|
|
Geld ist wichtig um den Handel zwischen Menschen zu vereinfachen, nicht nur in einem Dorf sondern auch zwischen Dörfern und sogar ganzen Ländern. Überall wird Geld verwendet um den Wertunterschied von beliebigen Arbeiten, also Waren oder Dienstleistungen, auszugleichen. Während diese Wertunterschiede sich in Stammesgesellschaften noch durch bewusste Gefühle und Gedanken wie Moral, Liebe oder Hass gemerkt werden musste, konnten die Menschen diese wagen Gedanken durch hartes real nachprüfbares Geld ersetzen und sogar anfangen mit diesen Machtwerten zu rechnen. In der Geschichte der Menschen ist zu erkennen, dass der Wert des benutzten Geldes von real hinterlegten physischen Materialien abhing welches durch die Macht der Regierungen systematisch verwässert wurde, vor allem um Kriege zu finanzieren aber auch um sich eigenen Prunk zu leisten oder Wahlversprechen an die Bevölkerung ausgeben zu können. Aber warum klappt das und was hat das mit einer Goldpreisbindung oder einem Goldstandard zu tun? Grundlagen der AnalyseUm Geldsysteme zu analysieren ist es wichtig zu verstehen, dass in jedem betrachteten System wenigstens zwei wichtige Grundannahmen gelten: Erstens besteht jedes beobachtbare Objekt oder auch Akteur immer auch aus kleineren Teilen, die zusammengesetzt den großen Akteur bilden und zweitens ist die Macht oder die Energie innerhalb des Systems erhalten. Macht kann also nicht erzeugt oder vernichtet werden, es kann nur von einem Akteur auf einen Anderen übertragen werden. Macht kann das System also nur verlassen, wenn sie auf einen Akteur übertragen wird, der das System verlässt. Wenn man sich also das Geldsystem eines Landes anschaut, dann gibt es mehrere Abstraktionsebenen, auf der man den Verlauf des Geldes betrachten kann. Einerseits besteht das Land aus vielen Menschen, die wiederum gruppiert werden können, z.B. gibt es die Gruppe der Arbeiter oder die Gruppe der Regierung. Und auch diese einzelnen Gruppen können weiter unterteilt werden wie die Handwerker oder die Landarbeiter, es können aber auch andere Kategorien gefunden werden wie die Töpfer oder die Maurer. Auch die Regierung kann unterteilt werden, z.B. in das Parlament oder die Richter. Andererseits besteht jedes Land auch aus den einzelnen Menschen, die zusammengenommen auch wieder beliebige Gruppen bilden. Für jedes System muss also geschaut werden, wie man die einzelnen Akteure so gruppiert, dass man Aussagen über diese Gruppen treffen kann. Danach ist der zeitliche Verlauf des Systems entscheidend. Wie verteilt sich die Macht in diesem System? Anhand des Verlaufes der Macht kann man dann ablesen, welche Akteure an Macht gewonnen haben und welche Akteure ihre Macht abgeben mussten. Mit diesem Wissen kann man dann Vermutungen oder Hypothesen aufstellen, die erklären warum der Machtfluss so gelaufen ist. Wenn man sich jetzt exemplarisch ein Beispielland anschaut, dann kann man generell beobachten, dass es zu beginn eine fest definierte Währung einführt um von dieser Währung zu profitieren. Im Verlaufe der Zeit wertet diese Währung aber ab und es ist zu beobachten, dass während oder nach Kriegen diese Abwertung sich beschleunigt. Warum führt dieses Beispielland also eine Handlung durch, wenigstens den Krieg, der ihm schadet? Der Grund ist meistens darin zu finden, dass man zwar sprachlich davon spricht, dass ein Land wie Deutschland irgendwelche Handlungen durchführt, wie einen Krieg zu führen oder eine Währung einzuführen, aber diese Handlungen ja nicht immer von allen Einwohnern des Landes