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Menschliche MachtSpeziell bezogen auf Menschengruppen, die selber einen eigenständigen makroskopischen Akteur bilden und aus mikroskopischen Menschen bestehen, gilt natürlich das gleiche Prinzip der Macht wie auf allen anderen Evolutionsebenen. Es muss immer mehr Macht in die Gruppe eingezahlt werden als sich die Einzelmenschen aus der Gruppe wieder herausnehmen können. Zwar kann die Gruppe für sich genommen auch Macht speichern, sodass kurzzeitige Ungleichgewichte in der Machtbilanz mit Machtreserven ausgeglichen werden können, aber eine langfristige Unterversorgung der Gruppe ist definitiv tödlich für die Gruppe. Durch Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe ist die Gruppe aber meist mächtiger als wenn man die Macht der einzelnen Menschen ohne Gruppe zusammensummiert. Dies gilt zumindest für kleine Gruppen während große Gruppen zunehmender Ineffizient in ihrer Machtaufteilung werden. Das gleiche Prinzip kann man aber auch für Zellen sehen die Individuen bilden. Nicht umsonst hört das Wachstum von Menschen und allen anderen Tieren irgendwann auf. Einfach weil irgendwann so ein Wachstum bedeuten würde, dass die Zusammenarbeit aller Zellen so ineffizient wird, dass das Individuum nicht mehr effizient nach Nahrung suchen kann um alle Zellen auch versorgen zu können. Evolutionär hat sich die jeweilige Körpergröße von Individuen entwickelt und kann sich je nach Umwelteinflüssen auch wieder ändern. Eine Gruppe als eigenständiger Akteur hat genauso auch einen eigenen Willen, der von den Willen der Menschen besteht aus denen die Gruppe aufgebaut ist. Je nach Machtverhältnis der Gruppenmitglieder untereinander dürfen dann entweder alle Menschen mitbestimmen was die Gruppe machen soll oder im anderen Extremfall gibt es einen einzelnen Führer der eigenständig für die gesamte Gruppe vorgibt, was getan wird. Es kann aber auch jede beliebig vorstellbare Mischung zwischen den beiden Extremen zustande kommen wie die Bildung eines Entscheidungsgremiums oder Abstimmungswahlen. Für die Gruppe als Akteur ist es auch egal ob sie nur von einer einzelnen Person oder von vielen aus der Gruppe gesteuert wird. Die Gruppe als individueller Akteur versucht trotzdem selber am Leben zu bleiben und gemäß der Evolution an mehr Macht zu gelangen. Gruppen, denen das besser gelingt haben wieder einen evolutionären Vorteil gegenüber den Gruppen die weniger Macht abbekommen konnten und diese Macht kommt natürlich auch den einzelnen Menschen zugute, aus denen die mächtigere Gruppe besteht. Genauso wie die einzelnen Zellen der Menschen davon profitieren, wenn es dem Menschen gut geht den sie bilden. Die Bewertung der Macht findet individuell für jeden Akteur statt und kann je nach Wissensstand oder eigenen Fähigkeiten unterschiedlich ausfallen und somit deutlich von Analysen abweichen, die ein Außenstehender auf das System bekommt. Ein Mensch, der sich selber nicht als Mächtig ansieht wird diese Macht wahrscheinlich auch nicht bekommen einfach weil er die Gelegenheiten an Macht zu kommen verstreichen lässt weil er das Erreichen der Macht für unrealistisch hält. Solche Aussagen lassen sich durch Analogien auch auf andere Systeme übertragen, müssen dann aber auf Plausibilität untersucht werden. Nicht jede Aussage hat Analogien in jedem anderem System. Die Verallgemeinerung von Menschen auf Gruppen von Menschen lassen sich meist recht gut machen, da Gruppen im Extremfall auch nur aus einem Menschen bestehen oder von einem einzelnem Menschen gelenkt werden können. Damit bekommen die Gruppen die Fähigkeiten von einzelnen Menschen aber noch weitere Fähigkeiten die nur durch den Zusammenschluss möglich sind. Außerdem hat die Abstraktionsebene der Menschen den Vorteil, dass wir sie als Alltagsebene erleben und somit viele Situationen und Aussagen einfach nachvollziehen können. Auch Gruppen gehören dazu, weil wir jederzeit mit