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Ein freier Markt, der jedem Teilnehmer die komplette Entscheidungsfreiheit überlässt, wie er mit seinen Mitmenschen umgeht hat aber auch seine Schattenseiten. Genauso wie in der Evolution sich Fleischfresser entwickelt haben, die irgendwann gelernt haben dass andere Individuen eine viel gehaltvollere Nahrung darstellen als mühsam den ganzen Tag lang Blätter zu suchen, genauso bilden sich auch auf einem freien Markt zerstörerische oder dystopische Kräfte aus. Wenn einem Käufer der Preis einer Ware oder Dienstleistung nicht passt, dann hat er auf einem freien unregulierten Markt auch immer die Option diese Ware zu stehlen oder mit Gewalt an sich zu bringen. Dieses Risiko muss ein Händler berücksichtigen und im Gegenzug seine Waren und sein eigenes Leben mit Sicherheitsvorkehrungen schützen. Das kostet dem Händler natürlich auch Energie und Zeit die er mit dem Verkauf der Waren oder Dienstleistungen gutmachen muss. In sozialisierten Gemeinschaften wird so ein Diebstahl nicht gerne gesehen und bestraft. Denn solche Aktionen schaden der Gemeinschaft zugunsten des einzelnen Diebes und ein Diebstahl erhöht wenigstens subjektiv die Chance, dass der Dieb auch andere bestiehlt. Allerdings führen Marktbedingungen auf lange Sicht immer dazu, dass einige Marktteilnehmer verarmen, also sie aus unterschiedlichen Gründen weniger verdienen als sie verbrauchen. Z.B. können Menschen im fortgeschrittenem Alter nicht mehr so viel körperliche Arbeit leisten, eine längere Krankheit verhindert das produktive Arbeiten oder die Marktbedingungen haben sich geändert, sodass z.B. Weber durch automatisierte Webstühle verdrängt werden. Solange diese Menschen ein Vermögenspolster haben, z.B. eine gut gefüllte Speisekammer, solange können sie die Verluste verkraften und nach anderen Auswegen suchen. Spätestens wenn die Vorräte verbraucht sind greifen die Leute aber dann zu härteren Mitteln wie Diebstähle oder Überfälle als letzten Versuch bevor sie sowieso sterben würden und deswegen die Bestrafung im Vergleich nicht mehr so sehr fürchten müssen. Es gibt also immer, wenigstens für einzelne Menschen Anreize sich nicht an die Normen und Gesetze der Allgemeinheit zu halten um von diesen unlauteren Aktionen zu profitieren. Um sich vor solchen Übergriffen anderer Menschen schützen zu können haben die Menschen eine Reihe von Sicherheitsmechanismen entwickelt. Jegliche Art von Sicherheitseinrichtungen kosten aber Energie und Zeit, welche die Menschen leisten müssen ohne eine direkte Gegenleistung dafür zu erhalten. Sie können diese Sicherheitsleistungen auch nur sehr schwer bewerten, da man meistens erst zuspät merkt in welche Sicherheit man mehr hätte investieren müssen. Zum Beispiel ein Geländer beim Bergsteigen, der Sicherheitsgurt in Milliarden von Autos oder der Rundgang eines Piloten um das Flugzeug vor dem Abflug aber auch Banktresore, Rüstungen und kugelsichere Westen und generell Waffen bzw. Waffenattrappen gelten als Sicherheiten gegen mögliche Angriffe. All diese Aktionen oder Gegenstände kosten direkte Arbeitsleistungen oder Werte, aber man kann nicht objektiv sagen wie viele Menschenleben diese Vorkehrungen gerettet haben im Vergleich dazu, dass sie nicht ausgeführt oder benutzt worden wären. Genauso wie man nicht sagen kann wie viele Angriffe verhindert worden wären, hätte man rechtzeitig in die nötige Sicherheit investiert. Für Händler gibt es dann Beispielsweise die Überlegungen, wie viele Wachen man mit auf dem Weg schickt wenn man seine Transporte durch den Wald schickt. Man kann Glück haben und es bräuchte garkeine Wachen. Hat man aber zu wenig, dann bietet der Wagen für Räuber eine gute Gelegenheit eines Überfalls und die Waren kommen vielleicht nie an. Ein freier Markt würde über Statistik die Sicherheitsleistungen mit in den Preisen berücksichtigen, nur dass er damit nicht unbedingt zum Wohle der Menschen handelt. Denn dann kann es sein, dass der freie Markt ein Flugzeugabsturz pro Jahr einkalkuliert. Das heißt dass die Fluggesellschaften nachrechnen, wie teuer es wäre wenn sie pro Jahr ein Flugzeug verlieren würden und dazu noch die Kosten für die Entschädigungen abschätzen und eventuell würden sie zu dem Schluss kommen, dass das billiger also effektiver ist, als das Geld in Sicherheitsvorkehrungen wie redundante Flugzeugteile und Wartungsarbeiten zu investieren. Genauso kann die freie Wirtschaft sagen, dass sie 20 bis 50 tote Radfahrer pro Jahr akzeptiert anstatt Abbiegeassistenten für LKWs verpflichtend einzuführen. Das zweite Beispiel zeigt exemplarisch, dass es auch in einem freien Markt zu einer Kostenverschiebung kommen kann. Die Kosten für die Radfahrer sind extrem hoch wenn sie mit ihrem Leben bezahlen. Aber sie haben ersteinmal nichts mit dem LKW zu tun bevor er sie überrollt. So ein Unfall hätte durch einen Abbiegeassistenten verhindert werden können, aber die Kosten dafür müsste der LKW Besitzer vorbeugend tragen. Dieser hat aber einen geringeren ökonomischen Anreiz dafür die Kosten aufzubringen da ökonomisch die Radfahrer dafür bezahlen. Oder wie schon beschrieben das Minenbeispiel. Wenn eine Eisenmine in einer Region Erdbeben verursacht, sodass komplett unbeteiligte Menschen zu schaden