befürwortet werden und auch nicht allen Einwohnern des Landes etwas nützen. Wenn es eine große Diskrepanz zwischen mehreren Menschen gibt, dann ist es sinnvoll diese Menschen in Gruppen zu unterteilen. Beispielsweise fängt das betrachtete Land einen Krieg an. Aber wer wollte wirklich diesen Krieg durchführen? Die einfachen Bauern haben ersteinmal keinen Vorteil davon, wenn ihr Land im Krieg ist. Sie bekommen dadurch keine Hilfen für ihre Felder oder sonstige Zuwendungen. Ehr im Gegenteil, sie müssen höhere Steuern bezahlen und werden sogar vielleicht in die Armee berufen und könnten ihr Leben im Kampf verlieren. Aber auch wenn der Krieg zu den Bauern kommt wird er auf ihren Feldern ausgetragen und sie könnten ihre Häuser oder sogar ihr Leben bei einem Angriff verlieren. Die Bauern hätten also so gut wie keinen Grund einen Krieg zu befürworten, da dieser ihnen fast nur Nachteile für ihr eigenes Leben bringt. Hätte die Gruppe der Bauern ein relevantes Mitspracherecht, dann würden sie also sehr wahrscheinlich nicht für einen Krieg stimmen sofern sie nicht durch weitere Propaganda und Einflussnahmen anderer Akteure dazu gedrängt werden. Da es aber offensichtlich zu einem Krieg gekommen ist, bedeutet es, dass es in diesem Land einen mächtigen Willen gab, der diesen Krieg auch gewollt hat. Es müssen also die Akteure gefunden werden, die einen Anreiz gehabt haben mussten diesen Krieg auch zu beginnen und diese Akteure mussten auch in der Lage sein ausreichend Macht im Land zusammenzusammeln um diesen Kriegswillen gegen den Willen aller anderen Akteure wie die Bauern durchzusetzen. Meistens kann man die mächtigen Akteure eines Landes auch als die Regierung bezeichnen, die Entscheiden, welche Aktionen das Land durchführt. Das kann entweder ein einzelner Diktator sein oder demokratisch ein gewähltes Parlament bestimmen. Aber egal wie diese Entscheidung zustande gekommen ist, wenn die Entscheidung der Mehrheit des Landes schadet, wie ein Krieg anzufangen, dann musste diese Entscheidung durch einen Machtkampf gegen die Mehrheit gewonnen worden sein. Das bedeutet diejenigen Akteure, die diese Entscheidung durchbekommen haben besitzen mehr Macht als alle Anderen, sonst hätten sie diesen Machtkampf nicht gewinnen können. Wo haben diese Akteure ihre Macht also her bekommen? Ich möchte diese Analyse hier ersteinmal beenden weil sie nur veranschaulichen sollte, wie man die komplexen Systeme analysieren sollte, wenn man den Weg der Macht folgt. Die Produktion von GeldWie im letzten Abschnitt erklärt spielt Geld im Leben aller Menschen eine wichtige Rolle weil es einen gleichwertigen fairen Machtaustausch untereinander ermöglicht selbst wenn man die anderen Menschen nicht kennt mit denen man diesen Handel betreibt. So ein Austausch von Macht kann aber nur eine verlässliche, faire und vorhersehbare Basis haben, wenn der Wert des Geldes nicht stark schwankt. Es wurden in früheren Kapiteln die guten Eigenschaften von Geld gelistet, die erfüllt sein müssen damit ein Geldsystem möglichst stabil bleibt: Langlebigkeit, Mobilität, Austauschbarkeit, Überprüfbarkeit, Teilbarkeit, Seltenheit, Historie und Zensurresistenz. Für die Menschen, die das Geld benutzen ist die Werthaltigkeit des Geldes ungemein wichtig. Für sie stellt es ersteinmal kein Problem dar, wenn der Wert steigt, weil sie sich dann von ihrem Geld mehr von anderen Dingen kaufen können aber wenn der Wert des Geldes fällt kann das eine Katastrophe für die Menschen sein. Denn das Geld ist genauso ein Machtmittel, das die Menschen