anderen Menschen interagieren die auch immer zu einer anderen Gruppe gehören können. Nur dass Gruppen als eigenständig handelnde Personen mit eigenen Interessen, Bedürfnissen und Aktionen angesehen werden, die durch deren Einzelteile, also den Menschen realisiert werden können liegt vielen Menschen noch sehr fern. Aber Gruppen unterliegen wie in jeder Evolutionsebene dem evolutionärem Druck sich zu Verbessern und mehr Macht einzusammeln um nicht gegen andere Gruppen untergehen zu müssen. Gruppen genauso wie einzelne Menschen können natürlich auch ohne diesen Konkurrenzkampf leben aber sie werden langfristig nicht gegen die Macht der Konkurrenten bestehen können und können dann maximal hoffen das der Mächtigere sie nicht benutzt bzw. ausnutzt. Deswegen unterstelle ich jedem Akteur, dass er jederzeit das Beste aus seiner aktuellen Situation machen will, was bedeutet dass er jederzeit die meiste Macht ansammeln will. Dabei muss der Akteur aber seine Grundbedürfnisse befriedigen, was einerseits Macht kostet aber andererseits sein weiteres Überleben absichert. Das Auffüllen der unterschiedlichen Grundbedürfnisspeicher und langfristig gesetzte Ziele an Macht zu kommen wechseln sich also immerwährend in der Priorisierung eines Akteurs ab. Und der Akteur wird immer so handeln, dass er sein aktuell am höchsten priorisiertes Ziel näher kommt, auch wenn es nur das Auffüllen eines Grundbedürfnisses ist. Denn ohne das Erfüllen seiner Grundbedürfnis wie das erhalten einer speziellen Machtform des Grundbedürfnisses wie z.B. Nährstoffe oder Sauerstoff kann der Akteur sein langfristiges Ziel auch nicht erreichen weil seine mikroskopischen Akteure sich ohne diese Machtform zersetzen und dem Akteur somit zunehmend seinen Handlungsspielraum, also seine Macht entziehen. Sollte es dem Akteur nicht gelingen eines der Grundbedürfnisse zu stillen, dann muss er immer mehr Zeit in diese Aufgabe legen bis das Grundbedürfnis doch erreicht wird oder der Akteur an dem Ziel scheitert und stirbt. Nach dem Selektionsprinzip werden nun wiederum die Akteure belohnt, die ihre Ziele erreicht haben und sie verbessern somit auch weiterhin die Chance ihre Ziele wieder zu erreichen. Es steht also jedem Akteur die freie Entscheidung auch nicht die beste Option zu wählen, aber Akteure, die die bessere Option wählen stehen dann langfristig auch besser da als der Akteur mit den schlechten Entscheidung. Besitz als MachtmittelFür die Frühmenschen und andere Tiere war Macht schon immer ein Mittel um überleben zu können und diese Macht konnten sie durch Interaktionen untereinander auch immer austauschen. Das Problem der Macht ist, dass sie nicht immer sofort erkennbar ist und von den Akteuren immer wieder neu bewertet werden muss. In einer Gruppe mussten sich die Individuen immer merken, wer gerade die Führerschaft der Gruppe beanspruchte und diese Machtposition musste innerhalb der Gruppe verteidigt oder herausgefordert werden. Es gibt generell aber auch Anhaltspunkte bezüglich der Mächtigkeit der Individuen, beispielsweise war der Führer der Gruppe meist wohlgenährt und gut aussehend weil er über die Ressourcenverteilung, also auch die Nahrung in der Gruppe verfügen durfte und somit selber so gut wie nie leer ausging. Das zeigt exemplarisch, dass auch Gegenstände als Akteure in der Macht bewertet werden und diese Macht dem Beherrscher zugeschrieben werden konnte. Macht kann durch den Gebrauch von anderen Akteuren, die auch als Gegenstände oder Objekte bezeichnet werden können, ausgeübt werden. Einerseits durch effektiveres Arbeiten, wenn die Gegenstände als Werkzeug gebraucht werden um dem Akteur Fähigkeiten zu verleihen, die er ohne die Gegenstände nicht so ausführen könnte. Und anderseits durch die Bewertung von anderen Akteuren, die diese Gegenstände auch gerne besitzen wollen um an die möglichen Fähigkeiten zu gelangen. Beide Machtpositionen kann der Besitzer des Gegenstandes benutzen sich gegenüber