kommen, wer kommt dann für den Schaden auf? Wenn der Minenbetreiber die Verantwortung abwälzen, herunterspielen oder umgehen kann, dann bekommt er indirekt eine Subvention seines Handels auf Kosten der geschädigten Leute. Ihm aber nachzuweisen dass er für die Erdbeben verantwortlich ist ist extrem schwierig. Das aktuell prominenteste Beispiel dafür ist wohl der CO2 Ausstoß und der Klimawandel. Dieses Thema ist so komplex wie die Wettergeschehnisse auf der gesamten Erde. Ein Kraftwerk, dass 40 Jahre sehr viele Tonnen CO2 in die Luft gepulvert hat ist wohl auch mitverantwortlich für klimabedingte Katastrophen. Nur welchen Anteil hatte das Kraftwerk an einer speziellen Katastrophe? Und wäre die Katastrophe nicht auch eingetreten wenn es das eine Kraftwerk nicht gegeben hätte? Solche Fragen sind aufgrund der Komplexität der Probleme zumindest nach heutigem Wissensstand nicht sicher beantwortbar (siehe Chaostheorie). Generell kann man also sagen, dass auch ohne Eingriffe in den freien Markt einige Mechanismen existieren, die dafür sorgen dass Marktteilnehmer auf Kosten anderer agieren können, ohne dass sich die Betroffenen wehren können. Meist bekommen die Betroffenen nichteinmal mit, von wem sie geschädigt worden sind. Außerdem ist das Zusammenleben der Menschheit derart komplex, dass nicht alle Faktoren korrekt in der Marktpreisfindung erfasst werden können, alleine weil es niemanden gibt, der derartig komplexe Zusammenhänge immer und zuverlässig analysieren kann. Um solch komplexe Systeme untersuchen zu können müssen sich Modelle entwickeln wie z.B. der freie Markt oder andere statistische Korrelationen. Diese Modelle, auch wenn sie die Vergangenheit gut beschrieben haben, müssen aber nicht unbedingt für die Zukunft gültig sein z.B. wenn wichtige Einflussgrößen nicht im Modell berücksichtigt werden. Ob diese aber berücksichtigt wurden oder nicht fällt erst auf wenn die Vorhersagen der Modelle nicht mehr stimmen. Soziale MärkteMenschen mögen es generell nicht zu sterben oder bestohlen zu werden, da dies direkt ihre individuelle evolutionäre Überlebenschance reduziert. Deswegen haben sich gewisse soziale Regeln gebildet, die den freien Markt einschränken, aber für Sicherheit sorgen sollen. Diebstähle oder Morde werden bestraft um die Anreize für diese Aktionen im Markt zu senken. Die Bewertung der unlauteren Aktionen werden also somit für alle Teilnehmer herabgestuft indem jeder das Risiko für diese Aktionen in seine eigene Bewertungen mit berücksichtigt. Und mit der gesenkten Bewertung dieser Aktionen ist es wahrscheinlicher, dass der Marktteilnehmer eine andere und effektivere Option oder Handlung am Markt wählen. Diese Bestrafung muss aber immer in einem gewissen Rahmen liegen. Ist die Bestrafung zu niedrig, dann gibt die Regel oder Soziale Norm keine wirklichen Anreize sie nicht zu brechen und kann somit auch vernachlässigt werden. Ist die Bestrafung aber zu hoch, dann kostet die Überwachung dieser Sicherheitsregel der Gemeinschaft auf lange Sicht zu viel Macht. Wenn eine Bahnfahrt 2 Euro kostet, man aber mit einer 1% Chance 100 Euro Strafe zahlen muss, dann zahlt man unlauter alle 100 Fahrten 100 Euro oder im Durchschnitt nur 1 Euro pro Fahrt. Es wäre also sinnvoller die Regel des Ticketverkaufs zu missachten und ab und zu seine Strafe zu zahlen. Aber nicht jeder Mensch macht diese Kalkulation, zumal meist nicht alle Größen, vorallem die genauen Wahrscheinlichkeiten, z.B. wie oft kontrolliert wird, bekannt sind. Trotzdem gibt die Strafe intuitiv eine Bewertungsänderung für die meisten Menschen. Natürlich gibt es auch die Menschen, die risikobereiter sind oder einfach den Kick in der Gefahr suchen und deswegen das Risiko erwischt zu werden trotz oder sogar wegen der Bestrafung immer in Kauf nehmen. Anders würde es aussehen, wenn das Bahnunternehmen mehr Kontrolleure einstellt. Diese Überwachung wäre natürlich teurer für das Unternehmen aber dadurch können sie die Regeleinhaltung besser kontrollieren. Wird man nun mit einer 10 prozentigen Wahrscheinlichkeit erwischt, dann zahlt man alle 10 Fahrten 100 Euro oder 10 Euro pro Fahrt. Ehrliche 2 Euro abzugeben ist dann einfach billiger, wobei fairerweise der Preis der Kontrolle mit berücksichtigt werden muss und somit der Fahrpreis vielleicht auf 2,50 Euro ansteigt. In jedem Fall zahlen die redlichen Menschen für die betrügerischen Menschen, entweder durch normale Preise die die Betrüger nicht bezahlen oder durch die erhöhten Überwachungskosten. Ergänzende InformationenSolche Analysen werden in der Spieltheorie genauer angestellt. In jeder Situation kann man sich fragen, wie sich andere Menschen verhalten würden weil man ja nicht die komplette Situation überblicken kann. Deswegen versucht man sich so gut wie es geht in die Anderen hinein zu versetzen um deren Entscheidungen möglichst sinnvoll dastehen zu lassen. Das bedeutet, dass man das Problem von allen Seiten durchdenken muss um möglichst alle Effekte für das Problem aufzusammeln. Umso besser diese Effekte die Wirklichkeit abbilden, desto besser wird auch das Modell der spieltheoretischen Analyse. Dummheit ist zwar eine einfache Erklärung, aber verleitet nur dazu, anderen Menschen ihre Fähigkeiten abzuschreiben und somit deutlich zu