benötigen um an andere benötigte Machtformen wie Nahrung zu gelangen. Wenn ihr Geld aber entwertet, dann bedeutet dass, dass die Menschen, die das entwertende Geld besitzen, mit der Entwertung des Geldes ihre Macht durch das Geld verlieren. Evolutionstechnisch bedeutet ein Verlust an Macht auch immer, dass die Menschen schlechtere Chancen zum eigenem Überleben haben. Im Extremfall kann die Entwertung des Geldes also für viele Menschen den Tod bedeuten. Ein stabiles Geldsystem ist deswegen für die Bevölkerung unglaublich wichtig zum Überleben. Gerade Gold erfüllt viele der guten Geldeigenschaften sehr gut und war somit ein geeignetes Mittel um selber Geld zu sein. Aber auch andere Metalle wie Silber oder Kupfer erfüllten die Eigenschaften ausreichend um als Geld zu funktionieren. Der Einfachheit halber werde ich hier nur vom Gold sprechen aber viele der Aussagen lassen sich auch auf andere Metalle übertragen, die historisch genauso als Geld verwendet wurden. Es ist einfacher gesagt als getan das Gold als Geld zu etablieren, denn Gold ist zwar ein schöner Begriff, aber es kann vieles bedeuten. Gold selber ist ersteinmal ein unförmiger Klumpen Metall oder sogar nur ein kleinstückiges Pulver. Damit es als Geld funktionieren kann muss es ersteinmal normiert werden. Ansonsten kann sich bei jedem Handel darüber gestritten werden, wie viel jeder einzelner unterschiedlich großer Goldklumpen wirklich wert ist und das ist kein großer Unterschied zum Warentausch. Historisch wurde das Goldmetall also in einheitliche Münzformen geschmolzen. Damit musste man bei einem Handel nicht mehr jede Münze einzeln bewerten sondern konnte sich beim Handel auf die eigentliche Ware konzentrieren. Der Wert der Münze war fest vorgegeben durch den Machtwert, den es bedeutete an diese Münze zu gelangen. Selbst wenn Menschen diese Münzen nachmachen wollten mussten sie vorher irgendwie an die Rohstoffe gelangen, also Gold und das war nicht einfach. Auch das Einschmelzen und Prägen ist keine leichte Aufgabe, die alleine schon dem Geld einen gewissen Wert als Schmuck gaben. So eine Münze garantierte also schon aus seinem Materialwert eine gewisse intrinsische Macht. Das Problem an Münzen ist jetzt aber, dass sie zwar äußerlich gleich aussehen können, aber innerlich komplett anders aufgebaut sein konnten. Betrüger oder Fälscher konnten z.B. einfaches Metall wie Eisen nehmen und eine dünne Goldlegierung außen auftragen um die Münze wie eine echte Goldmünze aussehen zu lassen. Das Verdeutlicht anschaulich, dass die intrinsische Macht von Geld keine wirkliche Aussagekraft für die Käufer des Geldes hat. Lediglich die Geldproduzenten müssen wenigstens diese intrinsische Macht ausgeben um ihr Produkt herstellen zu können. Das Problem dabei ist, dass die Betrüger somit eine geleistete Arbeit und somit Macht vortäuschten, die die Münze garnicht repräsentiert. Bei einem Handel bekommen die Betrüger also mehr Macht als sie für den Handel abgeben. Der Handel ist also nicht fair sondern ein Angriff von den Betrügern auf den Handelspartner und genau das ist auch der Sinn um so einen Betrug durchzuführen und die Münzen zu fälschen: Um an die Macht der Anderen zu gelangen ohne eine entsprechende Gegenleistung vollbringen zu müssen. Bemerkt der Händler diesen Schwindel an den Münzen nicht, dann geht durch diesen unfairen Handel Macht vom Händler auf den Betrüger über. Der Händler besitzt jetzt Münzen minderer Qualität, denkt aber wertvollere Münzen zu haben. Wenn er andere Händler findet, die diese mindere Qualität