Die Folgen der Inflation


Bei 2% Inflation pro Jahr fällt dieser Effekt nicht ganz so stark auf wie in einer Hyperinflation, wo das Geld bis zu 10% pro Tag entwertet. Aber trotzdem haben schon die 2% pro Jahr einen Einfluss auf die Menschen. Denn auch nur die 2% folgt einer Exponentialkurve, sodass sich der Wert des Geldes nach ca. 35 Jahren halbiert hat. Also jeder Euro, bei 2% Inflation liegen gelassen wird ist nach 35 Jahren nurnoch halb so viel wert.

Exponentialkurvenschar von 1% bis 10%

Veranschaulichung vom exponentiellem Wachstum.
Der Startwert wurde hier auf 1 normiert. Bei einer jährlichen Inflation von 1% gäbe es nach ca. 70 Jahren eine Verdopplung der Werte was Gleichbedeutung mit einer Halbierung der Kaufkraft ist. bei einer Inflation von 10% tritt diese Verdoppelung der Werte schon nach guten 7 Jahren auf, was schon deutlicher ins Gewicht fällt.

Jetzt wissen wir schon, dass die offiziellen Inflationsrate viel zu kleine Inflationswerte anzeigt. Schon mit der doppelten Inflationsrate von 4% wäre das Geldvermögen nach nur 18 Jahren halbiert worden. Die M3 Geldmenge hat sich in den letzten 20 Jahren aber durchschnittlich um ca. 5% erhöht. Damit gibt es eine Halbierung des Geldwertes nach nur 15 Jahren. Das sind Zeitspannen, die wir schon deutlich einfacher überblicken können und in denen wir die Halbierung des Geldwertes mehrmals in einem normalem Menschenleben erfahren können.

Die Rate, mit der das Geld entwertet wird ist ausschlaggebend, wie effektiv die Umverteilung wahrgenommen wird. Alle Menschen haben von sich aus ihre Ausgaben zu stemmen und eine geringe Inflation kann somit leicht in den sonstigen Ausgaben, wie Steuern oder für Lebensmittel verschwinden. Leicht erhöhte Abgaben können sich die meisten Menschen eben noch leisten. Umso größer die Inflationsausgaben jedoch werden, desto mehr Menschen bekommen direkt Probleme mit der Inflation weil ihre Ausgaben damit über den Einnahmen steigen. Vor dieser Profitabilitätsgrenze können die Menschen lediglich weniger ansparen, nach überschreiten dieser werden sie real über die Zeit ärmer und müssen anfangen ihre Ausgaben zu reduzieren.

Die Enteignung nimmt mit der Geldmenge zu, die ein Mensch besitzt. Sobald es also eine Inflation gibt, gibt es auch eine maximale Menge an Macht, die die Sparer über die Zeit sammeln können, sofern sie alle Macht nur im Geld speichern. Sagen wir jemand legt jedes Jahr 1000€ in das Sparschwein, dann wird ihm im ersten Jahr durch 5% Inflation 50€ Kaufkraft von diesem Geld genommen. Rechnen wir der Einfach halt inflationsbereinigt, also ziehen den Kaufkraftverlust vom Endstand ab. Im nächsten Jahr sind also 1950€ im Sparschwein, sodass die Inflation 97,50€ fordert. Die Inflationsabgabe wächst also Inflationsbereinigt immer weiter an, bis sie irgendwann fast genau dem Betrag entspricht, der auch eingezahlt wird. Ab diesen Zeitpunkt kann beliebig lange weiter eingezahlt werden, die Sparsumme wird Inflationsbereinigt nicht größer weil alles was eingezahlt wird als Inflation wieder abfließt. An diesem einfachen Beispiel merkt man schon, dass es mit Inflation beim Sparen in Geld immer eine obere Grenze gibt, bei der alles, was man in das Sparschwein einzahlt durch Inflation entwertet wird. Die realen Zahlenwerte werden dann zwar immer größer, aber die Kaufkraft, also der Inflationsbereinigter Geldwert, bleibt für den Sparer konstant.