unterschätzen. Ein weiteres Beispiel so einer spieltheoretischen Analyse ist das Video von Professor Christian Riek, in dem er aufzeigt, welche Anreize oder Fehlanreize es für beliebige Warnungen gibt.Andere soziale Regeln betreffen die Sicherheitsvorschriften oder Qualitätsbedingungen bei Produkten um die Unfallrate zu verringern. Ein Brot sollte Beispielsweise nicht zu viele Steine beinhalten und eine Flugzeugturbine sollte nicht mitten im Flug ausfallen oder ein Skilift nicht anhalten während Menschen in der Luft hängen. Infrastrukturprojekte und Grundbedürfnisse wie Nahrung und Energie wird durch die Allgemeinheit abgesichert. Beispielsweise kann der Zugang zu Wasser oder Internet als ein Grundrecht für Menschen anerkannt werden. All diese sozialen Vorgaben führen dazu, dass der freie Markt ineffizienter wird, denn die Kosten dieser Vorgaben müssen von irgendwem bezahlt werden. Kosten, die dem freien Markt aufgezwungen werden aber dafür allen Menschen eine bessere Lebensqualität versprochen wird. Gesetzgeber einer sozialen Marktwirtschaft müssen aber hochgradig aufpassen, welche Märkte sie regulieren und welche nicht. Umso mehr sie regulieren, desto größer werden die Kosten und umso unübersichtlicher werden die Zusammenhänge zwischen den Märkten, was im Extremfall zu dem genauen Gegenteil führen kann als die Vorgabe eigentlich bezwecken soll. Wenn Beispielsweise eine Stadt mehr bezahlbaren Wohnraum haben will, dann ist es eine sehr schlechte Idee die Wohnpreise der Mietwohnungen oder Eigentumswohnungen festzulegen. Mit diesem Festlegen der Preise können die Städte zwar kurzfristig erreichen dass die Leute günstiger zu dem festgelegten Preis wohnen können, allerdings würde der freie Markt mehr Geld verlangen, was bedeutet dass die Wohnungsvermieter meist Verlust mit den Wohnungen machen. Die Folge ist, dass Mieten gekündigt werden könnten und es definitiv keinen Anreiz mehr gibt in dieser Stadt neue unrentable Wohnungen zu bauen. Das Wohnangebot würde sich also soweit herabsetzen bis das Angebot oder deren Qualität und die Nachfrage wieder zum jetzt festgelegten Wohnpreis passen. Regierungen müssen Regulierungen sehr genau abwägen, vorallem wenn keine direkten Menschenleben auf dem Spiel stehen. Verpflichtende Redundanz in der Flugindustrie ist notwendig für die Sicherheit und hat vielen Menschen das Leben gerettet falls mal nur eine Glühbirne im Flugzeug ausgefallen ist. Das Abgrenzen zwischen sicherheitsrelevanten Eingriffen und anderen Eingriffen um den Markt zu regulieren ist aber nicht immer eindeutig möglich und kann von verschiedenen Menschen und Politikern auch unterschiedlich bewertet werden. Ein verpflichtendes Tempolimit in Deutschland kann Menschenleben retten wenn jeder Tote im Straßenverkehr wirklich verhindert werden will. Genauso kann eine Regierung beschließen dass Drogenkonsum zu einer Krankheit erklärt wird. Die heutige Drogenpolitik in Deutschland ist jedoch sehr willkürlich, sodass z.B. das Tabak rauchen oder Alkohol trinken erlaubt ist und einer weitreichenden Volksvergiftung gleich kommt, während z.B. Marihuana verboten wird. Solche Eingriffe sind natürlich genauso Eingriffe in einen Tabak-Markt, der diesen durch die Eingriffe ineffizienter macht, aber es kann Menschenleben retten anstatt zu sagen dass sowohl mit dem Tabak-Verkauf als auch der Gesundheitsbehandlung der Menschen Geld verdient wird und somit die gesamte Wirtschaftsleistung steigt. Andererseits ist ein diskriminierender Eingriff auch nicht immer die beste Lösung, da sich dadurch meist ein Schwarzmarkt bildet der eventuell weitaus gefährlichere Substanzen mit beimischt. Alles was über direkte lebensrettenden Maßnahmen oder Einschränkungen hinaus geht sollte jedoch genauestens auf deren Auswirkungen auf den Markt analysiert werden und ob die impliziten Folgen für die Menschen dem versprochenem Nutzen der Politiker wirklich gerecht werden oder nicht. Andererseits können Politiker alleine durch Gesetze, Regulierungen und Strafen nie verhindern, dass die Menschen individuell irgendwelche Straftaten begehen oder sich nicht an diese Gesetze halten. Denn mittels den Gesetzen können sie nur Vorschriften machen, wie sich die Menschen nach den Vorstellungen der Politiker verhalten sollten, aber letztendlich entscheidet jeder Mensch immer und jederzeit selbst wie er sich verhält und ob er in bestimmten Situationen die Regeln befolgt oder bricht. Wenn z.B. eine Schranke an einem Bahnübergang runtergeht, dann ist es gefährlich den Bahnübergang zu benutzen weil jederzeit ein Zug mit hoher Geschwindigkeit ankommen kann. Je nach Erfahrung und Zeitdruck kann es aber sein, dass Menschen trotz verbot den Bahnübergang noch kreuzen, z.B. wenn sie zu wissen glauben, dass die Schranke immer eine Minute zu früh herunter geht. Kein Politiker der Welt kann solche spontanen Entscheidungen der individuellen Menschen verhindern, weil kein Politiker der Welt verhindern kann, dass einzelne Menschen auf andere Ideen kommen und anders handeln wie gewünscht. Regulierungen und Gesetze können aber wenigstens Klarheit nach bestimmten Taten schaffen. Im Beispiel des Bahnübergangs kann somit geregelt werden wer daran schuld ist dass der Mensch die Stoppsignale nicht beachtet hat. Ist z.B. das