anderen Akteuren zu bevorteilen. Den Machtwert vom selber verwenden der anderen Akteure (wie Hammer, Schweine oder Betten) bezeichnen wir als den Konsumwert der Akteure. Und die Bewertung der Akteure im Besitz von einem Akteur bezeichnen wir als den Handelswert, also die Menge an Macht, die ein anderer Akteur für den Austausch der beherrschten Akteure bereit ist abzugeben. Der Gesamtwert der Gegenstände setzt sich aus wenigstens diesen beiden Komponenten zusammen, wobei der Gesamtwert wegen der hochgradig subjektiven Bewertungen auch sehr groß schwanken kann. Damit kann es passieren, dass nicht immer klar zwischen den verschiedenen Machtkomponenten von Akteuren unterschieden werden kann. Außerdem kann es immer vorkommen, dass weitere Machtkomponenten berücksichtigt werden müssen wie z.B. physikalische Energieformen. Im Endeffekt ist es aber auch nicht immer notwendig zwischen all den verschiedenen Machtkomponenten zu unterscheiden und wie in der Physik muss der Anwender selber wissen, von welchen genauen Energieform die Rede ist oder wofür die Energie im speziellen Fällen nur eingesetzt werden kann. In der Elektrostatik spielt die kinetische oder Wärmeenergie ersteinmal keine Rolle und genauso können in beliebigen Systemen verschiedene Machtformen einbezogen werden oder nicht betrachtet werden. Die Macht von Menschen kann also wie gezeigt durch Gegenstände ausgedrückt werden die genauso wie die Menschen ein Akteur im System sind und von anderen Akteuren wie Menschen oder Tiere bezüglich ihrer Macht bewertet und benutzt werden können, je nachdem welche Fähigkeiten die jeweiligen Gegenstände wirklich bringen oder durch das Einverleiben oder generelle Benutzen an Macht bringen können. Beispielsweise wird der Hammer in der Hand eines Menschen zum verlängerten Arm des Menschen und verleiht ihm damit weitere Fähigkeiten und lässt ihn somit mächtiger werden. Generell spreche ich lieber von Akteuren als Gegenstände, denn auch Tiere oder menschliche Sklaven können als nicht so mächtigere Akteure in den Besitz von mächtigeren Akteuren wie Menschen gelangen. Besitz bedeutet, dass ein besitzender Akteur die Macht über einen anderen Akteur hat vollständig zu tun und zu lassen was ihm beliebt. Der mindermächtige Akteur kann vielleicht versuchen sich zu wehren, kommt mit seiner Macht aber nicht gegen die Macht des Besitzers an. Die Besitzer können ihren Besitz auch wieder verlieren, z.B. wenn ihnen der Besitz gestohlen wird, wenn der Besitz als Akteur stirbt, z.B. wenn ein Haus einstürzt, oder der Akteur sich erfolgreich gegen die Macht des Besitzers stellt, z.B. wenn ein Regenschirm vom Wind weggeweht wird oder ein Sklave flieht. Jeder dieser Fälle ist ein direkter Machtverlust durch Verlust der Fähigkeiten dieser Akteure. Bei leblosen Gegenständen ist es meistens ziemlich eindeutig, dass ein Mensch so viel mehr Macht hat, dass er diese Gegenstände mühelos beherrschen kann. Aber gerade bei größeren Gegenständen wie einem Haus oder besser noch bei lebenden Akteuren wie Tieren ist dieser Machtunterschied meist nicht mehr so eindeutig gegeben. Dann kommt es oft auf dem Machtkanal an, auf denen die Macht ausgeübt wird. Tiere könnten z.B. freiwillig dem Besitzer folgen weil sie dadurch ihr eigenes Leben als einfacher und gemütlicher bewerten. Solange es ihnen in dieser Abhängigkeit gut geht haben sie keinen Anreiz einen Machtkampf zu beginnen. Aber der Besitzer hat trotzdem selten die komplette Kontrolle über seinen Besitz, also die Kontrolle über alle Aktionen, die seine Besitztümer machen können, wohin sie zu gehen haben, was sie fressen müssen usw. Meistens werden die Besitztümer lediglich eingeschränkt in ihrem Aktionsspielraum, z.B. durch Zäune, Wände, Gesetze und Regeln, was auch eine eindeutige Machtdemonstration ist. Aber die Besitztümer können sich dann innerhalb dieser vorgegebenen Spielregeln frei bewegen. Es ist jetzt Definitionssache, ab welchen