Jetzt könnte man ja argumentieren, dass der Sparer ja durch Inflation auch immer mehr Geld einnimmt und somit jedes Jahr mehr in sein Sparschwein stecken kann aber auch dieses Geld ist ja in der oberen Rechnung Inflationsbereinigt. Jedes Jahr kommt die gleiche Kaufkraft in das Sparschwein. Ohne die Inflationsbereinigung werden die Zahlen zwar immer größer, aber von größeren Zahlen geht eben auch immer größere Inflationswerte wieder ab. Deswegen halte ich die Inflationsbereinigte Rechnung für aussagekräftiger. Diese obere Grenze wird nur dadurch bestimmt, wie viel Geld in das Sparschwein eingezahlt wird. Umso weniger eingezahlt wird, desto weniger Kaufkraft kann auch so gespeichert werden. Aber gerade weil die Sparwerte nicht Inflationsbereinigt angegeben werden, das Sparschwein bekommt ja jedes Jahr genau 1000€ dazu und nicht nur 950€ im ersten Jahr oder 800€ im zweiten Jahr, ist diese Enteignung nicht leicht zu erkennen. Aber das bedeutet, dass die Menschen langfristig nicht mehr ihre Kaufkraft in Geld sparen können und sobald sie das realisieren fangen sie an, deutlich kurzfristiger mit ihrem Geld umzugehen.

kurzfristige Folgen

Kurzfristig hat eine Inflation immer den Effekt, dass die Menschen ihr Geld loswerden wollen. Denn sie bemerken mit der Inflation relativ schnell, dass sie mit dem schwindendem Wert des Geldes sich immer weniger leisten können. Auch andere Akteure wie Firmen oder Vereine reagieren auf diesen Effekt und versuchen sich dagegen zu wehren. Denn wer sich nicht gegen die Inflation wehrt, der wird auch am meisten durch die Inflation verlieren. Es ist also in einer Inflation relativ sinnvoll, so wenig wie möglich von dem Gut Geld zu besitzen, damit einem dieser Wert nicht durch Inflation weggenommen wird.

Dadurch kommen die Akteure im Geldsystem aber in einen Zwiespalt: Einerseits wollen sie ja das Geld benutzen um sich die benötigten Handelswaren oder Dienstleistungen einkaufen zu können und dafür benötigen sie immer ein gewisses Mindestmaß an verfügbarem Geld, das sie bei einem Handel schnell ausgeben können. Andererseits wollen sie diese Geldmittel so gering wie möglich halten, damit die Inflation sie nicht zu stark trifft. Alle Akteure in einem Inflationärem Umfeld haben also einen erhöhten Anreiz, weniger Geld zu sparen und mehr Geld auszugeben. Das ist ja genau der Effekt, den die keynesianische Wirtschaftsschule hervorrufen will um die Wirtschaft künstlich anzukurbeln.

Für jegliche Waren und Dienstleistungen macht es also Sinn, sich diese ehr früher als später zu kaufen. Die Menschen benutzen ihr Geld also lieber sofort bevor es ihnen in der Hand entwertet wird. Einerseits fördert das die Wirtschaft, weil dadurch die Nachfrage an beliebigen Produkten gesteigert wird. Auf der anderen Seite gibt es aber das Problem, dass die Akteure im Wirtschaftssystem die Fähigkeit zum natürlichem Sparen genommen wird. Normalerweise bauen die Menschen sich einen Vorrat auf, den sie im Notfall aufbrauchen können. Genauso wie sich viele Tiere Nahrungsreserven für den Winter anlegen, ob als versteckte Speisekammer oder angefressen als Winterspeck, so können sich die Menschen mit dem Universellem Machtgut Geld Reserven anlegen. Denn genau das ist je der fundamentale Vorteil von Geld: es kann beliebig in andere benötigte Werte umgetauscht werden.