Warnlicht der Schranke ausgefallen kann die Bahngesellschaft eine Mitschuld tragen. Hat die Bahngesellschaft aber nach geltenden Vorschriften sich immer korrekt verhalten bleibt die Schuld bei dem Menschen hängen, der die Vorschriften missachtet hat. Unterregulation und fehlende Gesetze können genauso die Souveränität der Menschen einschränken, wenn z.B. auf jedem Zelt der Sicherheitshinweis stehen muss dass im Zelt kein Feuer angezündet werden darf oder Tiere nicht in die Mikrowelle gesteckt werden dürfen, nur damit im Zweifel der Hersteller nicht wegen fehlender Sicherheitshinweise für den Schaden der Dummheit einzelner Menschen aufkommen muss. Andererseits würde z.B. ein Gesetz, das generell Feuer in Zelten verbietet auch Herstellern von z.B. feuerfeste Zelte mit dynamischen Rauchabzugshauben beeinflussen. Falls es für solche Produkte einen Bedarf gab werden sie trotzdem durch das Gesetz illegal und somit wird das Geschäftsfeld für die Hersteller quasi verboten. Die meisten Regulierungen oder Subventionen richten meiner Meinung nach mehr Schaden an als sie Nutzen bringen. Das Problem dabei ist leider immer das Dilemma, dass sich die Leute dort sammeln, wo sie am meisten Geld bekommen für möglichst wenig Arbeit. Subventionen erhöhen diesen Anreiz weil jetzt mehr Menschen von der gleichen profitablen Arbeit leben können. Mehr Menschen bedeutet natürlich auch, dass es mehr Chancen gibt für technologischen Fortschritt. Aber auf der anderen Seite gibt es genauso mehr Menschen, die lediglich Kosten verursachen und somit Ressourcen und Zeit der produktiveren Menschen verbrauchen, die Steuern und Sozialbeiträge zahlen müssen. Denn letztendlich sind es die Steuerzahler, die all die Subventionen bezahlen und die Politiker die diese Umverteilung lenken. Politiker müssen dieses Dilemma immer und jederzeit versuchen zu lösen, wenn sie entscheiden ob man einen Markt subventioniert oder nicht. Subventionen erhöhen die Bewertung der subventionierten Aktion oder Ware am Markt. Aber dadurch, dass diese Aktionen ohne Subventionen sonst nicht gemacht werden würden gibt es eigentlich kein so großen Bedarf an dieser Tätigkeit oder Ware am Markt. Mit der Subvention wird also ein künstlicher Bedarf an der subventionierten Tätigkeit geschaffen, was ersteinmal nichts schlechtes sein muss. Allerdings müssen diese Subventionen auch von irgendwem bezahlt werden weil die Bewertungserhöhung nicht durch das normale Angebot und der Nachfrage abgeleitet wurde sondern dem Markt von außen aufgedrückt wird. Denn sollte sich eine Gruppe freiwilliger finden, die für diese Subventionen bezahlen, dann sind diese ja Teil des Marktes und beeinflussen diesen auf natürlicher weise durch eine Nachfrage. Nur wenn von außen z.B. durch einen Staat oder einen Monopolisten Regeln oder Gesetze vorgegeben werden, die die Bewertungen für Aktionen zwangsweise erhöhen, dann spricht man von einer Subvention. Im Falle einer Subvention fließt von außen Macht in den Markt um ihn effektiver zu gestallten. Aber diese Macht muss vorher irgendjemandem gehört haben und für den Markt abgenommen werden. Typischerweise enteignet der Staat seine Bürger um gewisse Märkte zu subventionieren was bedeutet, dass diesem Markt dann mehr Macht zur Verfügung steht um seine Dienstleistungen und Waren herzustellen, aber jeder Mensch, der die notwendigen Steuern dafür zahlt oder durch Inflation betroffen ist, diese Macht verliert bzw. ihm gestohlen wird. Es ist somit eine Umverteilung der Macht aller Bürger in einen subventionierten Markt ohne dass die Bürger das explizit zugestimmt haben oder die Subventionen wollen, denn wenn sie es wirklich selber wollten, dann ist es keine Subvention mehr sondern eine freie Nachfrage und die Subvention würde nicht benötigt werden. Subventionen werden also von Leuten bezahlt, die eigentlich keinen Bedarf an den subventionierten Aktionen haben. Aber auch wenn sie unfreiwillig für diese Subventionen bezahlen, so können sie trotzdem auch durch die Subvention profitieren, denn sie können sich sagen: Wenn ich schon für dieses Angebot bezahlt habe, dann nutze ich es auch. In diesem Sinne hat die Subvention eine lenkende Konsumwirkung für die Menschen weil die Menschen gezwungen werden für das subventionierte Angebot zu bezahlen, ob sie es nutzen oder nicht. Und weil die Menschen sowiso schon wenigstens ein Teil das Angebotes bezahlt haben erhöht sich deren Bewertung dieses Angebot auch wirklich zu nutzen auch wenn sie es eigentlich für zu teuer empfinden würden. Die Menschen sehen bei einer Subvention nur den reduzierten Preis während sie trotzdem immer den vollen ökonomischen Preis bezahlen müssen, ob durch Steuern oder Inflation. Nur dass der volle ökonomische Preis nicht direkt sichtbar wird sondern durch die Subvention verschleiert ist. Gerade bei Infrastruktursubventionen werden die Marktteilnehmer sich dort ansiedeln, wo die Infrastruktur ihrer Unternehmungen am besten ist, damit diese Unternehmungen möglichst wenig langfristige Kosten für z.B. Transport, Internet, Wasser, Strom usw. haben. Und die Infrastruktur ist meistens durch Subventionen besser als an Orten, wo sie nicht subventioniert wird. Damit erhalten Subventionsgegenden durch die Subventionen einen eindeutigen