallenden Optionen so gut wie immer gezogen haben müssen nun andere Optionen wählen und sich umstellen. Für die Gesamtheit des Marktes bedeutet dies aber, dass er nicht mehr optimal funktioniert weil die Marktteilnehmer gezwungen sind weniger günstigere Optionen wählen zu müssen. Der Markt wird insgesamt ineffizienter weil die Marktteilnehmer selber ineffizienter auf dem Markt handeln müssen.

Das einfachste schädliche Beispiel ist es, warum auch immer die Preise einer Ware extern festzulegen. Wenn die Regierung z.B. festlegt, dass ein Brötchen genau 1€ kosten muss, dann hat das fundamentale Auswirkungen auf den Brötchenmarkt. Jetzt kann nicht mehr jeder Bäcker individuell selber festlegen, wie hoch seine Kosten für ein Brötchen sind und wie viel Gewinn er auf einen Verkauf noch aufschlägt. Jetzt gibt es nurnoch drei mögliche Fälle:

  1. Erstens stimmt der festgelegte Brötchenpreis ungefähr mit den Herstellungskosten überein und der Bäcker kann von dem Verkauf noch ein wenig Gewinn machen. Dann hat der feste Preis lediglich den Nachteil, dass auf externe Ereignisse nicht mehr reagiert werden kann und dass keinerlei Wirtschaftsanalysen oder Prognosen mehr mithilfe der Preise festzustellen sind. Also dass jeder Versuch irgendwelche Aussagen über Nachfrage oder Angebotsmenge aus den Preisen abzulesen unmöglich gemacht wurde. Auf Preisschwankungen kann nicht mehr reagiert werden, da sie per Gesetz nicht mehr vorhanden sind und die Betriebe dahingehend nicht mehr optimiert werden können. Wegen der fehlenden Rückkopplung von Preisen zum Angebot und der Nachfrage kann dieser Fall sehr schnell zu zweitens oder drittens abrutschen.
  2. Zweitens könnte der festgelegte Preis weit unterhalb des natürlichen Preisniveaus liegen. Das würde bedeuten, dass jeder Bäcker die Brötchen für Verlust verkaufen muss, denn wenn die Brötchen weit unter Wert verkauft werden müssten dann müsste der Bäcker für jeden Verkauf sein eigenes Vermögen mit ausgeben. Das kann nicht lange gut gehen und würde zur Folge haben dass alle Bäcker aufhören würden Brötchen zu backen da die objektiv bessere Option den Preis anzuheben verboten ist. Die Folge wäre ein Mangel von Brötchen oder einen Schwarzmarkt, der dann wieder freie, deutlich höhere Preise fordern würde (zusätzlich dass es dann illegal wäre und diese Illegalität auch mit höheren Preisen bewertet werden würde. Das ist der Aufschlag gefasst und bestraft zu werden). Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Bäcker somit gezwungen sind billigeres Mehl zu verwenden oder die Brötchen nicht mehr so heiß zu backen. In jedem dieser Fälle hätte es eine Verschlechterung der Qualität der Brötchen zur Folge. Richtig problematisch wäre es, wenn alle Nahrungsmittel so künstlich verknappt oder sogar gefährlich werden und die Menschen deswegen hungern müssten oder vergiftet werden.
  3. Drittens könnten die Preise viel zu hoch für ein Brötchen sein. Dann hat dies genau den gegenteiligen Effekt: nicht nur Bäcker, sondern jeder Mensch würde sich billig die Zutaten vom Brötchen kaufen und dann die teuren Brötchen an jeder Ecke verkaufen. Diese "Mehlveredlung" hätte also zur Folge dass es überall Brötchen geben würde, soviel dass niemand mehr alle Brötchen aufessen könnte. Aber auch wenn viel davon dann weggeschmissen oder zum Fugen abdichten benutzt werden lohnt es sich trotzdem noch mehr davon zu backen. Denn auch wenn man nur ein paar Brötchen verkauft hat ist genug Gewinn gemacht worden um all die anderen Brötchen als Verlust zu verschmerzen. Das wäre natürlich eine unglaubliche Energie und Zeitverschwendung und definitiv kein optimaler Gesamtzustand. Bei Nahrungsmitteln könnte man vielleicht argumentieren, dass die Menschheit hier lieber zuviel als zuwenig hat und sich das Zuviel einfach leistet, wenn die überbewertete Ware allerdings z.B. Autos oder Bilder sind, dann kann diese Ineffektivität durch Preisfestsetzung irgendwann schwerwiegendere Folgen haben, da die Ressourcenverteilung somit gestört ist. Wenn dadurch z.B. kein Mensch mehr Nahrung anbaut weil es mehr Profit verspricht diese Autos herzustellen, dann haben wir bald große Blechlawinen in den Städten aber hungernde Menschen. Ein Beispiel hierfür war der große Sprung vom Mao, wo viele Bauern für den Fortschritt gezwungen wurden andere Arbeiten wie das Eisenschmelzen auszuführen und es in Folge zu einer großen Hungersnot gekommen ist.