Einschränkungen man als Akteur mangels Macht als Besitztum gilt. In einer strengen Auslegung sind z.B. alle Bürger Deutschlands Eigentum der Bundesregierung weil diese als ein Akteur die Regeln für die Bevölkerung vorgeben darf nach denen die Bürger in Deutschland zu handeln haben. Aber diese Einteilung in Besitz ist eigentlich nicht wirklich wichtig. Wichtig in einem System ist lediglich der Austausch der Macht, also ob ein Akteur durch einen anderen Akteur an Macht gewinnt oder verliert. Das kann auch graduell passieren sodass nur ein Teil der Macht auf den Anderen übergeht. Die Beziehung zwischen Akteuren beruht also immer darauf, wie unterschiedlich mächtig die beiden betrachteten Akteure zueinander sind und welche Macht sie sich gegenseitig durch Bewertungen zugestehen. Während die Macht von Akteuren innerhalb einer Evolutionsebene meist verhältnismäßig gleich sind, so gibt es doch Unterschiede in den Größenordnungen zwischen den Ebenen. Entscheidend für jede Beziehung und deren Interaktionen ist aber immer unabhängig der Evolutionsebenen das Verhältnis der Macht der Akteure, spezieller wie diese Macht von den anderen Akteuren eingeschätzt wird. Sehen sich beide Akteure als komplett gleichberechtigt an, so ist ihr Machtverhältnis 50% zu 50%. Das bedeutet alleine schon wegen der Bewertung, dass keiner der beiden Akteure eine Chance sieht den Anderen komplett versklaven zu können. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie auf gleicher Augenhöhe miteinander interagieren und sich im Austausch dieser Interaktionen auch gleichwertige andere Mächte austauschen. Denn ist so ein Austausch dann nicht auf Augenhöhe, so bemerken die Akteure dies früher oder später und fordern gleichwertigen Austausch nach und verringern ihre Machtbewertung des anderen Akteurs jeweils um die fehlenden Werte. Die Machtbewertungen zwischen den Evolutionsebenen sind aber meist relativ groß, sodass höhere Evolutionsstufen leicht über die niedrigen Evolutionsstufen bestimmen können. Weil einfache Gegenstände auf der Evolutionsebene relativ weit unten stehen, einfach weil ihnen zusätzliche eigenständige Fähigkeiten und somit mächtige Möglichkeiten fehlen, ist es somit wahrscheinlicher dass Menschen die Gegenstände einfach ungefragt benutzen als dass die Gegenstände die Menschen benutzen. Die Vergleiche bezüglich der Machtstufen dient nur zur Orientierung der Größenordnung der Macht, aber diese Kategorisierung ist nur ein generelles Hilfsmittel zur Bewertung der Macht. Ist die Macht der handelnden Akteure um Größenordnung unterschiedlich dann ist deren Machtverhältnis sehr unausgewogen. In Zahlen ausgedrückt ist das Machtverhältnis vielleicht 99,9% zu 0,1% was eindeutig zeigt, wie beherrschend der mächtigere Akteur sein kann. die Macht der GruppenIm Beziehungen und Interaktionen zwischen mehr oder weniger gleichberechtigten Akteuren muss eine Interaktion die Macht austauscht auch immer ungefähr gleichwertig sein weil es sonst zu einem Machtgefälle zwischen diesen Akteuren kommt. Das kann vielleicht von einem der Akteure beabsichtigt sein aber der Andere wird sich sehr wahrscheinlich gegen so einen Machtverlust wehren, einfach weil ein Machtverlust generell eine Verschlechterung seiner Lebenssituation bedeutet und somit ein evolutionärer Nachteil ist. Natürlich können einige Akteure diesen Machtverlust hinnehmen, aber gemäß des Selektionsprinzips werden die Mächtigeren tendenziell besser und länger leben und somit die schwächeren Akteure verdrängen. Die Evolutionsstufen bauen aufeinander auf, weil sich die mikroskopischen Akteure zusammenschließen und somit neue makroskopische Akteure bilden. Betrachtet man nur die Macht der mikroskopischen Strukturen, so können diese mit anderen mehr oder weniger gleichberechtigten Akteuren der mikroskopischen Ebene interagieren, aber auch mit den makroskopischen Akteuren, von denen sie ein Teil sind. Sie können also jederzeit ein Teil ihrer