Standortvorteil. Anders gesagt: Manche Regionen können es sich durch den Druck von außen nicht leisten ihre Infrastruktur nicht zu subventionieren. Die Dilemma der Markteingriffe sollten von der Politik aber immer neu diskutiert werden und vorallem sollten Subventionen immer genauestens auf deren Effektivität untersucht und analysiert werden. Im Zweifel sollten Subventionen dann lieber früher als später beendet werden um den einzelnen Leuten die bestmöglichste Freiheit auf den Märkten zu geben und sie nicht indirekt durch die Geldpolitik zu lenken. Subventionen gehen immer auf Kosten der Gesellschaftseffektivität. Zum Einen weil die Gesellschaft die Subventionen mit ihrer Macht finanziert und zum Anderen weil es immer Markteingriffe sind die die Effektivität der Märkte einschränken, weil die Marktteilnehmer in ihren möglichen Entscheidungsprozessen eingeschränkt werden. Eine Gesellschaft muss sich Subventionen also leisten können. Leider bestimmen meist nicht die Leistungsträger der Gesellschaft wofür das Geld oder ihre Macht wirklich ausgegeben wird. Das gilt genauso für die sozialen Subventionen von benachteiligten Menschen. Die Märkte bevorzugen immer die effektivsten Marktteilnehmer. Die Macht sammelt sich bei den Menschen oder Personengruppen, die die effektivsten Machtverteilungen innerhalb der Märkte haben. Und damit haben sie den evolutionären Vorteil der Positivselektion auf ihrer Seite. So schön das für die Menschheit insgesamt und den Profiteuren des Systems klingt, umso grausamer gilt das aber auch für die benachteiligten Menschen einer Gesellschaft. Die weniger mächtigen Menschen erleiden somit genau das gleiche Schicksal wie in der Natur: Fressen oder gefressen werden. So hart es klingt, eine Gesellschaft muss es sich leisten können entgegen des Evolutionsdrangs des Stärkeren benachteiligte Menschen mit Sozialleistungen versorgen zu können. Sozialleistungen führen gemäß des freien Marktes in großen Gruppen immer zu Ineffizienzen. Nehmen wir einmal an, dass alle Menschen immer kostenlose Nahrung bekommen würden. Egal wo das Angebot herkommt und wie es erstellt oder angebaut wird, es ist immer und ohne Bedingung für jeden kostenlos da. Das würde dazu führen, dass die Menschen dieses Angebot nicht mehr wertschätzen. Damit würden sie anfangen es zu verschwenden während der wirkliche Preis durch die Subvention für das Überangebot verschleiert wird. Die Folge sind Machtverschiebungen innerhalb des Gesellschaftssystems und können an anderen Stellen der Erde z.B. durch eine Verseuchung der Vegetation oder Massentierhaltung auftreten und damit für die eigentlichen Verursacher verdeckt oder unbekannt bleiben. Natürlich haben Menschen Mitleid um Einzelschicksale, und wollen sich ein System aufbauen, in dem jeder Mensch gut leben kann. Ich bezweifle jedoch dass dies für alle Menschen uneingeschränkt möglich ist. Genauso wie Volker Pispers schon gesagt hat: Jeder kann Reich werden, aber nicht alle. Menschen haben sich eine Zivilisation geschaffen, die sich zwar äußerlich stark von den natürlichen Gegebenheiten unterscheiden, aus denen die Menschheit entstanden ist. Aber die Prinzipien der Evolutionstheorie bleiben auch innerhalb der Gesellschaften bestehen. Nur weil die Vor- und Nachteile für einzelne Menschen durch die Technologie nicht mehr so stark von äußeren Umständen wie Jahreszeiten, Regen, Schnee, Giften, Krankheiten, wilden Tieren usw. abhängen bedeutet es nicht, dass die Menschen sich nicht neue Vor- und Nachteile durch das Zusammenleben untereinander schaffen. Während pure Naturvölker oder die Pflanzen- und Tierreiche in ständiger Konkurrenz zu Naturereignissen und anderen Tier- oder Pflanzenarten stehen, sind die Menschen heutzutage immer in Konkurrenz zueinander. Weil das Zusammenleben innerhalb der Menschheit immer Vor- und Nachteile für einzelne Personen impliziert wird es auch immer eine unterschiedliche Machtstruktur innerhalb der Gruppenbildung geben. Und eine unterschiedliche Machtstruktur bedeutet, dass es schwächere Individuen geben muss. Schwächere Individuen werden in der Natur erbarmungslos aussortiert, was für das Gesamtsystem eine Optimierung bedeutet. Das schwächere Individuum stirbt und verbraucht damit weniger verfügbare Ressourcen. Diese frei werdenden Ressourcen kann sich jetzt ein stärkeres Individuum ermächtigen um somit noch besser und kraftvoller, also mächtiger zu werden. Soziales Handeln innerhalb großer Gruppen ist größtenteils ineffizient während soziales Handeln innerhalb kleiner Gruppen die Effizienz steigert. Je nachdem auf welcher Gruppenreichweite gesellschaftlich geholfen wird kann es also sinnvoll oder ineffizient sein. In kleinen Gruppen wie Familien, Vereine, Startup-Firmen oder Religionssekten ist das soziale Handeln immernoch essentiell um diese Gruppen voran zu bringen. Denn diese Gruppe muss sich wie jeder einzelne Mensch gegen andere Gruppen oder Menschen in der Gesellschaft behaupten. Jeder Teilnehmer der Gruppe stärkt die Gruppe also und die Gruppenteilnehmer haben einen sehr hohen Anreiz sich innerhalb der Gruppe auch gegenseitig zu helfen um somit die Gruppe zu stärken. Das gilt insbesondere auch für kranke oder altersschwache Menschen die innerhalb ihrer Gruppe immernoch ihren Beitrag