Diese Betrachtungsweise der Preisfestsetzung schließt ein, dass es in dem Geldsystem einen weiteren Ankerpunkt gibt, z.B. eine Goldpreisbindung, an dem sich die Bewertungen der Preise festlegen. Gibt es diese nicht, dann bildet die Brötchenpreisfestlegung selber den neuen Ankerpunk des Geldes und hat ersteinmal nicht allzugroße negativen Auswirkungen. Denn in diesem Fall könnte auf äußeren Schwankungen zwar nicht mit einer Brötchenpreisveränderung reagiert werden, allerdings mit den anderen Herstellungskosten. Würden die Becker die Brötchen also für mehr Geld verkaufen müssen, dann können sie anstatt die Verkaufspreise anzupassen auch die Herstellungskosten absenken bis der Brötchenpreis wieder zur Nachfrage passt. Das würde bedeuten, dass der Bauer bei sinkendem Brötchenwert auch nicht mehr so viel Geld für sein Getreide oder Mehl bekommen würde und sich alle anderen Preise an den festgelegten Brötchenpreis anpassen würden. Genauso wie sich im Goldstandard alle Preise an die Arbeitsleistung des Goldschürfens angepasst haben. Allerdings wären wie oben mit dem Stock to Flow Modellen angedeutet die Brötchenpreise ein relativ schlechter Ankerpunkt, gerade weil sich deren Preise saisonbedingt ändern kann. In der Erntezeit wäre ein Haus dann auch deutlich billiger als zu anderen Jahreszeiten was wiederum zu anderen Problemen führen kann.

Gibt es jedoch weitere Preisfestsetzungen, bedeutet das dass es mehrere Ankerpunkte des Geldes gibt, die fest vorgegeben werden. Die Wertverhältnisse zwischen den Ankerpunkten werden also damit genauso festgelegt und können sich nicht mehr durch den Markt, die jeweilige Nachfrage und das Angebot, einstellen. Genau dann kommt es zu den oben geschilderten Spannungen zwischen den Ankerpunkten des Geldes wie im Beispiel des Brötchenpreises. Und selbst wenn es keine Goldpreisbindung gibt, dann existiert meistens schon ein anderer Ankerpunkt, wenigstens die gesamt herausgegebene Geldmenge, die der Wirtschaftsleistung entsprechen sollte. Gibt es Beispielsweise für die gesamte Wirtschaft nur 1000€, dann sind Brötchen im Vergleich sehr teuer festgelegt worden. Gibt es hingegen durchschnittlich mehr als eine Millionen Euro Pro Einwohner im Wirtschaftssystem, dann sind festgelegte Brötchenpreise für 1€ sehr billig.

Menschen, die diese Ankerpunkte erkennen können daraus Profit schlagen. Beispielsweise können bei fest vorgegebenen Wechselkursen zwischen Länder die Umrechnungen ausgenutzt werden, indem man auf einem Markt an günstigere Wechselkurse kommt und diese dann mit dem offiziellen Kurs verrechnet. Die Differenz ist dann der Gewinn und wird meist vom Herausgeber der Preisfestsetzung bezahlt, was meist der Staat und somit seine Bürger sind. Oder die Marktteilnehmer auf dem Markt, wo der Preis zum Wechselkurs zu niedrig ist bezahlen für diese Differenz. Aber generell sind Händler darauf spezialisiert diese Differenzen im Wirtschaftssystem zu finden und davon zu profitieren.