Macht nach oben an den mächtigeren Akteur abgeben um diesen Akteur zu stärken und von seiner Stärke auch zu profitieren aber dafür auch jederzeit ein wenig Macht wieder aus dessen Machtreservoir entnehmen, wenigstens um sich selber am Leben zu erhalten aber vielleicht auch, um sich gegenüber gleichwertigen Akteuren der eigenen Ebene besser zu stellen. Die gleichen Machtaustauschsinteraktionen passieren natürlich auch zu den Akteuren unterhalb der mikroskopischen Ebene, aus denen die mikroskopische Ebene selber besteht. Es gibt also immer zusätzlich zu den äußeren Umwelteinflüssen eine Wechselbeziehung zwischen makroskopischen Akteuren und deren mikroskopischen Akteuren aus denen die makroskopische Struktur besteht. Alle Akteure streben evolutionär nach mehr Macht, allerdings hat es eben auch Vorteile in einer starken Gruppe zu leben, die einem auch selber beschützt, für die man aber auch seine eigene Macht aufgeben muss. Denn die starke Gruppe ist somit immer eine Evolutionsstufe über den Akteuren die die Gruppe, also den neuen Akteur bilden und besitzt somit meist mehr Macht. Die Macht eines makroskopischen Akteurs teilt sich aber auch immer wieder auf die mikroskopischen Akteure auf, sobald sie an einzelne mikroskopische Akteure ausgezahlt wird. Für die mikroskopischen Akteure der Gruppe bedeutet es also, dass sie durch die Gruppe einen Vorteil haben wenn sie wenigstens genauso viel Macht aus der Gruppe bekommen wie sie selber in die Gruppe einzahlen. Ansonsten werden die mikroskopischen Akteure ausgenutzt weil sie mehr Macht in die Gruppe einzahlen als sie selber wieder von der Gruppe zurückbekommen. Je nach Verteilung der Machtverhältnisse innerhalb der Gruppe kann sich also eine Gruppenmitgliedschaft lohnen oder eben auch verlustreich sein. der MachtaustauschInteraktionen zwischen Akteuren ist also immer ein Austausch von Macht, der in verschiedenen Machtkanälen passieren kann. Ein Machtkanal für diesen Austausch ist Besitz, aber Macht kann genauso durch Intrigen oder Waffengewalt getauscht werden. Das Problem bei diesen Formen des Machtaustausches kommt es meistens zu einem Ungleichgewicht der ausgetauschten Machtwerte sodass ein Akteur einen offensichtlichen Vorteil von diesem Austausch bekommt während der andere Akteur diesen Machtwert offensichtlich verliert. Solch offensichtlich unausgeglichenen Machthandel können als unfair angesehen werden. Wenigstens der benachteiligte Akteur wird solche Aktionen nicht gerne erleben aber es hängt dann von dem Verhältnis seiner eigenen Macht gegenüber der Macht des Anderen ab, ob das Unrecht zurückgesetzt werden kann oder ob die Tat ungerächt bleibt. Im Gegensatz zu unausgeglichenem Handel gibt es auch noch den freiwilligen Austausch von Besitztümern. Durch so einen Handel findet meist ein Austausch von gleichwertigem Besitz statt wodurch keine böswilligen oder schädlichen Machtübernamen passieren. Die Macht der beiden Handelspartner bleibt subjektiv bei jedem gleichwertigen Handel auch wieder gleichwertig. Denn für die ausgegebene Macht über ein Besitztum bekommt man ein mehr oder weniger gleichwertiges anderes Besitztum. Über die Wertigkeiten von so einem Austausch möchte ich in den nächsten Kapiteln sprechen, hier soll es ersteinmal nur die Motivation des Machttausches erläutert werden. Der Austausch von Macht durch Besitztümer hat evolutionäre Vorteile für alle Akteure. Es erlaubt einen Austausch von gleichwertiger Macht aber aus unterschiedlichen Machtkanälen und verhindert somit Unruhen oder Streitigkeiten, auch wenn diese wegen der subjektiven Bewertung von Macht nicht ausgeschlossen sind. Für den einzelnen Akteur erlaubt es also die Umwandlung einer Machtform, die der Akteur übermäßig besitzt, zu einer anderen Machtform, die der Akteur gerade benötigt. Es fördert somit die friedliche Koexistenz von gleichmächtigen Akteuren die somit beide ihre Vorteile durch längerfristigen gleichwertigen Handel