Durch eine Inflation verliert das Gut Geld aber eine wichtige Eigenschaft: Wertespeicher oder Wertaufbewahrung. Wenn man weiß, dass das Geld inflationiert, dann weiß man auch, dass man sich in der Zukunft weniger von dem Geld kaufen kann als heute. Die Folge daraus ist also, dass das Geld lieber Heute ausgegeben wird als morgen.

Ein Interessantes Gedankenexperiment ist ein Versuch, wo Kindern eine Süßigkeit vorgesetzt wird. Man stellt also eine Tüte Gummibärchen auf den Tisch und sagt dem Kind, dass wenn es die Gummibärchen in 10 Minuten noch nicht aufgegessen hat, dann bekommt es noch eine zweite Tüte. Das Kind muss sich jetzt also entscheiden: Isst es die Tüte Gummibärchen jetzt auf, dann kann ihm niemand diese Gummibärchen mehr wegnehmen. Oder wartet es die 10 Minuten und geht ein Risiko ein. Die Zukunft ist ungewiss und vielleicht kommt ja ein anderes Kind zwischendurch und klaut diese Gummibärchen einfach.

Anhand der Entscheidung des Kindes kann man erkennen, ob es eine hohe Zeitpräferenz hat, dann lebt das Kind ehr im Hier und Jetzt und will die Gummibärchen lieber sofort konsumieren, oder ob es geringe Zeitpräferenz hat, dann denkt das Kind viel über seine Situation in der Zukunft nach und plant seine Entscheidungen ehr langfristig. Und zwei Gummibärchentüten in 10 Minuten sind einfach besser als nur eine sofort. Das ist eine Verdoppelung des Gewinns in nur 10 Minuten und somit ein relativ starker Anreiz zu warten.

Die keynesianische Wirtschaftsschule ändert diesen Versuch jedoch ab. Anstatt dem Kind zu sagen, dass es in Zukunft mehr Gummibärchen haben könnte sagt sie nun zum Kind: Wenn du deine Gummibärchen in 10 Minuten noch nicht gegessen hast, dann nehmen wir dir die Hälfte weg. Welchen Anreiz hat das Kind jetzt noch, seine Gummibärchen zu sparen? Es gibt nun keinen Grund mehr bis in die Zukunft zu warten und die Gummibärchen sollten lieber sofort gegessen werden.

Genauso wie in dem Gummibärchenversuch verhält es sich mit dem Geld. Eigentlich ist es ein Teil der Aufgaben von Geld, dass die Akteure im Geldsystem sich ein Polster für schlechte Zeiten anlegen können. Die Inflation vernichtet aber diese Polster und weil die Menschen das bemerken benutzen sie das Geld auch nicht mehr um sich ein Polster anzulegen. Das angesparte Geld wird also schon aus psychologischen Gründen wieder ausgegeben und kein neues Geld mehr angespart. Jetzt können die Menschen andere Möglichkeiten finden, um ihre Werte irgendwie zu speichern oder sie erhöhen ihr Konsumverhalten und machen sich ein tolles Leben auf kosten ihrer Zukunft.

Die Folgen eines inflationärem Geldes ist also, dass einerseits die Wertaufbewahrungsgegenstände teurer werden und somit z.B. Immobilien, Sammelkarten oder Briefmarken über den eigentlichen Benutzungswert gehandelt werden weil sie zusätzlich auch als Wertspeicher gebraucht werden was das Geld nicht mehr leisten kann. Und andererseits erhöhen viele Menschen und Firmen ihr Konsumverhalten. Denn wenn sie keine Möglichkeit mehr Finden ihr Vermögen anzulegen, dann verkonsumieren sie lieber das Geld. Aber sie vernichten dabei ihr Sparguthaben und sind somit deutlich schlechter auf beliebige Krisen gerüstet. Es ist also nicht verwunderlich, warum in einem Inflationärem Land die Menschen immer häufiger gerettet werden müssen.