Jeder Eingriff in die Preisfindung hat weitreichendere Konsequenzen als man sich das auf den ersten Blick vorstellen kann. Einige dieser Konsequenzen können auch erst Jahre nach dem Eingriff auftreten oder erst im Zusammenhang mit anderen Eingriffen gravierende Nebenwirkungen haben. Generell gilt: Der freie Markt regelt seine Angebote und Nachfrage immer optimal selber weil jeder einzelne Marktteilnehmer individuell die Situation analysiert und das für sich Beste daraus macht. Firmen, die in einem Markt agieren wissen meist ganz genau wie er in bestimmten Situationen reagiert. Wenn Regierungen in den Markt eingreifen und z.B. Optionen verbieten oder vorschreiben, dann kann der Markt sich nicht mehr optimal auf andere veränderte Situationen einstellen, weil sie in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt wurden. Während die zentralen Planer der Gesetze den Marktteilnehmern somit fest vorschreiben was "gut" für sie ist muss das nicht unbedingt wirklich gut für die Marktteilnehmer sein, aber sie können durch das Gesetz nicht mehr frei entscheiden was wirklich die beste Option für sie wäre.

Jeder Eingriff, so klein er auch ist lässt so den Markt ineffizienter werden, entweder durch die Folgen der neuen Ressourcenverteilung oder der Zerstörung eines Marktes und damit die Warenanbieter. Wenn z.B. der Kauf von Metallschrauben durch die Regierung subventioniert wird, dann haben die Firmen größeren Anreiz diese Schrauben zu kaufen wodurch auch mehr Metallschrauben produziert werden. Das bedeutet aber gleichzeitig dass die dafür benötigten Rohstoffe anderen Verarbeiterbetrieben nicht mehr zur Verfügung stehen, sodass z.B. Eisenzäune oder Türklinken gleichzeitig teurer werden oder diese Produkte auf billigere Materialien wie Plastik zurückgreifen müssen und somit an Qualität verlieren während kleine Plastik- oder Holzschrauben durch die subventionierten Metallschrauben ersetzt werden. Das haben die Politiker, die die Subventionen mit Steuergeldern finanzieren, aber meistens nicht auf dem Schirm denn diese wollen ja durch die Subvention nur die Eisenschraubenindustrie stärken. Aber in einem System einer Machtverteilung bedeutet die Stärkung eines Teilnehmers immer gleichzeitig, dass andere Teilnehmer an Macht verlieren. Bei Subventionen sind das meist die Steuerzahler, die diesen Machtaufbau finanzieren, aber genauso die am Markt verdrängten Produkthersteller.

Genauso verhält es sich bei jeder anderen Subvention. Wenn Kohlestrom subventioniert wird, dann steigt natürlich auch der Preis von anderen Energieformen, die dann teurer eingekauft werden müssen im Vergleich zu der vermeintlich billigen Kohle. Damit werden sie preislich ineffizienter für die Menschen und somit fällt auch die Nachfrage der anderen Energieformen ab, während der subventionierte Bereich diese Nachfrage bekommt. Anstatt aber die Subventionen und die Eingriffe in den Markt zu hinterfragen und zu stoppen wird dann meist nur an den Symptomen herrumgedocktort dass z.B. zu viel Kohlestrom die Umwelt mittels CO₂ belastet. Es gibt dann z.B. weitere Subventionen in den Bereichen, die unerwartet teurer geworden sind, oder gesetzliche Vorgaben, die erfüllt werden müssen und die die Produktion anderer Waren wieder teurer machen. Politiker können dann auch einem Produkt eine gewisse Qualität oder definierte Standards vorschreiben, welches ohne all diese Subventionen nicht an Qualität verloren hätte.

Aber mit jedem weiteren Eingriff in die Märkte wird die Gesamtwirtschaft, also alle Märkte zusammengenommen ineffizienter. Denn alle Märkte sind miteinander verbunden, entweder direkt weil z.B. der Eisenerzmarkt den Schmelzeisenmarkt bedient, aber auch indirekt, weil es für viele Märkte Ausweichwaren oder Konkurrenzprodukte gibt zwischen denen sich die Marktteilnehmer entscheiden können. Zusätzlich gibt es immer zu den Warenmärkten auch die Dienstleistungsmärkte, allem voran den Arbeitsmarkt. Die Arbeitskräfte können jederzeit zwischen den Märkten wechseln wenn ein Einzelmarkt ineffizient oder unrentabel geworden ist. Wenn eine Firma schließt dann suchen sich die Menschen woanders Arbeit, meist dort wo es am meisten zu verdienen gibt oder wo sie ihr eigenes Überleben sichern können. Wenn sich ein neuer Markt auftut wo es gut zu verdienen gibt, dann werden sich Menschen finden die diesen Markt auch bedienen werden. Mit dem Schließen einer Firma geht aber auch Wissen verloren die diese Firma über die Herstellung der Produkte hatte, was auch dazu beiträgt dass der bediente Markt ineffizienter wird.