ziehen können anstatt sich ständig durch zehrende Machtkämpfe schlechter zu stellen. Die Kooperation in Gruppen ist eine Schlüsselkomponente zur Machtvergrößerung, weil durch Spezialisierungen die Teilnehmer die Gruppe weitaus effektiver stärken als wenn die Akteure einzeln sich um alle lebensnotwendigen Aktionen selber kümmern müssen. Aber so eine Kooperation bedeutet auch, dass die Akteure von der Gruppe abhängen und vertrauen müssen dass die Gruppe auch die Macht wieder auszahlt, die ein Akteur eingezahlt hat. Ein Akteur muss also Vertrauen in die anderen Akteure haben um kooperieren zu können und der gleichwertige Austausch von Besitz erzeugt vertrauen weil so ein Austausch beide Handelspartner in ihrer Macht stärkt wenn er auf freiwilliger Basis geschehen ist. Die Macht von Besitztümern verfällt auf unterschiedlichen Zeitskalen aber kontinuierlich. Einige Lebensmittel verlieren schon nach wenigen Stunden ihre Macht gefahrlos konsumiert zu werden und andere Gegenstände wie Häuser müssen nur selten mal repariert werden. Um die Macht zu erhalten muss also immer wieder neue Macht in die Besitztümer gesteckt werden. Entweder kümmert sich der Besitzer selber darum und bringt seine eigene Energie als Machtform auf oder er gibt Besitztümer als Macht an andere Akteure ab die sich im Austausch dafür um den Erhalt der Macht des Besitzers kümmern. Hier unterscheiden sich wiederum zwei Machtformen des Besitzes. Einerseits wurde Besitz hier so eingeführt, dass der Besitzer die Macht hat mit dem Besitz zu tun was er auch immer will, was bedeutet dass ein Akteur, der die physische Gewallt über einen Gegenstand wie einem Hammer in seiner Hand hat auch der Besitzer dieses Gegenstandes ist. Andererseits kann es einen noch mächtigeren Akteur geben, der zwar nicht direkt die physische gewallt über den Hammer hat, aber dafür Macht über den Akteur hat, der den Hammer benutzt was bedeutet, dass die noch größere Macht einen Anspruch auf den Besitz des Hammers erheben kann und den Akteur mit dem Hammer zu Aktionen bewegen kann wie den Hammer an den mächtigeren jederzeit abzugeben. Damit kann ein Gegenstand zwar im physischen Besitz eines Akteurs sein aber gleichzeitig im übertragenden Sinne auch Besitz von dem mächtigerem Akteur sein. Beispielsweise kann der Hammer im Besitz einer Schmiedefirma sein und der Schmied ist nur ein mikroskopischer Akteur der Schmiede aber weil er mit dem Hammer physisch arbeitet besitzt er wenigstens zur Zeit der Arbeit die vollständige Macht über den Hammer. Nach der Arbeit kann der Hammer wieder in den vollständigen Besitz der Firma übergehen, was genau der Austausch der Macht entspricht, die zwischen mikroskopischen Akteuren und makroskopischen Akteuren besteht. Wenn der Hammer jetzt aber gestohlen wird, dann verliert sowohl der Schmied als auch die Schmiede den Besitz über den Hammer während der Dieb die Macht des Hammers jetzt selber benutzen kann. Die Schmiede verliert jetzt also den Machtwert während der Dieb die Macht bekommt. Sollte der Dieb jedoch bekannt sein, dann kann die Schmiede den Dieb vor der Gemeinschaft bloßstellen. Mit dem Diebstahl ist also eine andere Machtform vom Dieb zur Schmiede übergegangen: Der Anspruch auf den Hammer oder die verringerte moralische Bewertung des Diebes von der Gemeinschaft. Der Dieb muss also sein vergehen wieder gut machen um seine gesellschaftliche Stellung zu behalten weil die Gesellschaft den Hammer als den Besitz des Schmiedes anerkennt und nicht als Besitz des Diebes. Das Problem an der einfachen Machtbewertung ist, dass Akteure die Macht anderer Akteure nur schätzen können aber nie genau und exakt bestimmen können. Jede Messung im physikalischem Sinne ist selber auch immer mit einer gewissen Unsicherheit belegt und jede Messung ist auch Energie- und Zeitaufwändig, sodass die Bewertung anderer Akteure hinsichtlich ihrer Macht so gut wie immer nur abgeschätzt wird. Diese Einschätzungen sind