|
|
Mithilfe der Modelltheorie und Beobachtungen aus der realen Welt kann man nun versuchen zu verstehen, warum die Menschen sich so verhalten, wie sie es tun. Jeder Mensch ist durch seine Struktur, seinen Körper, dazu gezwungen irgendwie Macht einzunehmen. Gleichzeitig müssen die Menschen es auch schaffen mit ihrer Umwelt oder Gemeinschaft zu leben. In jedem Fall gibt es ein Machtfluss, der z.B. von der Sonne auf die Pflanzen übergeht, die von einem Tier aufgefuttert werden, die dann vielleicht von einem Jäger erlegt werden damit die Menschen sich ernähren können. Die Menschen geben diese Macht dann wieder durch ihre Bewegungen oder Gedanken aber auch durch ihre Körperwärme an die Umgebung ab. Auch die Zellen, aus denen der Mensch besteht bekommen etwas von dieser Macht ab um dafür sorgen zu können, dass der Mensch seine Fähigkeiten wie das Jagen überhaupt erst ausführen kann. Es kann aber auch beliebige andere Machtflüsse durch so ein System geben. Wichtig für diese Betrachtung ist, dass es unterschiedliche Machtformen gibt und eine Interaktion die Machtform wechseln kann. Wie bei einem physikalischem Pendel, wo sich abwechselnd immer wieder potentielle Energie in kinetische Energie umwandelt und umgekehrt kann sich in beliebigen Systemen die Art der Macht ändern. Trotzdem ist jede Interaktion auch ein Austausch von Macht wobei Akteure bei so einer Interaktion ihre jeweiligen Machtspeicher unterschiedlich benutzen können. Wenn einem Akteur eine Machtform ausgeht, dann kann er eine andere Machtform dafür opfern um die leer laufende Macht wieder auffüllen zu können. Dabei gibt es aber Grenzen, denn nicht jede Machtform lässt sich beliebig in eine andere Machtform umwandeln. Speziell Menschen als Akteure benötigen mehr oder weniger die gleichen Machtformen für ihr eigenes überleben. Deswegen können sie sich zusammenschließen um gemeinsam dafür zu sorgen, dass ihre individuellen Machtspeicher immer ausreichend vorhanden sind. Durch diese Zusammenarbeit kommt es oft vor, dass ein Mensch sich auf eine Arbeit spezialisiert und diese Machtform deutlich mehr bekommt als alle anderen der Gruppe. Die anderen Menschen spezialisieren sich entsprechend auf andere Machtformen, die diese Menschen dann im Überfluss besitzen aber diese Menschen haben dann sehr wenig der ersten Machtform. Innerhalb der Gruppe können die Menschen dann das Ungleichgewicht ihrer jeweiligen Machtformen austauschen um so ausgeglichen jede einzelnd benötigte Machtform zu erhalten. Diesen Machtausgleich nennt man Handel. Ein Bauer hat z.B. viel Nahrung als Machtform und kann diese Nahrung z.B. gegen die Machtform Brennholz eintauschen. Für diese direkten Machtaustausch oder Warenhandel gibt es mehrere Probleme:
Deswegen hat sich Geld gebildet, also eine Machtform, die universell von allen Akteuren für beliebige andere Machtformen akzeptiert wurde. Dieses Geld ist selber eine Machtform mit der Fähigkeit, diese Machtform bei allen, die dieses Geld akzeptieren, jederzeit in jede beliebige andere Machtform umzuwandeln, die von diesen beteiligten Akteuren angeboten wurde. Das Geld als Machtform löste all die oben angegebenen Probleme. Akteure, die die Machtform Geld besaßen konnten es beliebig in ihre benötigten Machtformen umwandeln sofern die benötigte Machtform überhaupt angeboten wurde. Aber sie mussten immerhin nicht mehr darauf warten, dass der jeweilige Handelspartner die Machtform auch haben wollte weil auch der Handelspartner weiß, dass er das Geld universell in seine benötigten Machtformen umwandeln lässt. Das Geld vereinfachte die Bewertungen zwischen all den Machtformen weil sich jetzt nurnoch die Umrechnungen aller Machtformen in das Geld gemerkt werden musste und alle Machtformen somit deutlich einfacher verglichen werden konnten. Und unausgeglichene Handel mussten sich nicht mehr unbedingt gemerkt werden, sie konnten mit Geld einfach ausgeglichen werden. Mit diesen Vorteilen ist es nur natürlich, dass sich das Geld innerhalb der Menschheit verbreitet hat, die Erfindung von Geld hat es den Menschen erlaubt, größere Gruppen zu bilden als die Dunbar-Zahl es vorgibt weil die Menschen sich nicht mehr vertrauen mussten dass sie sich nicht gegenseitig ausnutzen. Mithilfe des Geldes konnten sie das Vertrauen in das Geld legen, denn wer das Geld des Dorfes besaß, der konnte damit beweisen, dass er dem Dorf etwas gutes getan hat weil wenigstens ein Dorfbewohner bereit war für diese Tat sein Geld abzugeben. Diese gute Tat konnte ein Fremder aber natürlich auch ein Dorfbewohner nun für eine beliebige Gefälligkeit wieder vom Dorf einfordern.
Werbung:
|
Werbung:
|