Diese Selbstregulierung der Ressourcenverteilung, worin man auch die Arbeitskräfte einbeziehen muss, findet in jedem Markt statt, allerdings bei unfreien Märkten nach geänderten und vorgegebenen Regeln durch den Eingriff von außen. Meistens haben diese Eingriffe andere Zielstellungen als sie im komplexen System der Wirtschaft für Folgen haben. Denn hier muss man eines berücksichtigen: die Gesetzgeber, die die Eingriffe in den Markt planen und durchrechnen sind in jedem Fall in der Unterzahl denen gegenüber die durch diese Regeländerung in den Markt betroffen werden. Außerdem können die Planer auch ihre eigene Vorteile im Sinn haben anstatt der Allgemeinheit zu dienen. Die Gesetzgeber können nicht die Reaktion jedes einzelnen Menschen auf diese Eingriffe vorhersehen und die komplexen Marktzusammenhänge generell nicht komplett überblicken. Denn jeder Mensch ist einzigartig, hat andere Emotionen, Wünsche, Lebensziele aber auch Leidensfähigkeit und Intelligenz um über die Preisfindung im Markt nachzudenken und sein Handeln individuell abzuwägen und das jeweils Beste aus jeder Situation zu machen. Auch wenn keiner der Marktteilnehmer die komplexen Zusammenhänge des Marktes komplett überblickt, so wird es statistisch einige Menschen geben, die zufällig (oder wissentlich) die richtigen also effizientesten Entscheidungen für den Markt getroffen haben. Äußere Regeln überschreiben aber jegliche Individualität, sodass die Marktteilnehmer weniger eigene Entscheidungsfreiheiten besitzen und eventuell so nicht mehr die effizientesten Möglichkeit finden werden da diese verboten werden. Meistens werden aber auch nur Bedingungen geschaffen, die es erlauben die Preise deutlich höher zu gestalten um ein natürliches Aussortieren zu vermeiden, z.B. wenn eine Firma permanent vom Staat gerettet werden muss dann muss sich diese Firma keinerlei Effizienz mehr unterwerfen und verdrängt auch so andere Marktteilnehmer die nicht aufgefangen werden und somit nicht gegen die subventionierte Firma ankämpfen können.

Ein drastisches Beispiel sind die Banken, die als Systemrelevant nicht pleite gehen können. Diese Banken können Risiken in kauf nehmen, die keine normale Firma eingehen könnte die aber durch die Absicherung der Allgemeinheit gesichert sind. Damit erlaubt die Gesellschaft den Banken individuell hochriskante Geschäfte mit großen Profiten zu machen und wenn diese schief gehen dann bezahlen die Politiker mit dem Geld der Bürger. Dieses System bietet einen extrem hohen Anreiz für eine Umverteilung der Macht aller Menschen hin zu einzelnen Bänkern, die sich auf Kosten der Allgemeinheit ein schönes Leben machen können.

Ergänzende Informationen Ein weiteres Beispiel ist die Subvention der großen Warenhausketten wie Galeria Kaufhof. Diese Warenhäuser wurden schon öfters vom Staat aufgefangen und können unter anderem durch diese Subventionen ihr Waren mit billigeren Preise anbieten die andere Marktteilnehmer nicht bieten können und somit aus den Städten verdrängt werden. Das zeigt anschaulich der Held der Steine, der den Markt der Klemmbausteine (nicht uneigennützig) analysiert. Der Held der Steine zeigt in vielen Videos, welches Wissen ein Einzelhändler in seinem jeweiligen Fachgebiet haben sollte und welche Vorteile er dadurch gegenüber großen Massenhändlern hat. Dabei zeigt er unweigerlich die Monopolbildung der großen Warenhäuser oder Firmen und die dadurch entstandenen Umstände, die immer zulasten alle Käufer geht.
Zusätzlich zeigt der Youtube-Kanal VisualEconomik DE in diesem Video anschaulich, wie eine Regel das Verhalten der Menschen auf unerwarteter Weise ändern kann. Die vorgestellte Studie untersuchte das generelle Verhalten von Eltern, die jeden Tag nach dem Ende der Kinderbetreuung ihre Kinder abholen müssen. Dabei können einfache Regeln beeinflussen, ob die Eltern die festgelegte Zeit überziehen oder nicht.