annehmen, dann kann er diese Münzen veräußern und so vielleicht wieder richtige Münzen erhalten. Der Händler hat somit zwar zwischenzeitlich realerweise an Macht verloren, auch wenn ihm das nicht direkt bewusst war. Sobald er aber die minderwertige Münze an einen anderen Händler vertauscht, bekommt er wieder eine richtige Münze und somit seine normale Macht zurück. Aber er verschiebt damit die mindere Qualität auf einen anderen Akteur. Die schlechten Münzen sind im Umlauf und irgendeiner muss auf dem Schaden sitzen bleiben sobald herauskommt, dass diese Münze eine mindere Qualität hat. Derjenige, der die Münze besitzt wenn herauskommt dass es eine minderwertige Münze ist, der realisiert den Verlust an Macht. Denn er hat reale Macht im Tausch abgegeben um die Münze zu bekommen aber er kann diese Münze nicht mehr in gleichwertige andere Macht umtauschen weil alle anderen Handelspartner diese Münze nicht mehr als so wertvoll anerkennen. Dieser Verlust muss kein Totalverlust sein. Altmetallhändler oder Schmelzen könnten immernoch Interesse an dem Material der minderwertigen Münze haben oder die Händler erkennen, dass alle anderen Münzen die gleiche schlechter Qualität haben und benutzen diese Münzen weiterhin als Geld, bieten aber weniger Macht für den Tausch an als sie es vor dem Auffallen des Betruges abgegeben hätten. Wenn der Besitzer der Münze also Glück hat bekommt er noch etwas Macht für die Münze, aber nicht so viel wie er für den Erhalt der Münze abgegeben hat was genau der Entwertung der Münze entspricht. Es sieht jetzt so aus, als ob er einfach Macht verloren hat aber er verliert exakt diese Macht, die der anfängliche Betrüger bekommen hat indem er diese minderwertige Münze in den Umlauf gebracht hat. Egal wie viele Menschen jetzt in der Zwischenzeit diese Münze weitergegeben haben, wenn jeder dieser Tauschgeschäfte exakt gleichwertig waren, dann bezahlt der letzte Mensch, der auf dem Schaden sitzen bleibt somit den anfänglichen Betrüger. Das passiert mikroskopisch, wenn schlechte Münzen in den Umlauf kommen. Diejenigen, die die schlechten Münzen herausgeben gewinnen an Macht, während zufällige Menschen, die diese Münzen verwenden an Macht verlieren. Jetzt ist es so, dass die Menschen dieses Problem erkannt haben und gemeinschaftliche Strukturen geschaffen haben, die diese Münzerstellung überwacht haben, die Münzprägereien. Nur Münzen aus diesen Stätten waren offizielles Geld. Diese Münzprägereien konnten Siegel auf die Münzen bringen, die ihre Münzen als die echte Münzen auswiesen und somit konnte man Fälschungen von den originalen Münzen leichter unterscheiden. Aber diese Zentralisierung der Gelderstellung brachte wiederum Probleme mit sich weil man jetzt den Besitzern dieser Münzstätten vertrauen musste, dass sie nicht selber das Geld verschlechterten. Und wenn die Geldersteller unter der Kontrolle der Regierung standen, dann konnten auch die Machteliten oder Regierungen von der künstlich herbeigeführten Geldentwertung profitieren. Denn auch wenn die offiziellen Regierungen diese Münzverschlechterung mit weniger edlen Metallen durchführt findet mikroskopisch der gleiche Effekt statt: Irgendwer bleibt am Ende auf dem Schaden sitzen, den die Münzprägereien durch die Ausgabe von minderwertigen Münzen bekommt. Wenn jetzt also der Staat systematisch diese schlechten Münzen über eigene Münzprägereien ausgibt, dann verschlechtert sich auch systematisch der Wert der Münzen. Es kommt makroskopisch zu einer Inflation, also einer Entwertung des Geldsystems was bedeutet, dass