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Genauso wie die ersten Zellen im Verlaufe der Evolution um ihr individuelles Überleben kämpfen mussten, so sind die Individuen einer großen Anzahl an Gefahren ausgesetzt. Diese Gefahrenquellen können die Individuen versuchen einzeln zu meistern oder die Individuen schließen sich zusammen um gemeinsam gegen die Gefahr vorzugehen. In der Natur kann man verschiedene Strategien beobachten, wie unterschiedliche Tiere zusammenleben und so ihre jeweilige Art sichern. Während primitive Fische oder Frösche und einige Insekten wie Mücken einzeln umherziehen und einfach durch ihre Anzahl an Artgenossen darauf bauen, dass bei jedweder Gefahr schon irgendein Individuum überleben wird und so die Gene weitergeben kann, schließen sich andere Tierarten zusammen um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Insekten wie Ameisen oder Bienenvölker bilden große Monarchien. Das gesamte überleben dieser Völker ist darauf ausgelegt dass es der Königin gut geht und diese Eier legt, aus denen Arbeiter entstehen die das Überleben der Königin sicherstellen und jedwede Gefahren von dem Volk abzuwenden versuchen. Andere Tierarten, z.B. die Säugetiere wie Löwen, Wölfe, Affen oder Menschen, aber auch z.B. Zugvögel oder Fischschwärme, finden sich zu Gruppen zusammen. Diese Gruppen werden aus augenscheinlich gleichrangigen Individuen gebildet. Anders als bei den biologischen Monarchien hat jedes Individuum hier das gleiche genetische Potential, auch wenn sich innerhalb der Gruppen beliebige Rangordnungen oder Machtverteilungen ausbilden können. Jedes Individuum hat seine eigenen Bedürfnisse. Das Handeln der Individuen ist jederzeit auf diese eigenen Bedürfnisse ausgelegt. Grundbedürfnisse können von der Natur vorgegeben werden wie z.B. Schlafen, Essen, Trinken und Atmen oder für Roboter und Computer die Stromversorgung. Also der natürliche Stoffwechsel muss am Laufen gehalten werden oder das Individuum stirbt. Aber die Individuen müssen nicht jederzeit immer etwas essen sondern irgendwann sind sie satt und können sich mit anderen Dingen oder Tätigkeiten beschäftigen. Zusätzlich zu den Grundbedürfnissen können sich die Individuen auch eigene Bedürfnisse oder Ziele setzen, z.B. jeden Tag eine Schachtel Zigaretten rauchen, 5 Kinder bekommen, ein Kunstwerk erschaffen, ein Haus bauen oder abstrakt einfach nur über Probleme nachdenken und bestenfalls lösen. Individuen wie Menschen müssen sich jederzeit entscheiden was sie mit ihrer Zeit anfangen und welche Bedürfnisse sie versuchen zu stillen. Dabei müssen sie immer abwägen welche Bedürfnisse sie gerade priorisieren wollen und welche Bedürfnisse hinten anstehen müssen. Das kann von Ort zu Ort und in der Zeit unterschiedlich sein. Z.B. hat pauschal Wasser in der Wüste einen höheren Stellenwert als Essen oder die Luft beim Tauchen wird höher bewertet als das Wasser zum trinken. Auch ein ekeliger Beerenstrauch ist umso leckerer, wenn man gerade hunger hat. Wenn alle Grundbedürfnisse erfüllt sind kann sich ein Mensch auf seine eigentlichen Ziele konzentrieren. Dabei werden sie immer wieder durch ihre Grundbedürfnisse abgelenkt oder unterbrochen, einfach weil deren Befriedigung kurzzeitig höher bewertet wird als die langfristigen Ziele. Nach der Bedürfnisbefriedigung singt dieser Bedarf dann so sehr ab, dass wieder die langfristigen Ziele priorisiert werden können. Gleichzeitig können sich die Ziele aber auch Ändern, z.B. weil der Mensch einen neueren Informationsstand bekommen hat, die seine Zielstellung auch mit verändern. Je nachdem, welches Ziel das Individuum gerade am höchsten priorisiert, dann wird es in diesem Moment auch so handeln dass es möglichst dieses Ziel auch erreicht. Alle Entscheidungen werden so getroffen dass das Individuum seinem Ziel vermeintlich näher kommt. Allerdings kann es bei all diesen Entscheidungen auch unterbrochen werden weil ein anderes Ziel gerade wichtiger wird. Wenn ein Mensch unbedingt einen Berggipfel erreichen will, dafür aber mehrere Tage brauchen wird, dann wird er seine Reise wahrscheinlich immer wieder unterbrechen, wenigstens um zu schlafen. Einfach weil er müde wird und dann das Bedürfnis Schlaf höher priorisiert wird als das Ziel die Reise fortzusetzen. Auch kann es sinnvoll sein zwischendurch Beeren zu sammeln oder jagen zu gehen um genug Energie zu haben die Reise auch zu schaffen. Wenn der Mensch allerdings