Alleine in Deutschland gibt es 80 Millionen Menschen die Tag für Tag vor sich hin leben und mit anderen Menschen interagieren. Nicht jeder interagiert mit jeden, aber jeder interagiert mit vielen anderen Menschen. Wenn Jeder Mensch nur 100 Interaktionsbeziehungen mit anderen Menschen aufbaut, wobei vielleicht 10 Beziehungen schon nur aus der eigenen Fammilie stammen und dann noch Schuhlkameraden, Freunde, Arbeitskollegen und Markthändler hinzukommen, dann gibt es alleine in Deutschland 8 Milliarden Beziehungen, die geführt werden. Jede einzelne Beziehungen ist individuell und einzigartig. Aber jeder Mensch kann auch entscheiden, weiche dieser Beziehungen ihm am meisten bedeutet. Es gibt also alleine In Deutschland ein Interaktionsnetz mit 80 Millionen Knoten die mit dieser Abschätzung zusammen 8 Milliarden Verbindungen haben. Jeder dieser Verbindungen versucht das optimale für sich herauszuholen, gerade in Geschäftsbeziehungen aber auch unter Freundschaften. In Freundschaften passiert dieser Handel aber meist nicht basierend auf dem Geld sondern je nach den jeweiligen sozialen Bindungen und Bewertungen der zwischenmenschlichen Macht, also durch Moral, Liebe, Angst oder sonstigen Beziehungen. Firmen haben meist weitaus mehr Verbindungen, denn sie haben wenigstens die Mitarbeiter, Zulieferer und Kunden, wobei die Firmen als eigenständige Knotenpunkte auftreten können was in der Zahl von 8 Milliarden Beziehungen noch nicht einmal berücksichtigt wurde. Das soll einmal veranschaulichen, welche Komplexität die Gesellschaftliche Struktur besitzt und trotzdem schaffen es die allermeisten Menschen durch Interaktionen mit anderen Menschen individuell für sich wenigstens das Nötigste für sein eigenes Überleben zusammenzubekommen.

Im Falle eines Eingriffes in den Markt beschließt eine kleine Anzahl Leute der Regierung etwas und viele Millionen oder Milliarden Menschen reagieren auf diese Änderung, jeweils komplett individuell. Da gibt es die Menschen die von der Änderung profitieren und die Menschen denen es nach dem Eingriff schlechter geht. Die Profiteure werden nun natürlich einen Anreiz haben diese legalisierten Profite zu maximieren und die Gesetzesänderung bis zum äußersten ausreizen, während die Verlierer nun eine Ausweichstrategie fahren müssen um diesen unprofitablen Markt entweder zu meiden oder sich auf die gestiegenen Kosten einlassen müssen. Eine Ausweichstrategie kann es sein den verbotenen Markt auf einem Schwarzmarkt weiterzuführen, alternativ kann man auf Ausweichprodukte setzen und muss die verminderte Qualität oder Preissteigerungen hinnehmen. Preissteigerungen hinnehmen bedeutet aber auch immer, dass diese Menschen sich dann von anderen Waren nicht mehr so viel leisten können weswegen die anderen Märkte dann auch wegen der Ineffizienz der Gesetzesänderung leiden auch wenn diese nicht direkt vom Gesetz betroffen sind.