viele Menschen an Macht verlieren. Diese Macht geht aber nicht einfach ins Nichts über, denn das widerspricht der Machterhaltung. Diese Macht hat mit der Inflation nur ein anderer Akteur, nämlich wenigstens diejenigen, die weniger Macht für die Erstellung der Münzen ausgegeben haben als sie versprochen haben. Es können aber auch andere Akteure profitieren, wenn sie diese Entwertung frühzeitig erkennen und aus diesem Informationsgewinn ihre eigenen Vorteile ziehen. Der Goldstandard beim Münzgeld ist eine Normierung des Goldgehaltes in der Münze. Solange alle Münzen auch wirklich diesen Goldgehalt aufweisen ist der Goldgehalt ein Beweis für die Macht, die wenigstens benötigt wurde um diese Münzen herzustellen. Mit der Basis dieser Garantie können Menschen freien und fairen Handel betreiben. Die Eigenschaften von Gold selber sind zwar Naturgegeben und können mit einigem Aufwand auch überprüft werden, der Goldgehalt in einer beliebigen Münze ist das jedoch nicht. Der Goldgehalt in einer Münze ist nur eine politisch von den Menschen erstellte Regel, die jederzeit auch wieder aufgehoben werden kann. Münzen selber haben jedoch den Vorteil, dass sie physisch reale Rohstoffe benötigen um sie herstellen zu können. Der Gewinn von Münzentwertern ist also immer damit limitiert, wie viel billiger die neue Herstellung gegenüber der alten Herstellung ist. Eine weitere Möglichkeit Gewinn aus der Münzerstellung zu ziehen ist die Anzahl der Münzen zu erhöhen. Solange der Materialwert (auch intrinsischer Wert) unterhalb des Handelswertes einer Münze liegt kann eine Münzprägerei Gewinne erwirtschaften indem sie die billigen Rohstoffe kauft und aus diesen Rohstoffen die Münzen anfertigt. Wie bei jedem anderen Produkt auch ist der Gewinn aus diesem Arbeitsprozess die Differenz zwischen intrinsischen Wert, also wie viel Macht die Herstellung des Produktes gekostet hat, und dem Handelswert, also wie viel Macht das Produkt bei einem Verkauf wieder einbringt. Aber auch dieser Prozess hat seine Limitierung weil es eine Machterhaltung gibt. Denn dieser Veredelungsprozess erzeugt augenscheinlich Macht aus dem Nichts, indem billige Rohstoffe zu höherwertigen Produkten umgewandelt werden. Aber die Macht der höherwertigen Produkte kann nach der Machterhaltung nicht aus dem Nichts kommen. Diese Macht wird von den Menschen bezahlt, die diese höherwertigen Produkte gegen den Austausch an Macht bekommen. Es muss also Akteure geben, die bereit sind für das Produkt "Geld" irgendwelche Machtwerte herzugeben. Umso mehr Münzen durch die Münzprägereien also in den Umlauf kommen, desto geringer werden diese auch von den Menschen bewertet. Und umso geringer die Bewertung des Geldes ist, desto weniger Macht sind Akteure bereit abzugeben für den Erhalt des Geldes oder der Münzen. Der Handelswert der Münzen sinkt also ab umso mehr Münzen im Umlauf sind und damit sinkt auch der Gewinn, den die Münzprägereien durch das Veredeln der Rohstoffe zu Münzen machen kann. Aus diesem Grund ist auch das Papiergeld erfunden worden. Die Ausgabe von Papiergeld ist ein weiterer Schritt für die Geldersteller, die Herstellungskosten für Geld zu senken und somit mehr Machtgewinn aus der Differenz zwischen Handelspreis und Herstellungskosten zu erhalten. Dieser Schritt ist eine mögliche Folgerung auf eine Inflation, wenn der Handelspreis so stark gefallen ist, dass die Geldersteller keinen Gewinn mehr mit dem Gelderstellen machen können. Dann sinkt automatisch die Qualität des Geldes. Historisch wurde der Edelmetallanteil also