leisten und somit auch von der Gruppe ihre Gegenleistung bekommen. Die Machtkosten einer Heilung durch die Anderen kann gerechtfertigt sein weil der kranke Mensch nach der Heilung noch viele positive Entwicklungen für die Gruppe machen kann. Die Lebenserhaltungskosten für altersschwache Menschen ohne Lebenswillen werden jedoch nur durch Liebe und Zuneigung von anderen Menschen getragen. Diese Personen kosten der Gruppe wie in der Natur Ressourcen, die sie somit anderen Menschen streitig machen oder der Gruppe entziehen. Ob diese Kosten aber ungerechtfertigt sind oder nicht hängt von der Bewertung der Gruppenmitglieder ab. Daher die obige Aussage: Eine Gesellschaft muss sich ihren Sozialismus auch leisten können. Denn jede soziale Leistung muss sich auch verdient werden durch die Akzeptanz der Gruppe, die diese Leistung abgibt. Es ist einfach unmöglich dass jeder Mensch sich seine Macht aus der Gruppe nimmt, irgendjemand muss diese Machtreserven wieder auffüllen oder die Gruppe verliert an Macht bis die Gruppe an Machtmangel stirbt. Daher ist es unmöglich, dass alle Menschen von Sozialleistungen leben können. Umso mehr Menschen sich aus der Macht der Gruppe bedienen, desto mehr Macht müssen die Einzahler auch wieder in die Gruppe einzahlen. irgendwann bei steigender Belastung ist es aber nicht mehr Möglich mehr Macht abzugeben um die Gruppe zu stärken denn die abgegebene Macht muss ja von jedem Menschen auch irgendwoher wieder eingesammelt werden. Deswegen ist es nicht möglich, alle Menschen immer und ohne Bedingungen versorgen zu können. Diese Beispiele zeigen, dass man um einzelne Schicksale durchaus kämpfen kann und vielleicht auch sollte, aber man kann nicht alle Menschen gleichzeitig retten. Auf kleiner Ebene wie in Familien, Freunden oder Teilnehmer eines Verkehrsunfall ist Hilfe somit immer angebracht, während auf größeren Ebenen wie z.B. das Retten aller alten Menschen oder das Verhindern aller Verkehrstoten ein nahezu aussichtsloses Unterfangen ist da diese Ziele nicht mit einem Alleingang erreicht werden können. In größeren Gruppen sinkt die Effektivität, weil es in größeren Gruppen immer mehr Menschen gibt, die mehr Macht aus der Gruppe ziehen und persönlich nutzen als sie in die Gruppe einzahlen. Dieses Ungleichgewicht zu verhindern wird in größeren Gruppen immer schwerer weil z.B. alleine in Berlin es unmöglich ist jeden Menschen zu kennen und es reicht aus wenn einer die Gruppe hintergeht und sich auf Kosten aller bereichert. Denn dieser Eine kostet der Gruppe Macht, die eigentlich für andere Zwecke eingesetzt werden sollte als zufällige Menschen mit Macht zu beschenken. Und je mehr Menschen es gibt, die ungerechtfertigterweise die Subventionen abgreifen, desto ineffizienter wird die Subvention. Gesetze und Regeln müssen in großen Gruppen immer mehr Menschen abdecken, die sich alle ein wenig unterscheiden, sodass es immer Menschen gibt, die entweder nicht unter das Gesetz fallen, eine Umgehungsmöglichkeit für das Gesetz finden oder im Schatten der anderen bleiben und sich nur die guten Dinge aus dem Gesetz picken. Auch wenn 99% aller Menschen sich an die Gesetze halten, dann gibt es für jede 100 Menschen einen Unlauteren, der auf Kosten der Gesellschaft lebt. Wie hoch dieser Prozentsatz ist hängt auch davon ab, wie einfach die Gesellschaft es den einzelnen Menschen macht sich aus der Gemeinschaftskasse zu bedienen. Streng nach dem Motto: Gelegenheit macht Diebe. Die Kosten der nötigen Sicherheitsvorkehrungen gegen solche Menschen wächst aber leider stärker als die einfache Gruppengröße. Auch hier gibt es immer das Dilemma der Politiker: Wollen sie der großen Gemeinschaft wie allen Deutschen was gutes tun, dann geht das nur auf Kosten des Marktes und es wird Menschen geben, die es schaffen sich illegalerweise deutlich mehr von diesen Subventionen zu sichern als es ihnen eigentlich zustehen würde was bedeutet dass alle Anderen weniger bekommen als vorgesehen. Um Kinder großzuziehen bedarf es einer sehr großen sozialen Anstrengung ohne die die Menschheit aber wegen fehlender Reproduktion aussterben würde. Aber wie immer gilt hier, wer das soziale System am effizientesten durchführen kann hat evolutionäre Vorteile. Und wenn das soziale System mehr Produktivität kostet als es einbringt, dann birgt es evolutionäre Nachteile gegenüber effizienteren Systemen. Kinder erhalten also wenigstens von ihren Eltern eine Subvention durch Liebe aber auch durch Gegenstände wie Spielzeug, Kleidung und vorallem Bildung. Wie diese Subvention irgendwann zurückgezahlt wird ist den Familien selber überlassen. Einige Familien halten sich Kinder um im Alter auch versorgt zu werden, andere haben z.B. Staatliche Versorgungen und zahlen die Subventionen an die Kinder gerne als Ausgleich dafür dass die eigenen Eltern das auch für sie getan haben weiter. die Entwicklung der MenschheitWenn die Entwicklung des Sozialismus weltweit passiert, dann gibt es eine Chance dass Sozialismus gelingen kann weil die Menschen sich nicht mehr gegen ein effizienteres System durchsetzen müssen. Das ist so, als würden die Menschen auf dem technologischem Niveau der Stammesgesellschaften verbleiben. Solange es aber Gruppen gibt die Effizienz über sozialen Handlungen stellen, wie