weiß, dass er die Reise nicht Überleben wird, oder die Reise einen anderen Menschen helfen wird, dann kann es durchaus sein, dass er auf Schlaf verzichtet um sein Ziel schneller zu erreichen. Er wird seine Entscheidungen aber immer wieder abwägen und gegen andere aufkommende Bedürfnisse oder neu gesteckte Ziele abwägen. Beispielsweise kann es zwar extrem wichtig sein die Reise schnell zu schaffen, aber bei zu hohem Schlafmangel oder Nährstoffmangel kann eine ausgelassene Rastzeit durch die Chance der Überanstrengung das Erreichen des Ziels durch plötzlichem Tod komplett verhindern. Und je nachdem, warum der Mensch den Berg als Reiseziel wirklich hatte könnte sich das Ziel auch während der Reise wieder ändern. Wenn z.B. der Mensch den Berg nur erklimmen wollte um ein höheren Berg bestiegen zu haben als ein Konkurrent es getan hat, dann könnte er während der Wanderung die Nachricht erhalten, dass der Andere einen noch höheren Berg geschafft hat als der Mensch es gerade versucht und sein Ziel somit nicht mehr dieser Berg ist sondern ein anderer möglichst hoher Berg. Solange die Individuen aber ihre eigentlichen Grundbedürfnisse wie Nahrung nicht befriedigen können werden sie wahrscheinlich ihre gesamte Zeit auf diese Ziele setzen bis sie ihr Ziel erreicht haben oder dabei sterben. Menschen in einer Hungersnot werden also immer erfinderischer irgendwie an Nahrung zu kommen. Das kann z.B. das Einkochen von Gräsern beinhalten oder anderen Menschen versuchen ihre vielleicht vorhandene Nahrung zu klauen. Da ihr Überleben aber davon abhängt werden sie auch zu immer drastischeren Mitteln greifen, denn alles wird normalerweise höher priorisiert als zu sterben bzw. wenn der Tod schon im Raum steht wird vielleicht versucht den Angehörigen so viel zu hinterlassen wie möglich. Menschen sind evolutionstechnisch darauf trainiert rational zu handeln, was bedeutet dass sie gemäß des Selektionsprinzips aus allen zur Verfügung stehenden Optionen immer die aktuell für sich beste Option auswählen. Wegen der sich zeitlich ändernden Zielstellungen kann das Verhalten eins Menschen aber für andere Menschen trotzdem als Irrational empfunden werden. Wenn Claudia z.B. unter Zeitdruck steht eine Entscheidung zu treffen kann es sein, dass ihr Gehirn nicht die beste Lösung des Problems bearbeitet hat, weswegen diese Lösung für sie nicht zur Verfügung stand. Dann wird sie versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen und wählt eine schlechtere Lösung für sich als es eigentlich möglich wäre, aber die Beste, die ihr gerade einfällt. Wenn Sophie diese bessere Lösung aber eingefallen wäre, dann könnte sie die Lösung von Claudia als irrational ansehen. Denn aus der Sicht von Sophie wählt Claudia eindeutig nicht die Lösung, die wirklich am besten für Claudia gewesen wäre. Selbst Claudia könnte Sophie im Nachhinein zustimmen, dass sie eine blöde Entscheidung getroffen hatte. Aber zum Zeitpunkt des Entscheidungstreffens war es trotzdem die beste Wahl für Claudia. Auch Tiere oder geistig verwirrte Menschen handeln meiner Meinung nach immer Rational, nur dass wir nicht in deren Haut stecken und deren Entscheidungsfindungen nachvollziehen können. Wer jeden Tag schmerzen hat hält den Tod wahrscheinlich nicht unbedingt mehr für was schreckliches sondern vielleicht für die Erlösung seiner Qualen und somit wäre dies eine Option die ein "gesunder" Mensch so nicht treffen würde. Wenn ein Hirnkranker jeden Tag Wahnvorstellungen hat weil seine Nervenzellen die Zeichen seiner Sensoren nicht mehr richtig interpretieren, dann macht das Gehirn das Logischste daraus, was es machen kann: Sich vor den Angreifern verteidigen, auch wenn es „in Wirklichkeit“ nur die Krankenschwester war. Auch multiple Persönlichkeiten sind so Rational erklärbar. Zu jeder Zeit macht das Gehirn das, was es selber für das Beste hält. Aber mit der Zeit wechseln sich eben die Persönlichkeiten im betrachteten Menschen ab und mit der Persönlichkeit auch die jeweiligen Zielstellungen des Menschen. Weil jede Persönlichkeit eben ein wenig anders handelt als eine der anderen möglichen Persönlichkeiten, die gerade unterdrückt werden. Von außen kann so sehr leicht ein Irrationales Verhalten angeprangert werden, z.B. wenn die eine Persönlichkeit auf ihren Körper hört und Essen bestellt und wenn das Essen kommt dann wechselt die Persönlichkeit auf jemanden, der seine Körperimpulse unterdrückt und das Essen wieder