soweit herabgesenkt, bis er nicht weiter reduziert werden konnte und danach haben sich Papierwährungen gebildet um die Währungen noch weiter abwerten zu können. Die Alternative zum Entwerten des Geldes wäre, dass die Regierungen ihre Machtbilanz an ihre Machteinnahmen binden. Denn dann ist es bis auf wenige Schulden nicht möglich mehr Macht auszugeben als die Regierung einnimmt. Da die Regierungen aber immer ein Interesse daran haben, mehr Macht einzunehmen um sie für sich ausgeben zu können und es generell möglich ist diese Macht aus dem Geldsystem zu bekommen wurde dieser Vorgang auch systematisch durchgeführt. Inflation kann man auch als die größte Lüge der Menschheit bezeichnen. Vor dem Enddecken der Geldentwertung gab es nur einen offensichtlichen Weg für Regierungen die Macht von der Bevölkerung für sich einzusammeln: es wurden Steuern erhoben die die Bevölkerung abgeben musste. Diese Steuern konnten Zweckgebunden sein und somit der Bevölkerung wieder als Machtangebot zur Verfügung gestellt werden wie z.B. der Schutz von Polizei und Armee, Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur. Solange diese Steuerabgaben auch wieder der Bevölkerung zugute kommen, solange kann man die Steuerabgaben auch als einen fairen Handel bezeichnen. Die Menschen müssen zwar dieses Geld abgeben, erhalten aber auch eine entsprechende Gegenleistung von der sie auch wieder profitieren. Die Regierungen haben es aber auch immer sehr gut verstanden von dieser zwangsweisen Umverteilung sich einen Teil für sich selber abzuzweigen und somit auf Kosten der Bevölkerung zu leben. Diese Machtabgaben musste die Bevölkerung dann auch weiter durch Steuern bezahlen, aber sie erhielten keine entsprechende Gegenleistung mehr sondern geringere Machtwerte in Form von Bildung oder Infrastruktur. Das ist eine einfache Folge der Machtbilanz weil somit nicht mehr alle Steuereinnahmen für die Bevölkerung ausgegeben werden kann sondern immer so viel weniger, wie die Regierungen für sich selber abzweigen. Die Regierung lebt in diesem Fall auf Kosten der Bevölkerung. Man kann historisch relativ oft sehen, dass es immer wieder Regierungen gab, die auf diesem offiziellem steuerlichen Weg nicht mehr genug Macht von der Bevölkerung für sich einsammeln konnten wie sie für sich selber benötigten. Diese Regierungen wurden sozusagen gierig und fingen meistens kostspielige Kriege an oder lebten im Überfluss sodass die Macht, die sie von ihrer Bevölkerung einsammeln konnten nicht mehr ausreichte um ihre verschwenderischen Ausgaben zu finanzieren. Sie achteten also nicht mehr auf ihre Machtbilanz weil ihre Machtausgaben immer weiter anstiegen. Immer höhere Steuern einzuführen brachte aber den Unmut der Bevölkerung, die zusehen musste wie die Steuereintreiber ihre letzten Besitztümer weggenommen haben und die Menschen selber immer weniger zum Leben hatten. Historisch kann man deswegen immer wieder beobachten, dass Regierungen andere Wege gefunden haben um Macht zu sich umzulenken. Ein bedeutender Teil der Machtumverteilung war, die Kontrolle über das Geldsystem zu bekommen und über das Geldsystem systematisch Macht aus der Bevölkerung zu der Regierung umzuleiten. Aber es konnten auch andere Methoden nachgewiesen werden die die Macht von Menschen auf Andere verteilt haben wie z.B. die Religionshoheit, Bildungsmonopole oder Rechtssprechungsmonopole. Jedes Monopol kann benutzt werden um an die Macht von Anderen zu gelangen. Viele historische Regierungen kamen daher nachweislich auf die Idee, die Macht aus dem