Bleiben wir bei dem Eisenmarkt als Beispiel. Beschließt der Gesetzgeber, dass die Eisenminen geschlossen werden, aus welchen gründen auch immer z.B. weil es vermehrt zu Erdbeben kommt, dann hat dies die gleichen Auswirkungen auf den Markt wie der schon beschriebene hypothetischer Einsturz der Mine. Das Angebot an Eisen sinkt bei erstmal gleicher Nachfrage was die Preise steigen lässt. Die Profiteure sind andere Minen die noch Arbeiten dürfen, denn diese können nun ihr Erz teurer verkaufen aber im Fall der Erdbeben auch die Menschen deren Häuser dann nicht mehr durch die Erdbeben einsturzgefärdet sind. Die Verlierer sind in diesem Fall die Erzkäufer, also z.B. die Schmelzofenbetreiber, aber natürlich auch alle weiterverarbeitenden Betriebe, die die erhöhten Kosten einfach über die Rohstoffeinkaufspreise weitergeleitet bekommen. Im Endeffekt ist immer der Endkunde oder Konsument betroffen, der dann die erhöhten Preise für die Produkte zahlen muss. Dieser Endkunde kann sich nun entscheiden ob er die teureren Preise akzeptiert oder auf Ausweichprodukte z.B. aus billigerem Plastik umsteigt. Er zahlt also entweder direkt höhere Preise oder indirekt durch verminderte Qualität. Welche Auswirkung diese Preiserhöhung nun aber genau auf die Menschen hat hängt individuell von jedem Menschen selber ab. Der eine braucht oder will die Qualität und spart deswegen bei anderen Dingen, andere machen sich keine Gedanken um die Preise und kaufen einfach blind weiter ein, und wiederum andere benutzen nun die Plastikprodukte und manche verzichten dann ganz auf diese Produkte. Jede dieser Einzelentscheidung hat nun wiederum Auswirkung auf die anderen Marktpreise, sowohl vom Eisenmarkt als auch vom Plastikmarkt oder jedem anderen Markt, der Ausweichprodukte anbietet. Wenn sich viele für die Ausweichprodukte entscheiden, dann sinkt die Nachfrage an dem teureren Eisen wieder, aber die Verkaufszahlen verringern sich auch, also der Eisendurchsatz oder das Eisenverkaufsvolumen sinkt. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Hersteller der Eisenwaren, die durch einen verringerten Umsatz auch selber ihre Produktion zurückfahren müssen und damit auch den Arbeitsmarkt beeinflussen. Auf der anderen Seite erhöht sich der Bedarf an den Ersatzprodukten, die Plastikhersteller können ein wenig ihre Preise erhöhen und verdienen also auch an dem verringertem Eisenmarkt mit. Es entsteht nach einer Findungsphase im Markt wieder ein Gleichgewicht zwischen den Eisenprodukten und den Plastikprodukten und allen anderen Märkten im System.

Die Marktpreise bieten also einen Mechanismus der Rückkopplung was das Marktsystem immer wieder in eine Gleichgewichtslage versetzt, sobald man es von außen stört. Diese Störung muss nicht geplant sein, z.B. Wetterereignisse oder ein plötzlicher Krieg kann genauso eine Störung sein. Aber auch jedwede Gesetze, Vorgaben oder andere Planeingriffe sind so eine Störung. Planeingriffe haben wenigstens den Nachteil, dass auf andere Störungen im System weniger gut reagiert werden kann. Normalerweise gelten Gesetze dauerhaft was zur dauerhaften Marktänderung führt. Im schlimmsten Fall setzen die Gesetze Fehlanreize sodass sich die Wirtschaft in eine ineffiziente und starre Richtung entwickelt. Zu viele Gesetze und Regelungen verhindern also, dass der Markt auf eventuell zukünftige Krisen richtig reagieren kann.

Richtig problematisch wird es, wenn die Politiker Gesetze erlassen und dann feststellen dass nicht der gewünschte Effekt eintrifft. Diese Gesetze werden dann aber meist nicht zurückgenommen sondern sogar erweitert was die Marktwirtschaft immer weiter zurückdrängt und zu einer Planwirtschaft werden lässt. Gehen wir nocheinmal zurück zum Beispiel der Festsetzung der Brötchenpreise. Wenn der Preis unter den Herstellungskosten festgelegt wird, dann machen die Bäcker Verluste und müssten schließen. Die Politiker beobachten das, aber anstatt die Preisdeckelung zurück zunehmen verteilen sie Staatshilfen für Bäckereien. Die Brötchen werden nun vom Endkunden weiter zum festgesetzten Preis gekauft und die Bäckereien bekommen für ihre eingefahrenen Verluste das Geld vom Staat. Das Problem hier ist, dass die Endkunden keinerlei Anreize mehr haben z.B. bei einer Mehlknappheit auf Brötchen zu verzichten und lieber stattdessen z.B. Kartoffeln zu essen. Sie bekommen alleine durch die Anordnung der Gesetze und des Brötchenpreises mitgeteilt: Es ist OK Brötchen zu essen obwohl wir eine Mehlknappheit haben. Aber trotzdem bezahlen die Menschen den verteuerten Preis der Knappheit indirekt. An der Kasse bezahlen sie zwar nur den festgelegten Preis aber die Subventionen des Staates müssen sie früher oder später auch finanzieren, entweder durch Steuern oder Inflation. Nur dass dies nicht an der Kasse bemerkt wird.