wegwirft. Trost des Widerspruches, das Essen zu bestellen um es dann sofort wegzuwerfen hat dieser Mensch zu jeder Zeit rational gehandelt und jede Situation versucht zu seinem Besten zu wenden ohne notwendigerweise die Absicht zu haben irgendwelche anderen Menschen zu verärgern oder zu beleidigen. Die besten Optionen zu wählen gelingt aber eben nicht immer, gerade wenn die eigenen Präferenzen, eigene Ziele oder die äußeren Umstände sich ändern. Menschen gehören wie die Wölfe oder Löwen der Spezies an, die ihre Überlebenschance durch Gruppenbildung erhöht haben. Der Unterschied zu den biologischen Monarchien ist, dass jedes einzelne Individuum das genetische Potential besitzt der Anführer der Gruppe zu sein. Der größte Vorteil einer Gruppe gegenüber Einzelgängern war es, dass sich in der Gruppe die einzelnen Menschen spezialisieren können. Jeder Mensch hat seine Grundbedürfnisse die er im Verlaufe seines Lebens erfüllen muss um zu überleben und Ziele die er erreichen will. Aber anstatt dass jeder Mensch sich alleine um diese Bedürfnisse kümmern muss, kann eine Gruppe die Aufgaben verteilen und somit effektiver gestalten. Andere Aufgaben, wie z.B. das Anheben schwerer Steine sind alleine unmöglich und ausschließlich mit mehreren Menschen machbar. Die Gruppe kann z.B. Jäger und Sammler ausbilden die Nahrung herbeischaffen. Aber sie brauchen z.B. auch nachts Wachen, damit sie nicht von wilden Tieren oder anderen Menschenstämmen überfallen werden. Außerdem ist es hilfreich, wenn es jemanden gibt, der weiß wie man Kleidung oder Werkzeuge wie z.B. einen Faustkeil oder Speere für die Jagt herstellen kann. Menschen sind in der Lage zu lernen und die besten Resultate einer Disziplin vollbringen meistens diejenigen, die die meiste Zeit in die Meisterung ihres Faches investiert haben. Das Wissen eines Fachgebietes sollte aber auch nicht nur einem Menschen der Gruppe gehören weil es durch einen plötzlichen Tod durch Krankheit oder anderen Umständen der Gruppe verloren gehen kann. Natürlich können und sollten die Meister eines Faches andere anlehrnen um ihr Wissen weiter zu geben. Aber wenn es darauf ankommt, dass z.B. der Speer bei der Jagt nicht abbricht, dann ist es hilfreich wenn der Speer von einem Meister anstatt von einem Lehrling angefertigt wurde. Während ein Einzelgänger in allen Disziplinen gut genug sein muss um zu überleben, so könnte der gleiche Mensch in einer Gruppe sich mehr spezialisieren. Wenn er z.B. ein talentierter Handwerker ist, so kann er in der Gruppe sich mehr auf das Herstellen der Werkzeuge spezialisieren und muss nicht seine Zeit mit dem Jagen oder Sammeln von Nahrung verbringen weil er von den Jägern der Gruppe versorgt wird. Ein Anderer könnte genauso problemlos eine Abneigung gegen das Handwerk haben, dafür sich aber auf das Spurenlesen und Jagen verstehen. Seine Werkzeuge bekommt er dann von den Handwerkern. In einer Gruppe können all diese Spezialisierungen ausgelebt werden wodurch die gesamte Gruppe profitiert. Der Handwerker würde alleine auf der Jagt weniger Nahrung beschaffen können und zusätzlich schlechtere Waffen produzieren weil er seine Zeit mit dem Jagen verbringen muss. Und der Jäger könnte nicht jeden Tag jagen gehen weil er ab und zu seine Werkzeuge herstellen müsste, die natürlich auch von schlechterer Qualität währen als wenn er die vom Handwerker benutzen darf. Umso größer die Gruppe wird, desto weniger wichtig wird das einzelne Individuum der Gruppe. Wenn es 20 Jäger in der Gruppe gibt, dann geht die Jagdkunst nicht verloren falls ein Jäger mal durch ein Mammut stirbt. Aber es erlaubt auch einzelnen Individuen sich komplett auf eine Disziplin zu fokussieren und noch besser darin zu werden. Von den 20 Jägern gibt es dann vielleicht 5 Spurenleser und der Rest versteht sich vielleicht auf das Anschleichen und Fangen von Tieren. Und wenn die Gruppe auch 5 Handwerker hat, die Jagdwerkzeuge herstellen, dann braucht der Jäger nicht unbedingt zu wissen, wie man sein Speer herstellt. Es reicht, wenn er weiß wie man ihn bei der Jagt benutzt und er vertraut darauf, dass die Handwerker gute Arbeit bei dem Werkzeug geleistet haben. Innerhalb dieser Gruppen sind die sozialen Bindungen und das Vertrauen der Gruppenmitglieder untereinander eine Schlüsselkomponente des Überlebens. Kleinere Gruppen sind darauf angewiesen, dass jedes Gruppenmitglied einen Beitrag zur Gruppe liefert und nicht die Gruppe