z.B. autistische Menschen, werden diese Gruppen langfristig besser dastehen als die sozial handelnden Gruppen. Beispielsweise kann man dies im Vergleich zwischen Stammesgruppen und hoch technologiesierten Zivilisationen sehen. Die Zivilisationsstaten haben deutlich mehr Macht auch wenn man davon ausgehen kann dass die Stammesmenschen meist ein einfacheres und glücklicheres Leben führen. All diese Dilemma wird es immer in menschlichen Zivilisationen geben, einfach aus dem Selektionsprinzip folgend und egal welche wirtschaftliche oder gesellschaftliche Staatsformen die Zivilisationen erfunden haben. Stellen wir uns z.B. einmal eine zukünftige hochgradig technologisierte Gesellschaft auf einem abgekapseltem Raumschiff, vielleicht einem Kolonieschiff im Weltall vor. Die Menschen auf diesem Schiff haben alles, was sie brauchen um gut überleben zu können. Ihre einzige Mission ist es, dass über Generationen hinweg die Bevölkerung auf dem Schiff stabil bleibt, damit bei Ankunft in der fremden Galaxie oder dem angesteuertem Sternensystem auch noch Menschen am leben sind. So eine Mission lässt sich zwar schnell fordern, aber diese Stabilität auch zu realisieren ist extrem schwierig, wenn man gleichzeitig jeden Menschen so viele Freiheiten zugestehen möchte wie möglich. Das Raumschiff birgt jederzeit immer nur begrenzte Ressourcen. Einerseits gibt es nur begrenzt Platz um entweder Menschen zu beherbergen oder Maschinen oder andere Arbeitsplätze bereitzustellen um die von den Menschen benötigten Dinge wie Nahrung, Sauerstoff, Kleidung, Computer usw. herzustellen. Andererseits ist jede Ressource wie Energie, Sauerstoff, Metalle, Kohlenstoff usw. selber auch begrenzt. Speziell Energie kann nicht einfach eingefangen werden, da das Raumschiff weit weg von irgendeiner Sonne ist, die Energie spenden kann. Die Menschen auf diesem Schiff müssen also ein ausgeklügeltes Verteilungssystem haben um alle Menschen mit allem nötigen Dingen zu versorgen, die sie brauchen. Kompliziert wird es jedoch, wenn man Menschen selber auch als Ressource oder Variable in dieser Komplexität mit einbezieht. Wenn die Menschen wie angenommen von allem genug zur Verfügung haben, soviel sie wollen, dann werden diese Menschen auch relativ glücklich sein und diese Ressourcen für ihre eigenen Zwecke einsetzen. Das kann produktiv sein aber auch zum eigenem Vergnügen oder aus Spaß passieren. In zivilisierten modernen Ländern kann man aber auch beobachten, dass glücklichere Menschen auch tendenziell mehr Kinder bekommen. Das trifft nicht für Entwicklungsländer zu, wo es z.B. wegen mangelnder Verhütung und Aufklärung bis zu 7 Kinder pro Frau im Landesdurchschnitt gibt. Denn für Industrieländer geht die Geburtenrate pro Frau deutlich zurück. Ursachen sind z.B. die Selbstbestimmungsfreiheiten der Frauen, die selber mit Verhütung entscheiden können ob sie Kinder haben wollen und wie viele. Aber eine Ursache dafür, dass in Industrieländern die Geburtenrate geringer ist ist auch der erhöhte Lebensstandart der Menschen. Denn auch im unproduktiven Alter ist noch das Überleben z.B. durch Versicherungen garantiert sodass nicht mehr so viele Kinder wie möglich als Lebensversicherung benötigt werden, die die Familie dann im Alter pflegen. Mit dem technologischem Fortschritt können wir also aus der Geschichte ablesen, dass die Geburtenrate absinkt. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Menschheit mit weiterer zunehmender Technologisierung ausstirbt. Ich gehe deswegen davon aus, dass die Geburtenrate eines Industrielandes davon abhängt, wie glücklich die Durchschnittsbevölkerung ist. Ist ein Land politisch stabil und gibt es kaum irgendwelche Krisen, dann steigt die Geburtenrate an, während in unsicheren Zeiten oder kurz vor Kriegen die Geburtenrate absingt. Innerhalb von Kriegen kann es schnell vorkommen, dass Frauen ihre zivilisierten Rechte verlieren und somit die ungewollte Geburtenrate wieder ansteigt. Aber Industrieländer versprechen größtenteils deutlich mehr Sicherheit und Lebensqualität. Familien benötigen in Industrieländern Planungssicherheit für ihre Kinder. Denn die Familien in Industrieländern haben die Freiheit zu entscheiden ob und wann Kinder in ihre Zukunftsvisionen passen, und wie viele Kinder sie sich leisten wollen oder können. Ein Land mit glücklicheren Menschen werden also tendenziell mehr Kinder bekommen als Länder deren Einwohner wegen Bürokratie, Verteilungsproblemen oder Krisen unglücklich sind, vorausgesetzt es ist ein Industrieland mit aufgeklärter und selbstbestimmter Bevölkerung. Je weniger Menschen im Land leben, desto mehr der vorhandenen Ressourcen können einzelne Menschen benutzen was bedeutet dass das durchschnittliche Glücksgefühl größer ist und sie mehr Kinder bekommen. Dadurch steigt die Bevölkerungszahl jedoch langfristig an bis die Ressourcenverteilung eben nicht mehr für alle reicht und somit das Durchschnittsglück wieder abfällt. Damit sinkt auch wieder die Geburtenrate ab. Bezogen auf unser Raumschiff Gedankenexperiment bedeutet dass, dass die Leute zu beginn komplett zufrieden sind und die vorhandenen Ressourcen nach belieben einsetzen können. Da sie eine hoch technologische Zivilisation bilden, können die Menschen selbstbestimmt und frei ihr