Jede Subvention verfälscht also die Marktanreize wodurch die Menschen und vorallem die Politiker schnell verleitet werden weitere falsche Schlüsse aus der Situation zu ziehen. Denn auch wenn die Brötchenpreise die Knappheit nicht widerspiegeln, das Geld durch Subventionen kann nicht überdecken dass die reale Ressource Mehl knapp wird. Und knappes Mehl bedeutet dass die Verteilung irgendwo gestört sein muss. Nur meist bekommen die Subventionsländer dies nicht mit und zahlen wegen der Subvention höhere Preise, sodass die ärmeren Länder ohne Subvention sich das Mehl nicht mehr kaufen können und dort eine Hungersnot entsteht. Mit dem Festlegen der Preise wird der Markt und damit die Bevölkerung über die Knappheit der Ressource hinweggetäuscht, die Schäden kommen an anderer Stelle zutage wo sie meist nicht mit der Subvention verbunden werden und die Bürger zahlen für die Katastrophe, durch die indirekten Schäden als auch durch die indirekten Kosten der Subvention.

Umso mehr der Staat solche Markteingriffe durchführt, desto weiter rückt er in Richtung Planwirtschaft vor. Während die Marktwirtschaft sich durch die Preisfindung immer wieder selber regeln kann und sich nachjustiert, muss in einer Planwirtschaft diese Regelung von den Politikern geplant werden. Der Markt kann dann durch geltende Gesetze sich nicht selber mehr anpassen und ist darauf angewiesen, dass die Gesetze richtig auf äußere Einflüsse reagieren. Sollten die Politiker, oder durch sie beauftragte Staatseinrichtungen oder Firmen sich einmal verkalkuliert haben, dann tragen die Kosten eben alle Menschen und nicht die Firma als einzelner Marktteilnehmer, der auch bei falschen Entscheidungen untergehen kann und sollte.

Nehmen wir zum Beispiel einem Impfstoff von dem eine gewisse Menge bestellt wird. Äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Planer im voraus exakt wissen, wie viele Impfdosen sie brauchen werden, also dass es keine Einzige zuviel oder zu wenig ist. Selbst wenn dieses Kunststück in Millionen Stückzahl einmal gelingt, dann gibt es andere Marktbereiche bei denen die Kalkulation nicht funktionieren kann. Dafür ist ein Land wie Deutschland alleine zu komplex um alle Vorgänge zu überschauen und vorrauszuplanen. Es ist also eine Frage, wie groß die Differenz zwischen Kalkulation und tatsächlichen Verbrauch ist. Werden Unmengen zu viele Impfdosen bestellt und keiner will sie haben, dann wurden die Werte der Bürger komplett umsonst ausgegeben. Natürlich kann man sagen, dass mit diesen Geldern immerhin die Pharmaindustrie gestützt wird, für die Allgemeinheit ist dieses Geld aber ersteinmal weg zugunsten einiger weniger Privatleute. Oder im anderen Fall werden zu wenig Impfdosen bestellt und es können nicht alle geimpft werden. In jedem Fall ist der geplante Vorgang für die Bürger wahrscheinlich ineffektiver als wenn sie sich selber ihre Impfdosen am freien Markt beschaffen könnten. Denn dann würde sich je nach Nachfrage der Preis setzen und sowohl die herstellenden Firmen als auch die Menschen die sich Impfen lassen wollen individuell darauf einstellen. Wenn sehr viele Menschen schon geimpft sind sinkt der Preis der Impfung, die Firmen fahren ihre Produktion herunter und der geringere Preis könnte vielleicht ein paar Impfgegner überzeugen. Als kleiner Hinweis: die Coronaimpfungen hätten so wahrscheinlich nicht einfach verteilt werden können da die Firmen sich mittels Patente abgesichert hatten. Diese erlauben keine marktwirtschaftliche Konkurrenz sodass die Firmen sich trotzdem staatlich gestützt und planwirtschaftlich ihre eigenen Preise ausdenken können.