ausnutzt. Um überleben zu können muss die Gruppe ausreichend effizient sein und mehr Nahrung herbeischaffen als die Gruppe verbraucht. Andernfalls wird die Gruppe immer kleiner weil immer mehr Individuen wegen Unterernährung sterben. Gruppenmitglieder die nur Faul herumliegen und Nahrung verbrauchen sind also nicht gerne gesehen und können schnell ausgestoßen werden. Gruppen, die um ihr Überleben kämpfen können sich es nicht leisten Kranke oder altersschwache Menschen durchzufüttern. Dieses soziale Privileg haben ausschließlich Gruppen die die eigenen Grundbedürfnisse problemlos stillen können, und genug Nahrung haben um sie ohne Verzicht abgeben zu können. Die Gruppenmitglieder beobachten sich also genau und bewerten sich jederzeit welchen Beitrag sie jeweils für das Überleben der Gruppe beisteuern. Dabei müssen kranke oder alte Menschen nicht unbedingt durch ihre (fehlende) Arbeitskraft auffallen. Sie können genauso gut einen Erfahrungsschatz haben oder durch Führungseigenschaften glänzen, aber auch einfach aus Liebe und sozialen Bindungen geschätzt werden. Kommt ein Jäger immer ohne Beute von der Jagt oder wenn das Werkzeug eines Handwerkers immer sofort kaputt geht dann sinkt wahrscheinlich das Ansehen dieses Menschen in der Gruppe. Diese Bewertungen der Gruppenmitglieder untereinander ist allerdings immer höchst individuell. Während einige Gruppenmitglieder toleranter sind können andere schnell mit Konsequenzen Drohen wie z.B. Nahrungsentzug, die Verbannung aus der Gruppe oder die Herausforderung zu einer Kraftprobe. In die Bewertungen fließen immer unterschiedliche Standpunkte oder Wissensstände mit ein. Wenn der Jäger zwar keine Nahrung mitbringt, aber dafür einem anderen Jäger das Leben gerettet hat, dann weiß das zwar der gerettete Jäger, allerdings nicht unbedingt die anderen bewertenden Gruppenmitglieder. Aber auch andere Umstände können die Bewertungen beeinflussen. Die missglückte Jagt fällt weniger ins Gewicht, wenn die Gruppe gerade in einer Beerenstrauchaue sitzt und auch ohne Jagt genug zu Essen hat. Trotzdem macht sich jeder eine eigene Meinung über den Jäger. Einige mögen Beeren nicht so sehr und haben sich vielleicht auf ein fettes Wildschwein gefreut. Aber auch jedwede andere Faktoren können in der Bewertung eine Rolle spielen. Die eigenen Kinder genießen meist höheres Ansehen als andere Kinder, aber auch nicht alle Eltern werten ihre Kinder höher als sich selbst. Wiederum Andere würden ihr Leben dafür opfern, dass ihre Kinder weiterleben oder zumindest einen besseren Standpunkt haben. All die Bewertungen werden von jedem Menschen gegenüber jeder Handlung anderer Menschen unbewusst vorgenommen. Und aus diesen Bewertungen bilden sich die Menschen über die Zeit eine Meinung über jeden anderen Menschen, den sie kennengelernt haben, was früher bedeutete, dass er Teil der Gruppe war. Bewertet ein Mensch die Handlungen eines Anderen größtenteils positiv, so ist es auch sehr wahrscheinlich, dass er den Anderen sympathisch findet und viel mit ihm zusammen machen will. Ist er hingegen mit vielen Aktionen nicht einverstanden, so wird der Mensch den Anderen vermutlich ehr meiden und seine Anwesenheit als unangenehm empfinden. Diese Empfindungen gegenüber anderen Menschen müssen nicht so einfach kausal zusammenhängen. Wenn sich ein Mensch einmal eine Meinung gebildet hat kommt es oft vor, dass die objektiv gleichen Aktionen von sympathischen Menschen positiver bewertet werden als von unsympathischen Menschen. Macht jemand z.B. aus versehen einen Speer kaputt, dann kann die Gruppe je nachdem wem dieses Missgeschick passiert unterschiedlich reagieren. Einerseits wird beliebten Menschen mehr verziehen und gesagt, das kann ja mal passieren. Andererseits werden unliebsame Menschen mehr bestraft weil ihnen sowas subjektiv dann immer passiert auch wenn es das erste Mal ist dass der Speer kaputt geht. Allein die vorgefasste Meinung kann also entscheiden wie die Handlung des anderen Menschen bewertet wird, was dazu führen kann, dass sich die vorgefasste Meinung nur weiter festigt, egal was der Gegenüber dagegen tut. In einer Gruppe sieht jeder Mensch von außen betrachtet mehr oder weniger gleich aus. Schaut man aber genauer hin, so ist jeder Mensch wirklich einzigartig und unterschiedlich. Jeder unterscheidet sich in körperlichen Merkmalen wie die Körpergröße, das Geschlecht, Haarfarbe und so weiter. Genauer gesagt besteht er aus