Familienleben planen und gestalten. Das bedeutet aber auch, dass sie tendenziell mehr Kinder bekommen als weniger. Da sie jegliche Nahrung, Luft usw. einfach so gut wie kostenlos bekommen, haben sie sehr viel Zeit für ihre Familien und auch entsprechend mehr Kinder. Das bedeutet allerdings, dass die Bevölkerung auf diesem begrenzten Raumschiff zwangsweise wächst. Und wenn nicht durch Gesetze wie z.B. einer Ein- oder Zweikinderpolitik eingegriffen wird, dann wird die Bevölkerung schnell exponentiell so stark wachsen bis die knappste Ressource auf dem Raumschiff zur Neige geht. Das kann entweder die Energie, der dreidimensionale Platz oder auch Nahrung oder Sauerstoff sein, aber auch eine beliebige andere Ressource, die die Menschen auf dem Raumschiff irgendwie benötigen. Spätestens dann stellt sich wieder die politische Frage: Wie verteilen wir die vorhandenen Rohstoffe auf alle Menschen des Raumschiffes möglichst fair auf wobei eine komplett faire Gleichverteilung nicht für alle Menschen reichen würde? Das funktioniert leider nicht wenn man alle Menschen des Raumschiffes glücklich machen will, denn evolutionär gehört die Vermehrung auch zu den Grundbedürfnissen der Menschen und diese zu verbieten macht die Menschen wieder ein Stück unglücklicher und unfreier. Das gleiche Gedankenexperiment können wir auch für die Erde als Raumschiff auf dem Weg um die Sonne anstellen. Hier haben wir zwar nicht direkt das begrenzte Energieproblem, da die Sonne jeden Tag Energie bereitstellt, aber auch dieses Energiekontingent muss möglichst fair auf alle Menschen aufgeteilt werden. Und jegliche andere Ressourcen wie Platz, Wasser, Klimazonen usw. die es auf der Erde gibt müssen unter den Erdbewohnern, also Menschen, Tiere und Pflanzen verteilt werden. Solange die Ressourcen wie Nahrung ausreichend vorhanden sind wachsen die Lebewesen und füllen den Lebensraum solange, bis dieser Lebensraum nicht mehr alle Lebewesen in ihm versorgen kann. Solange der Lebensraum nicht komplett ausgefüllt ist und es Nahrung und Platz im Überfluss gibt, sind die Lebewesen in diesem Habitat tendenziell glücklich und vermehren sich. Es gibt kein Grund das nicht zu tun, da ja alles ausreichend vorhanden ist. Solche Populationen wachsen mit exponentieller Geschwindigkeit, aber dieses Wachstum kann niemals unendlich lange fortgeführt werden. Irgendwann ist eine für das Wachstum benötigte Ressource knapp und nicht alle Individuen können etwas oder ausreichend von dieser Ressource abbekommen. Und spätestens dann kommt es zur Verteilungsfrage, wer einen Anspruch auf diese knappen Ressourcen hat. Vielleicht findet die Menschheit irgendwann ein System, Ressourcen fair zu verteilen, aber die Natur ist bis jetzt so erfolgreich darin gewesen, weil sie auf das Recht des Stärkeren und das Selektionsprinzip setzt. Jedes Individuum darf sich von den vorhandenen Ressourcen so viel nehmen, wie es in seiner Macht steht. Und dabei haben stärkere und somit mächtigere Individuen eben einen Vorteil gegenüber anderen Individuen. Für die Erde galt bis jetzt, dass keine Politik die komplette Erde beherrscht hat und somit auch keine Bevölkerungswachstumsgrenze oder andere globale Sozialpolitik durchsetzen konnte. Damit führt die Menschheit das Evolutionsprinzip zwangsweise fort, denn es wird immer mehr Menschen geben, die sich die knapper werdenden Ressourcen gegenseitig streitig machen, da die Menschen immerfort in Konkurrenz gegeneinander stehen werden. Und streitig machen bedeutet nicht nur Diplomatie sondern auch Zweikämpfe, Bandenkriege, Bürgerkriege oder Länderkriege, aber auch Armut, Obdachlose und Rassismus. Solange die Verteilungsfrage jeglicher Ressourcen in einem System oder Lebensraum nicht fair geklärt werden kann, ist jedes Individuum der Menschheit gemäß der Natur und dem Evolutionsprinzip gezwungen sich gegen andere Individuen durchzusetzen und somit auch gegen eigene Mitglieder der Spezies Mensch anzukämpfen. I diesem Evolutionärem Kampf werden sich größtenteils die mächtigsten Individuen der Menschheit durchsetzen. Diese Kämpfe passieren auf unterschiedlichen Machtskalen, wenn z.B. ein Jäger einen Tier tötet um es aufzuessen oder ein Einbrecher sein Opfer tötet um seine Tat zu verschleiern aber genauso im größerem Stiel wenn ein Land mit seiner Armee ein anderes Land überfällt. In jedem Fall haben die Gewinner so einer Auseinandersetzung auch durch den Verlust von Menschenleben wieder Ressourcen zur Verfügung die sich dann einfacher auf die geringere Bevölkerung aufteilen kann. Einfacher ist diese Verteilung dann, weil man jedem Einwohner mehr dieser Ressourcen zur Verfügung stellen kann bzw. diese sich mit weniger Leuten die Ressourcen teilen müssen. Mit heutigem Wissensstand über Gesellschaftssysteme kann die Menschheit sich nicht langfristig glücklich halten, da sie gemäß der Evolution sich solange verbreiten, bis sie sich selber zu Konkurrenten werden und tendenziell die mächtigsten Menschen überleben werden. Wahren Sozialismus, der allen Menschen ein friedliches und glückliches Leben schafft ist damit eine Utopie, die nur mit einem wirklich gutem Verteilungssystem aller der von den Menschen benötigten Ressourcen möglich wäre.
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