Wie schon erwähnt hat eine Inflation natürlich nicht nur negative Seiten. Gerade weil die Menschen durch Inflation ihr Geld auf alle Projekte werfen, die irgendwie gut klingen, nur in der Hoffnung, dass diese Projekte ihnen mehr Geld wieder einbringt als es ihnen kostet, gibt es natürlich auch eine sehr hohe Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Geld wird nicht mehr gespart, Geld wird jetzt ausgegeben. Kurzfristig verstärkt das natürlich die Wirtschaftsleistung des inflationierendem Geldsystems. Es werden mehr Produkte nachgefragt, die wiederum hergestellt werden müssen und das schafft Arbeitsplätze. Viele Menschen können jetzt also von diesem Aufschwung profitieren und die Arbeitslosenquote singt ab.

Die keynesianische Wirtschaftsschule argumentiert genau mit diesen Argumenten. Wenn es der Wirtschaft besser geht, dann geht es auch den Menschen besser. Sie übersehen dabei jedoch, dass dieses Wirtschaftswachstum ans dem angespartem Geld der Wirtschaftsakteure stammt und somit irgendwann aufgebraucht ist. Ob es den Menschen nach dieser Enteignungskur wirklich besser geht oder nicht hängt davon ab, wie sinnvoll das umverteilte Geld der Wirtschaftsakteure eingesetzt wurde. Da jedoch meist die reichen Menschen und die einzelnen Politiker von der Inflation profitieren ist es ehr unwahrscheinlich, dass diese Umverteilung wirklich den Menschen eines Landes zugute kommt. Eine Inflation ist nicht Anderes als eine Art Steuer, die alle Akteure des Wirtschaftsraumes abgeben müssen um einzelne Akteure zu subventionieren. Und weil diese Subvention bedingungslos bezahlt werden muss bildet sich schnell ein Monopol auf diese Subventionen was dafür sorgt, dass die Gelder immer weniger für die eigentliche Sache ausgegeben werden sondern für beliebige andere Dinge abfließen.

Langfristige Folgen

Das Umstellen auf kurzfristiges Handeln durch das Geldsystem bewirkt viele Veränderungen in der Gesellschaft die wegen ihrer Komplexität nicht als alleinstehend beweisbar sind. Es ist nicht möglich zu zeigen, wie sich eine Gesellschaft ohne Inflation entwickelt hätte wenn sie sich realerweise mit einer Inflation befassen musste. Die folgenden Argumente sind also deutlich mehr noch als sonst hypothetisch anhand realen beobachtbaren Daten, die die Internetseite Origiginal Englisch bzw. Deutsch zeigen.