komplett anderen Zellen die sich auch von Mensch zu Mensch leicht unterschiedlich verhalten können. Darüber hinaus hat jeder Mensch einen anderen individuellen Wissensstand und somit andere Vorlieben oder Vorurteile. Jeder Mensch hatte (meist) andere Eltern, Geschwister oder Lehrer. Kein Mensch wird ein Ereignis exakt genauso wahrnehmen wie ein Anderer, alleine weil schon physikalisch die Menschen nicht ineinander stehen und somit die Ereignisse aus anderen Perspektiven sehen. Damit muss jeder Mensch immer andere Erfahrungen gesammelt haben und die Welt aus einem anderem Blickwinkel betrachten. Aber auch schon die Unterschiede in den Sinnesorganen wie Haut, Augen oder Ohren lassen den Informationsstand der Menschen unterschiedlich sein. Manche hören noch ein leises Flüstern, andere sind taub oder blind. Jede Berührung kann sich für unterschiedliche Menschen auch unterschiedlich anfühlen. Selbst Farben können für jeden Menschen unterschiedlich wahrgenommen werden. Woher weiß ich, dass wenn ich eine grüne Pflanze sehe diese nicht für einen anderen Menschen Orange oder Gelb erscheint? Natürlich würden wir beide sagen, dass es sich um die Farbe Grün handelt, weil wir uns sprachlich darauf geeinigt haben, dass Pflanzen Grün zu sein haben. Aber ich kann nicht sagen, dass die Farbe, so wie ich sie wahrnehme auch genau so von anderen wahrgenommen wird. Ein Mensch, dessen Augen das Grün wie mein Orange wahrnimmt wäre nicht verwundert weil seine Augen als Sensoren für ihm trotzdem immer die gleichen Farben für die Pflanze liefern würde. Das Farbbild wäre für ihn zwar anders, trotzdem könnte sein Gehirn mehr oder weniger die gleichen Informationen aus dem farbinvertierten Bild entziehen. Und da sich der andere Mensch an das invertierte Bild sein leben lang gewöhnt hat wird es ihn auch nicht wundern sondern er würde es als völlig normal abtun. Nur wenn wir durch z.B. eine Operation die Sinnesorgane austauschen könnten würden wir die anderen Perspektiven erfahren können, aber unser Gehirn würde nach einer Lernphase auch diese Farben als die einzig richtigen anerkennen. All die Unterschiede und noch viele Ungeschriebene mehr lassen die Bewertungen von Menschen unterschiedlich ausfallen einfach weil jeder Mensch komplett andere körperliche Merkmale und Empfindungen hat und somit einen individuell anderen Wissensstand aufweist. Denn in jede Bewertung fließt das aktuelle befinden des Menschen, die gesammelten Erfahrungen mit den zu speziell bewertenden Menschen oder Objekten und generelle Erfahrungen oder Wissen über Menschen oder der betrachteten Objektklasse. Diese Bewertungen können sich über Zeit mit geändertem Wissensstand auch wieder ändern. Ob der Wissensstand durch neue Informationen erweitert wird oder durch Vergessen einiger Einzelheiten verringert wird spielt dabei keine Rolle. Beide Effekte können den Menschen dazu bringen seine Meinung und Bewertungen über Andere mit der Zeit zu ändern. Eine Bewertung der Menschen kann unterschiedlich sein, muss aber natürlich nicht. Wenn z.B. in einer Gruppe die Bewertung über einen faulen oder unfähigen Jäger getroffen wird, dann kann sich die Gruppe in zwei (oder mehr) Lager aufspalten. Die Einen die Konsequenzen fordern und die Anderen, die es für übertrieben halten. Dabei kann es entscheidend sein, welche Meinung die Menschen haben, denen man aus der Gruppe mehr vertraut bzw. deren Bewertung höher steht. Charismatische Menschen können z.B. ihre Ansichten somit auf andere Menschen übertragen. Für beide Menschen hat dies Vorteile, der charismatische Mensch erhält somit Macht über andere Menschen weil er den Wissensstand der Anderen mehr oder weniger vorgeben kann und die anderen Menschen müssen nicht Energie ausgeben und über diese Dinge nachdenken. Dafür stehen sie in der Abhängigkeit des charismatischen Menschen der sie so leicht manipulieren kann. Dieses Vertrauen in andere Menschen sollte deswegen nicht blind geschehen. In kleineren Gruppen muss aber das Vertrauen zueinander hoch sein. Jeder Mensch muss sich auf die Anderen verlassen können dass sie die Gruppe stärken denn allen gemein ist, dass sie überleben wollen. Und das geht in der starken großen Gruppe besser als in kleinen Gruppen oder sogar alleine. Je größer die Gruppe allerdings ist, desto weniger fällt ein einzelnes Individuum in ihr auf. In kleine Gruppen gibt es ein starken Anreiz sozial aufzutreten, seine Nahrung zu teilen um die