Geldsystem abzuschöpfen anstatt direkte Steuern zu nehmen. Sie haben also entweder immer weiter neues Geld erschaffen, das sie ausgeben konnten oder sie haben die Herstellungskosten dieses Geldes gedrückt. Sie konnten auch beide Methoden gleichzeitig anwenden aber in jedem Fall führte es dazu, dass Macht aus der Bevölkerung zu der Regierung übergegangen ist ohne dass die Bevölkerung davon etwas mitbekommen sollte. Die Menschen konnten ihr Geld unter der Feuerstelle vergraben haben und trotzdem wurde es entwertet und ihre Macht zu der Regierung umverteilt. Jetzt konnte die Regierung die Schuld sehr leicht auf andere Akteure schieben wie die gierigen Händler, die einfach die Preise angehoben haben oder der Krieg, der das Land verwüstet hat. Die wirkliche Machtverschiebung von allen Geldbenutzern zu den Gelderstellern, meistens die Herrscher und Regierungen, die sich dadurch überhaupt erst Kriege leisten konnten wurde somit gekonnt verschleiert. Diesen Prozess der Geldentwertung nennt man auch Inflation. Das Problem ist, dass Geld eigentlich ein Machtmittel ist und somit als Recheneinheit eine Aufstellung der Bilanzen, also aller Geldabflüsse und aller Geldzuflüsse, überhaupt erst ermöglicht. Vorher mussten die Menschen sich auf ihr Gefühl verlassen und Gefallen merken um zu entscheiden ob sie mehr Macht eingenommen haben oder nicht. Und diese Gefallen oder Gefühle konnten somit auch relativ einfach manipuliert und ausgenutzt werden. Mit Geld konnten sie rechnerisch nachprüfen, ob ihre Geldreserven über die Zeit mehr wurden oder weniger. Aber was viele in diese Rechnung nicht mit einbeziehen ist, dass auch das Geld selber einen Machtwert hat, der sich über die Zeit verändern kann. Wird der eigene Machtwert des Geldes nicht in der Bilanz berücksichtigt, so kann man sehr schnell falsche Schlüsse aus einer positiven Bilanz ziehen. Denn es kann sein, dass man selbst mit einer positiven Bilanz trotzdem an Macht verliert wenn das Geld schneller entwertet als man Geld dazu bekommt. Das liegt einerseits daran, dass Geld nur Eine von vielen möglichen Machtformen ist und dass die Bewertung dieser Machtform wie jede andere Machtform auch Schwankungen unterliegt. Diesem Trugschluss unterliegen Regierungen, die ihr Geld durch unlimitiertes Gelddrucken so stark entwerten, dass sie zwar nominell, also in realen Zahlen, immer mehr davon haben aber sich davon so gut wie nichts mehr leisten können weil kein Anderer dieses Geld haben will und somit nicht bereit ist reale Macht für dieses Geld abzugeben. Das ist der Fall bei einer Hyperinflation. aber auch normale Menschen können diesem Trugschluss unterliegen z.B. wenn sie von einem Arbeitgeber geringere Gehaltssteigerungen bekommt als das Geld entwertet. Wenn also ein beliebiger Arbeiter eine Lohnerhöhung von 3% bekommt, dann freut er sich darüber, dass er mehr Macht durch mehr Geld zur Verfügung hat, das er beliebig ausgeben kann. Ist die Inflation allerdings bei 6%, dann verliert dieser Arbeiter insgesamt an Macht. Sie bekommen dann zwar mehr Geld, können sich davon aber trotzdem weniger leisten. Durch die höheren Zahlenwerte beim Gehalt fällt diese Umverteilung jedoch nicht so stark auf, dazu aber mehr im Kapitel der Inflation und ihre Folgen. Der GoldstandardDiese Machtumverteilung durch eine schlechte Haushaltsbilanz von Regierungen, ist natürlich mit seinen drastischen Folgen für die Bevölkerung über die Zeit aufgefallen. Die Bevölkerungen wehren sich gegen so eine unsichtbare Enteignung indem sie einen Goldstandard fordert. Der