Jedes Wirtschaftsgebiet, was durch Planwirtschaft betrieben wird, ist also sehr wahrscheinlich ineffizient. Entweder weil es zu wenig oder weil es zuviel produziert. Damit kommen entweder übermäßige Kosten auf die Allgemeinheit zu oder es entsteht eine Mangelwirtschaft von realen Waren. Mangelwirtschaft bedeutet wiederum dass die Waren oder Dienstleistungen rationiert werden müssen was durch Planwirtschaft meist unfair gegenüber der Bevölkerung passiert. Denn die Entscheider werden sich und Angehörige und Freunde bei der Verteilung natürlich bevorzugen zulasten der Bevölkerung die dadurch noch weniger von dem knappen Gut bekommen kann. In jedem Fall muss die Bevölkerung die politischen Entscheidungen tragen, nicht aber unbedingt die Politiker.

Planwirtschaft muss nicht unbedingt nur von der Politik erzwungen werden. Auch in einer freien Marktwirtschaft kann es zur Planwirtschaft kommen wenn der Markt von einzelnen wenigen Marktteilnehmer dominiert wird. Der Punkt bei einer Planwirtschaft ist immer, wenn einzelne zentrale Entitäten wie Firmen, Kirchen, Vereine oder Staaten definieren können wie der Markt zu funktionieren hat. Denn diese einzelne zentrale Entität wird die Regeln des Marktes immer so legen dass sie am meisten davon profitiert. Nur wenn ein Markt hinreichend dezentral geführt wird kann es zu den positiven Effekten kommen. Es ist genauso ineffektiv wenn die Kirche alleine vorgibt was wir zu Denken haben wie wenn das der Staat alleine darf. Wenn es z.B. einen allgemeinen Konsens gibt dass Frauen nicht gleichberechtigte Menschen sind, dann sind sie auch nicht gleichberechtigt. Aber nur weil es Kirchen oder Staaten so anordnen bedeutet das nicht dass die Mehrheit so denkt. Es führt eben in eine ineffizientere Gesellschaft wenn 50% der Menschen, also alle Frauen, nicht produktiv tätig sein dürfen. Ich denke nicht, dass sich eine wirklich freie Gesellschaft für eine Unterdrückung der Frauen aussprechen würde wenn 50% der Wähler, also alle Frauen selber davon betroffen sind. Sollte es also so eine Unterdrückung geben, ist eigentlich klar, dass das nicht die Entscheidung aller Menschen ist, über die Entschieden wurde.

Und genauso verhält es sich auch mit allen Märkten. Monopole in einzelnen Märkten senken also langfristig immer die Effizienz des Marktes. Zum Einen weil die Monopole über den Markt bestimmen und sie somit die Preise planwirtschaftlich festlegen, so wie es ihnen passt und damit die Macht der Monopole immer weiter anwächst. Zum Anderen verwenden Monopole ihre Macht dafür, dass Konkurrenten ausgeschaltet werden und nicht so groß werden können um das Monopol anzugreifen. Diese Machtspiele kosten aber in jedem Fall Macht, die somit nicht Produktiv für dem Markt zur Verfügung steht. Beispielsweise können Forschung und Entwicklung für diesen Markt dadurch gebremst werden, weil die vorhandenen Ressourcen nur dafür ausgegeben werden den monopolisierten Markt gegen andere Marktteilnehmer abzusichern. Und jede Sicherung bedeutet Machtkosten, die zulasten der Marktteilnehmer gehen.

Das ist ein immerwährendes Dilemma im freien Markt und der Evolutionstheorie. Einerseits streben die Marktteilnehmer zu mehr Macht und Sicherheiten, andererseits machen sie sich durch zu viel Sicherheiten ihren eigenen Markt wegen Ineffizienz und fehlender Innovation, Entwicklung oder Forschung kaputt. Denn auch wenn ein Monopol lange hält, irgendwann wird es so ineffizient, dass andere Firmen oder Menschen das Monopol spielend leicht überbieten können, oder es kommt vorher zu einem Aufstand der unterdrückten Marktteilnehmer. Im Sinne von einem Machtmarkt können diese Aussagen auch auf alle anderen politischen Systeme zutreffen.



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Letztes Update: 03.Oct.2024