Gruppe zu stärken. In größeren Gruppen steigt der Anreiz sich egoistischer zu verhalten. Die Menschen stehen in größeren Gruppen zunehmend in Konkurrenz zueinander anstatt in Konkurrenz mit ihrer Umwelt. Die einzelnen Individuen fangen in größeren Gruppen an um ihre eigene Bedeutung innerhalb der Gruppe zu kämpfen. Das kann wie bei Wolfsrudel durch physikalische Angriffe stattfinden um den Ruderführer zu bestimmen. Denn durch diese Machtkämpfe kann nur das Stärkste und gesündeste Individuum an der Spitze stehen und somit seine Gene bevorzugt weiter geben. Bei Menschen kann das aber auch unscheinbarer stattfinden, z.B. indem der beste Handwerker, also derjenige, der die beste Qualitätswerkzeuge herstellt, mit mehr anteiliger Nahrung von den Jägern und Sammlern belohnt werden. Innerhalb größerer Gruppen können sich also Machtgefälle in jedwede Art ausbilden. Diese Macht kann durch Kämpfe, Herstellungsgeschick oder beliebig andere Aktionen wie z.B. Sex ausgeübt werden und wird immer über das Ansehen und den Bewertungen der Menschen untereinander ausgedrückt. Ein Meister eines Faches konnte trotzdem machtlos sein wenn alle anderen ihn für was auch immer verachteten. Evolutionstechnisch boten die Machtkämpfe einen Vorteil weil es Menschen bevorzugte, die gut in einer Disziplin waren die diese Vorteile und das Wissen dann auch an ihre Kinder weitergeben konnten. Meistens waren die Disziplinen auch angelehnt an die alltäglich nötige Arbeit wie Jagen (körperliche Stärke und Ausdauer) oder Werkzeugherstellung (Geschicklichkeit). Denn wer gut in diesen Arbeiten war hatte ein einfacheres Leben, einfach durch mehr Jagdglück und somit ein besseres Nahrungsangebot oder bessere Werkzeuge die alle anderen Tätigkeiten des Lebens einfacher machten. In kleinen Gruppen konnten diese Konkurrenzkämpfe aber das Überleben der gesamten Gruppe aufs Spiel setzen. Wenn im Extremfall in einer Gruppe von zwei Leuten ein Anführerkampf entstand, was zur Folge haben kann, dass einer stirbt, dann steht der Zweite alleine da und auch seine Überlebenschancen sinken durch den Tod des Anderen aber auch durch eventuelle Verwundungen im Kampf dramatisch ab. Auch wenn diese Gruppe aus drei Menschen bestand, dann verlieren sie eventuell einen Kameraden und verwunden sich sogar gegenseitig, was die Überlebenschance aller verringert. Ist die Gruppe jedoch größer, dann fällt es nicht so sehr auf, ob ein Mensch durch einen Machtkampf oder durch ein natürlichen Tod bei der Jagt oder einer Krankheit stirbt. Die Gruppe ist dann groß genug diese zusätzlichen Tode zu kompensieren, erhalten aber den evolutionstechnischen Vorteile dass tendenziell die gesünderen und stärkeren Individuen überleben werden und sich durch ihre längere Lebensspanne auch besser Fortpflanzen können. In sehr großen Gruppen, meist ab ungefähr 150 Leuten oder mehr, fällt es den Menschen langsam schwer die Übersicht über all ihre Mitmenschen innerhalb der Gruppe zu behalten. Die Anzahl an Verbindungen, die sich ein einzelner Mensch merken kann, nennt man die Dunbar-Zahl. Das menschliche Gehirn ist dann generell nicht mehr in der Lage, sich all die Beziehungen, Aktionen und Handlungen untereinander zu merken um daraus ihre individuelle Bewertung erstellen zu können. Einzelnen Menschen mag diese Gehirnleistung vielleicht noch gelingen, aber die Mehrheit hat ab dieser Gruppengröße nicht mehr genug Zeit sich all die zwischenmenschlichen Geschichten anzuhören und zu bewerten. Aber ohne diese Bewertungen und das Wissen über den Charakter des Anderen können die Menschen sich lediglich auf das Vertrauen in den unbekannten Mensch stützen. Vertrauen, das leicht ausgenutzt werden kann weswegen Menschen aber auch schon Tiere ein natürliches Misstrauen gegen unbekannte Personen haben. In solchen Gruppen kommt das Konzept von individuellem Besitz auf. In kleinen Gruppen gibt es meist keine offensichtlichen individuellen Besitztümer. Die Kleidung, Werkzeuge und vorallem die Nahrung gehören allen Menschen der Gruppe und jeder nimmt sich nur das, was er braucht. Einfach aus dem sozialem Zwang dass er durch egoistische Handlungen das Überleben aller, also auch für sich selbst aufs Spiel setzt. Aber genauso wie Tiere könnte die Gruppe zusammen gesehen z.B. Anspruch auf ihr Jagdterritorium erheben und diesen Besitz gegen andere Eindringlinge verteidigen. In größeren Gruppen können diese Besitztümer aber unterschiedlich verteilt