Goldstandard ist eine politisch vorgegebene Bindung von beliebig genutztem Geld zu dem Rohstoff Gold. Diese Bindung soll garantieren, dass das Geld nicht durch politische Maßnahmen entwertet werden kann und somit das Geldsystem stabilisieren. Die Goldbindung stellt durch die physikalische Limitierung von Gold sicher, dass die zwei Effekte der Entwertung nicht mehr stattfinden können. Es kann nicht mehr unlimitiert Geld erstellt werden weil es nur eine gewisse Menge an Gold gibt, die die Geldersteller wie Münzprägereien in Geld umwandeln können. Aber auch die Entwertung des Geldes durch geringeren Rohstoffwert ist somit entgegengewirkt weil der Rohstoff durch die Goldbindung ja vorgegeben und nachprüfbar ist. Eine Wertfestlegung von Geld in Form von Gold hat also den natürlichen Vorteil, dass die Geldersteller das goldgedeckte Geld nicht einfach entwerten können und sichert die Menschen vor massiven Umverteilungen durch künstliche Inflation. Mit den Goldminen oder dem Goldschürfen gibt es zwar immernoch eine natürliche Inflation, aber gerade wegen den sehr limitierten Vorkommen bei Gold ist diese natürliche Inflation relativ gering. Deutlich größere Gefahr ist eine künstliche Inflation, die von den Mächtigen eines Staates beliebig durchgeführt werden konnte. Der Goldstandard ist somit ein relativ solider Ankerpunkt des Geldsystems. Ein Problem hat der Goldstandard jedoch, weswegen der Goldstandard als Schutz für die Bevölkerung vor der Inflationsumverteilung gescheitert ist: Jede Goldpreisbindung ist ausschließlich politisch motiviert und kann politisch auch jederzeit beendet werden wenn diese Entscheidung ausreichend Macht bekommt. Je nachdem, wie fest dieser Ankerpunkt des Geldes ist kann die Verschiebung mit geringerem oder größerem Aufwand für die Regierungen einhergeht, also mehr oder weniger Macht oder Einfluss benötigen. Die physikalischen Eigenschaften des Goldes sind naturgegeben und können somit nicht von den Menschen verändert werden. Diese natürlichen Größen von Gold dürfen aber nicht mit den selbst gegebenen Regeln der Menschen verwechselt werden, die durch Normen vorgeben, welche Form und wie viel Gold so eine Münze haben soll. Diese selbst gegebene Regeln, die auch in unterschiedlichen Ausprägungen als Goldstandard bezeichnet werden und den Ankerpunkt des Geldes darstellen sind ausschließlich politisch motiviert und können jederzeit gebrochen werden. Auch wenn jeder Geldschein ein Versprechen bekommt ihn in Gold umtauschen zu können ist das keine Garantie, dass die Bank das Gold auch vorrätig hat um es eintauschen zu können. Solange sich alle an die Regeln so eines Goldstandards halten, solange hat das Geldsystem eine gute Chance auch stabil für alle Menschen zu sein. Aber diese Regeln sind keine Naturgesetze und können jederzeit von jedem Mensch gebrochen werden. Und schaut man sich die Historie an, so findet man eine menge Kriege, die so gut wie immer mit einer Verschlechterung des Geldsystems einhergehen. Jedesmal wollen die Regierungen so viel Macht wie möglich einsammeln um möglichst viel Macht in den Krieg zu stecken. Denn jeder Krieg ist auch nur ein Machtkampf zwischen den Herrschern, die derjenige gewinnt, der mehr Macht in diesem Machtkampf sinnvoll einsetzen kann. Macht aus dem Geldsystem abzunehmen lohnt sich also für die Herrscher solange die Geldbenutzer nicht merken wie sie ihre Macht dadurch verlieren. Die normale Bevölkerung muss also diese Macht in jedem Fall bezahlen, ob sie durch den Krieg profitieren oder nicht.
Werbung:
|
Werbung:
|