  • Die Anzahl an Staatspleiten nimmt enorm zu weil die Staaten sich in ihrem Geld beliebig verschulden können um ihre Ideologien zu finanzieren. Die ökonomische oder wirtschaftliche Lage kann dabei solange vernachlässigt werden, dass es zuspät ist um gegenzulenken. Das Lösen der Probleme mit Geld ist augenscheinlich ersteinmal einfach, löst aber in den meisten Fällen nicht die grundlegenden Probleme der Staaten. Mit einem harten Geldstandard müssten sich die Staaten wirklich der Realität stellen.
  • Die Spannungen in der Welt nehmen zu wie z.B. die Schere zwischen Arm und Reich weil die Möglichkeit der Regierenden vereinfacht wird Politik gegen die ökonomischen Interessen der eigenen Bevölkerung zu machen weil sie die ökonomischen Auswirkungen weit genug in die Zukunft verlagern können. Die Armutsquote steigt aufgrund dieser Ungleichverteilung der Macht weiter an.
  • Die Schuldenrate steigt für alle Entitäten an, weil einfache Menschen, Firmen und Staaten einen Anreiz haben mehr Geld auszugeben als sie wirklich besitzen. Die Folge ist, dass das Wirtschaftssystem ihre Sicherheiten gegen äußere Effekte verliert und immer häufiger gerettet werden muss. Solange auch gerettet wird werden unsoziale Kräfte frei: Gewinne werden privatisiert und kommen einzelnen Menschen zugute, die dadurch immer reicher werden aber die Verluste muss der Staat tragen, also alle Menschen durch Inflation oder Steuern ausgleichen. So werden Staatsunternehmen ineffizient wie die Deutsche Bahn oder der Staatsfunk, die sich keinerlei Effizienzregeln mehr unterwerfen müssen da sie ihr Geld bekommen egal wie schlecht ihre Arbeit ist. Ob die Bahn kommt oder nicht, ob die Sendung gesehen wird oder nicht, in jedem Fall bezahlt der einfache Steuerzahler. Auch andere Konsumgüter werden über die Maße hergestellt und subventioniert wie die Autoindustrie in Deutschland. Diese kann sich dank eigener Banken sogar die Kredite für ihre eigenen Autos schaffen und somit sehr einfach von der Inflation profitieren.
  • Die Bezahlung für Arbeit sinkt ab weil die Menschen ihre Macht einsetzen müssen um Gehaltserhöhungen zu erstreiten. Tun sie das nicht sinkt ihr Gehalt mit der Inflation stetig ab. Aber generell streitet ein Mensch dann gegen eine Firma, sodass die Machtunterschiede unfair verteilt sind und nur Gewerkschaften dagegen halten können.
  • Spekulation auf Finanzprodukte lohnt sich deutlich mehr als reale Arbeit. Gerade weil jeder Mensch sein Geld investieren muss um nicht durch die Inflation enteignet zu werden muss er es jedem geben, die irgendwie versprechen es vermehren zu können. Dabei kommen natürlich auch sehr leicht Betrüger auf, die das Geld nur einsammeln, aber die faire Gegenleistung nicht erbringen. In einem hartem Geld würden die Menschen es sich zweimal überlegen, ob sie ihr Geld lieber einfach behalten oder ob sie es für ein gutes Projekt hergeben.
  • Die schleichende Enteignung lässt die Menschen in einem Hamsterrad gefangen halten. Wie oben gezeigt können sie sich noch so viel Geld beiseite legen und vom Munde absparen aber nie über eine obere Grenze hinaus kommen. Das fördert wieder die Schere zwischen Arm und Reich und somit die Spannungen in der Bevölkerung. Die finanzielle Freiheit wird über bedeutende Taten gestellt aber es ist nicht leicht die Hürde der Inflationsenteignung zu überwinden, das Hamsterrad zu verlassen und so viel Besitz anzuhäufen, dass man durch die Inflation nicht mehr enteignet wird.
  • Die Sozialausgaben des Staates steigen an. Immer weniger Menschen können von ihrer Arbeit problemlos leben und immer mehr Menschen müssen vom Staat gerettet werden. Irgendwann ist es einfacher für die Arbeiter zu sagen ich will nicht, ich stelle mich auch auf die Empfängerseite als wirklich zu arbeiten. Aber Irgendwer muss die reale Arbeit durchführen, die somit einerseits immer schwieriger wird und von dessen Lohn immer mehr andere Menschen sozialistisch bezahlt werden müssen.
  • Genauso wie der Lohn nicht gleich mit der Inflation steigt, so sinken die Realausgaben für Infrastruktur, Gesundheitssystem usw. Mit weniger Investitionen müssen diese Einrichtungen also immer entweder ihrer Qualität oder Quantität abnehmen. So gut wie alle Dienstleistungen werden also durch die Inflation immer schlechter, was dem natürlichen Fortschritt entgegenwirkt. Gibt es mehr Fortschritt als Inflation, dann verbessern sich die Dienstleistungen aber gibt es weniger Fortschritt, dann verschlechtert sich die Situation über die Zeit.
  • Steigende Armut bedeutet, dass immer mehr Menschen nach Arbeitseinkommen suchen. immer mehr Frauen müssen arbeiten um das Haushaltseinkommen zum Leben aufbringen zu können wo es früher gereicht hat, wenn der Mann Arbeiten war. Es ist eben ein Unterschied, ob man als Frau arbeiten gehen darf oder ob man als Frau arbeiten gehen muss. Mit der steigenden Armut sinkt natürlich auch die Lebenszufriedenheit und die Spannungen in der Gesellschaft und in der Welt nehmen zu. Mit der Zufriedenheit und der Weltsicherheit nehmen auch die Hochzeitsraten und Geburtenraten ab während die Scheidungsraten deutlich zunehmen. Das Vertrauen in die Regierungen, die die große Wirtschaft regeln sollten sinkt ab während gleichzeitig die Anzahl der Gesetze und Regeln von der Regierung gegen ihre Einwohner und Firmen zunimmt.
  • Die Anzahl der Krisen nimmt zu weil die Spannungen in der Wirtschaft zunimmt aber auch weil die Wirtschaftsakteure sich weniger auf Krisen vorbereiten können.