werden. Je nach Ansehen oder Machtposition können die Einkommenden Güter wie Nahrung von der Jagt oder hergestellte Kleidung unterschiedlich auf die Menschen aufgeteilt werden. Dabei bestimmt die Gruppe eigenständig die Verteilungsregeln für alle Gruppenmitglieder. Das kann in Absprache aller oder einiger Gruppenmitglieder passieren oder durch einen Anführer bestimmt werden. Auch die Regeln der Verteilung können dementsprechen mehr oder weniger fair sein. Diese Verteilung ist aber auch für einen Anführer nicht immer leicht, denn einerseits will er seine Macht nicht gefährden und bevorzugt sich selber natürlicherweise bei der Verteilung um andere nicht mächtiger werden zu lassen, andererseits musste er gerecht genug verteilen weil sich die Anderen sonst zusammenschließen könnten und somit eine Bedrohung für den Anführer werden könnten. Die Verteilung des Besitzes hängt also größtenteils von der Macht ab, die der jeweilige Mensch der Gruppe inne hat. Und diese Macht wird ausschließlich durch die Bewertungen der Mitmenschen untereinander verliehen. Besitz meint hier, dass der Besitzer individuell über diese Dinge entscheiden kann, wie, wann und wozu sie eingesetzt oder verbraucht werden. Sowohl einzelne Menschen, aber auch Tiere oder Gruppen von Menschen können Besitztümer haben und durch diese Besitztümer Macht über ihre Umgebung ausüben. Manchmal war es sogar erlaubt Besitz über andere Menschen oder Tiere zu erlangen (Sklaverei). Der Besitz von Materialien wie Werkzeuge oder Nahrung bring alleine durch den Besitz eine Machtposition. Der Besitzer hat einerseits die Macht über seine eigenen Dinge tun und lassen zu können was immer er will. Und andererseits kann er den Besitz eintauschen um andere Dinge oder Gefälligkeiten von anderen Menschen zu erhalten. Er kann seine Macht sozusagen ausgeben um Andere dazu zu bewegen ihm eine Dienstleistung zu vollbringen wie z.B. ein neues Werkzeug anzufertigen oder lebensnotwendige Nahrung abzugeben ohne dass er den Aufwand des Jagen oder Sammelns dafür tätigen musste. All diese Machtausübung ist möglich, weil die Menschen sich gegenseitig und auch alle Aktionen oder Objekte immer wieder bewerten und weil Menschen sich erlauben Besitz zu erlangen und diese Besitztümer gegeneinander eintauschbar waren. Die Meisten dieser Besitztümer können sich mangels eigener Macht nicht gegen ihre Versklavung wehren. Tiere und Sklaven haben meist nicht ausreichend Macht um sich gegen die Versklavung zu behaupten. Entweder weil ihnen mächtige Besitztümer wie Waffen fehlen oder weil ihre eigene Bewertung durch die Anderen so schlecht wäre, dass sie bei einer Flucht sofort wieder verurteilt und eingefangen werden würden. Unbelebte Materie hat nur die Macht der physikalischen Gesetze sich der Versklavung entgegenzusetzen. Steine, Beeren oder Stöcker werden einfach von Menschen benutzt während Berge oder Ozeane sich (ab und zu) schon mächtiger zur Wehr setzen. Aber auch alles andere kann in den Besitz von Menschen gelangen: Landflächen wie Jagdgebiete, Fischgebiete oder Felder können in den Besitz einzelner Menschen gelangen, was bedeutet dass sie diese Gebiete gegen andere Eindringlinge verteidigen werden. Neuerdings können sogar Ideen, Gedanken, Formen, Zahlen, Wörter oder Bilder in den Besitz von Menschen gelangen. Die Besitztümer sind nicht nur menschlich, auch Tiere kennen das Konzept. Vögel bauen ihre eigenen Nester und verteidigen ihre Eier. Katzen und Füchse haben ihre eigenen Jagdgebiete und vertreiben Konkurrenten wenn es in ihrer Macht steht. Kraken nutzen z.B. Konservendosen als Rüstung oder als sicheren Schlafplatz. Schäferhunde passen auf ihre Herde auf. Und es gibt viele andere weitere Beispiele. Die Macht von Menschen in kleinen Gruppen ohne Besitztümer spiegelte sich also nur in den Bewertungen gegeneinander wieder. Die Gruppenmitglieder wussten untereinander wer gerade der Boss ist und wenn dieser in einem Machtkampf herausgefordert und besiegt wird, dann wurde der neue Boss als der Stärkere anerkannt. Mit zunehmender Gruppengröße wurden die Besitztümer der Gruppe mehr oder weniger gerecht verteilt und zu den Bewertungen der Menschen und deren Aktionen kam die Bewertung der jeweiligen Besitztümer. Besitz bedeutet Macht und wird je nach Machtposition in der Gruppe aufgeteilt. Das wurde vorallem wichtig als die Menschen sesshaft wurden und somit Land beanspruchten um Häuser zu bauen oder Felder anzulegen. Denn dieses Land musste vor Eindringlingen wie Räuberstämme oder wilden Tieren wie Wölfe oder Löwen verteidigt werden. Tiere oder Menschen als Besitz mussten gebändigt werden, damit sie nicht einfach weglaufen, was auf natürlicher Weise die Macht des Besitzers zeigt: Er hat die Macht über diese Individuen. Je mehr anerkannte Besitztümer ein Mensch hat, umso mehr Macht besitzt dieser Mensch auch über andere Menschen. Aber jedes Besitztum muss verwaltet werden oder die Besitztümer verfallen. Eingesperrte Tiere müssen gefüttert und versorgt werden oder sie sterben was ein Verlust für den Besitzer bedeutet. Eingelagerte Nahrung muss verbraucht oder verteilt werden oder sie verdirbt und wird unbrauchbar, was wieder ein Verlust für den Besitzer bedeutet. Häuser müssen instand gehalten werden oder der Besitzer verliert das Haus (und vielleicht sein Leben) bei einem Einsturz. Aber auch die immaterielle Macht, also das Ansehen oder die Ehre eines Menschen, also die Bewertungen der anderen Menschen verfällt mit der Zeit. Ein Held der sich zur Ruhe setzt verliert irgendwann seinen Heldenstatus sollte er nie wieder auftauchen. Ein Anführer wird ständig wieder herausgefordert werden und er muss die Machtkämpfe gewinnen oder er verliert diese Machtposition. Ob die Machtkämpfe durch wirkliche Körperliche Kämpfe, durch Wettstreit oder durch politische Aktionen gewonnen wird ist meistens egal. Aber insgesamt geht es immer um die Bewertungen der anderen Menschen, die die jeweilige Machtposition und Besitztümer anerkennen müssen. Selbst wenn ein Machtkampf mit unfairen Mitteln gewonnen wurde, solange die Bewertung der Anderen hoch genug ist gilt der Kampf als gewonnen. König der Löwen ist ein schönes Beispiel weil objektiver Besitz in dieser Gesellschaft keine Rolle spielt. (Spoiler) König der LöwenDie Löwinnen erkennen Scar als Herrscher an weil sie nicht wissen dass er den vorherigen König Mufasa umgebracht hat. Erst als der Sohn des alten Königs Simba die Wahrheit erfährt und um sein Königreich kämpft helfen ihm die Löwinnen weil sie einen Mörder als König nicht akzeptieren. Für die Zeit der Geheimhaltung hatte Scar also die komplette Macht als Herrscher wegen dem Ansehen welches er von den Löwinnen erhalten hatte. Er wurde als König akzeptiert auch wenn sein Ansehen nicht so ausgeprägt war wie das Ansehen von Mufasa, was auch an seinen Entscheidungen liegt die natürlich auch von seinen Untertanen bewertet werden. Beispielsweise waren die Löwinnen nicht erfreut dass Scar die Hyänen ins Land gelassen hat. Die zugesprochene Macht als König ändert sich aber schlagartig sobald sein Geheimnis heraus kommt weil die Bewertung über ihn auf einmal dramatisch absinkt und er als König für die Löwinnen nicht mehr haltbar ist.Aber auch andere Geschichten wie der Hauptmann von Köpenick oder Kleider machen Leute zeigen eindrucksvoll, wie die Machtstruktur der Menschen funktioniert. Das System der Macht durch Bewertung und Besitz hat sich nie wieder geändert. Auch heutige Gesellschaften, wie auch immer diese ausgeprägt sind, ob durch Demokratie, Religionsherrschaft oder Monarchie, immer stehen die menschlichen Interaktionen und Bewertungen zu anderen Menschen im Mittelpunkt. Es geht immer darum, wie einzelne Menschen durch ihre Mitmenschen bewertet werden und welche Macht diese damit über andere Menschen ausüben können. Als Hilfsmittel des Machtgebrauches können Gegenstände oder abstraktere Dinge wie Flächen, Gebiete, Geister oder Zahlen benutzt werden die genauso von anderen Menschen wieder bewertet werden. Ein König wird automatisch höher gewertet wenn er sich mit edler Kleidung und Schmuck präsentiert als wenn er sich in alltäglicher Arbeitskleidung zeigt. Ein Geisterjäger genießt ein höheres Ansehen bei einem Volk das an Geister glaubt als bei Menschen die deren Existenz leugnen. Wenn jemand alles Gold der Welt hortet sodass niemand mehr Gold kennt, dann bringt dem Horter sein "Vermögen" nicht mehr viel weil es durch die Anderen nicht bewertet werden kann und er somit kaum etwas dagegen eintauschen kann. Anders sieht es aus, wenn er alles Gold besitzt und dieses öffentlich ausstellt ohne es wirklich als Besitz abzugeben. Denn dann gibt er den Menschen die Chance sein Besitz zu bewerten. Immer geht es um Macht die von Menschen ausgeht und die dieser durch die Bewertungen der anderen Menschen erhält.
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