All diese Effekte wirken natürlich wieder auf die Wirtschaft und die Menschen ein und man kann nicht immer genau die Ursache und Wirkung voneinander trennen. Die Daten des letzten Jahrhunderts sind aber ziemlich eindeutig: Inflation ist schädlich für die Gesellschaft und mit der unsozialen Umverteilung, die Inflation bringt kann das auch relativ einfach erklärt werden.

Das Geldsystem ist wie das Blut der Gesellschaft. Jede Menschliche Handlung wird im Geldsystem bewertet und in ihrer Macht eingeschätzt. Eingriffe in dieses Geldsystem haben immer tiefgreifende Auswirkungen auf alle in dem Wirtschaftssystem handelnden Akteure, also auf alle Menschen, alle Firmen, alle Vereine, alle Regierungen und somit auch auf alle Staaten. Aber jeder Eingriff wird wieder von jedem Akteur individuell bewertet und jeder Akteur reagiert unterschiedlich auf die sich geänderte Situation nach einem Eingriff. Damit sind Vorhersagen unglaublich schwierig weil das System Rückkopplungen auf Ereignisse hat. Eine Änderung im System wird nicht einfach hingenommen und kann somit nicht einfach linear weiter fortgeführt werden. Die meisten menschlichen Prognosen sind aber linear in der Form, dass wenn sich nichts ändert, dann wird es so und so kommen. Aber natürlich werden sich die Bedingungen über die Zeit ändern. Das ist ein Teil der Komplexität, die das Wirtschaftssystem nicht einfach vorhersagbar machen.

Eines ist aber sicher: Umso weniger Menschen immer mehr Menschen Vorschriften machen wollen, wie sie zu Leben, zu Arbeiten und zu Handeln haben, dann wird das System ineffizienter gegenüber einem System, wo jeder Mensch frei sein Leben gestallten kann. Das liegt daran, dass die Phantasie, die gegebenen Regeln zu umgehen deutlich größer ist als sich die einzelnen Planer das vorstellen können. Nur weil etwas gut für die Planer ist, ist diese Vorstellung oder Regel nicht unbedingt gut für andere Menschen. Die Gefahr, dass die Planer dann Politik gegen ihre Bürger machen ist deutlich größer als dass sie Politik für die Menschen machen weil in so einem System die Macht schon sehr monopolistisch verteilt ist. Ansonsten könnten die Planer nicht über so viele Menschen herrschen. Und politische Monopole führen schnell dazu, dass diese Monopole in einem Tunnelblick gefangen sind, ihre validen Kritiker ausschalten und somit weiterhin eine Ideologie verfolgen, die das System langfristig absterben lässt, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. Aber Monopole zeichnen sich ja gerade darin aus, solche Gegenmaßnamen zu unterbinden. Unmöglich ist das nie, es gibt immer Alternativen. Aber wer die Realität nicht wahrnehmen will, der darf sich nicht beschweren, wenn die Realität ihm eines Tages aus dem Traum reißt.



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Letztes Update: 03.Oct.2024