umso genauer, je besser man den zu bewertenden Akteur und seine Fähigkeiten kennt. Ansonsten muss man sich mit den Abschätzungen der Macht und der Fähigkeiten analogen Akteuren oder klassifizierten Akteurtypen zufrieden geben. In kleinen Gruppen kennen sich die einzelnen mikroskopischen Akteure untereinander und können sich auch so einschätzen wie sie reagieren, mit anderen interagieren und generell welche Macht sie besitzen. In größeren Gruppen gelingt dies nicht mehr zuverlässig, weil die einzelnen mikroskopischen Akteure nicht mehr alle anderen Akteure genau genug kennen um sie in ihrer Macht bewerten zu können. Das bedeutet dass sie sich nur auf das Vertrauen, also ihrer Intuition bezüglich der Machtbewertung der anderen Akteure stützen können und was somit auch einfach von dem anderen Akteuren ausgenutzt werden kann. Akteure haben deswegen ein generelles Misstrauen gegenüber anderen Akteuren um sich selber vor Machtmissbrauch zu schützen. Was die mikroskopischen Akteure aber besser einschätzen können ist meist die Macht von Besitztümern, da ihre eigene Macht weit über der Macht der Besitztümer liegt. Ein Austausch dieser Besitztümer erzeugt also Vertrauen weil einerseits klar ist dass man durch diesen fairen Austausch Macht erhält und andererseits diese Macht auch relativ genau eingeschätzt werden kann. Damit ist es ersteinmal nicht wichtig, wie viel Macht der Handelspartner selber insgesamt hat sondern lediglich wie viel Macht er für den Besitz hergibt. Das ist leichter zu durchschauen vorallem bei physischem Besitz durch Anfassen, Fühlen oder generell Begutachten und Bewerten des Besitzes und bildet trotzdem dann einen fairen Machtaustausch. Damit ist es egal ob der Handel zwischen gleichmächtigen Akteuren stattfindet oder ob es deutliche Größenordnungen zwischen den Handelspartnern gibt wie z.B. wenn ein Mensch etwas von einer Firma kauft. Der Austausch selbst ist dann fair gestaltet. Die Machtbewertung von Gegenständen ist deutlich leichter als die Machtbewertungen von anderen gleichberechtigten Akteuren, einfach weil einfache Genstände deutlich weniger Fähigkeiten besitzen als gleichberechtigte Akteure. Unbelebte Gegenstände haben nur die Fähigkeiten die die Naturkräfte ihnen geben während beim Aufstieg in den Evolutionsebenen immer weitere Fähigkeiten wie Reaktionsmöglichkeiten, Planungsfähigkeiten oder generell Intelligenz hinzukommen. Einfache alltägliche Eigenschaften wie z.B. wie hart ein Gegenstand ist, wie Nahrhaft er ist um den Hunger zu stillen oder wie gut er vor Regen schützt kann man somit recht leicht abschätzen, was ersteinmal auch auf lebendige Akteure zutrifft, allerdings können sich gleichmächtigere Akteure immer je nach ihrer Interlligenzfähigkeit auch wehren während einfache Gegenstände dies nur mit normaler Physik vermögen. Wenn z.B. Katzen als Haustiere ausgetauscht werden, dann können diese sich in ihrem Charakter so deutlich unterscheiden, dass man beim Kauf nicht abschätzen kann, wie die Katze sich als Haustier verhält. Ist es eine Schmusekatze oder ehr eine Kratzfurie? Geld als MachtaustauschMit all diesen Argumenten ist es für Menschen vollkommen sinnvoll mit Gegenständen Handel zu betreiben. Dabei bewerten sie ihre Besitztümer immer wieder hinsichtlich ihrer zugesprochenen Macht. Und dieser Machtwert kann sich von Mensch zu Mensch und auch für einzelne Menschen in der Zeit ändern, je nachdem wie die Bewertung dieser Gegenstände sich ändert. Je nachdem wie sinnvoll die Gegenstände für ihr Leben erscheinen desto mehr Machtwert sprechen sie auch diesem Gegenstand zu. Damit können sich die Bewertungen natürlich auch je nach Lebenssituation unterscheiden, während in einer Hungersnot generell die Nahrung höher bewertet wird können in Kriegsfall Waffen besser bewertet sein. Aber ein einfacher Warentausch kann auch schnell wieder sehr komplex werden. Denn Menschen, die das Konzept der Macht nicht kennen und nur indirekt durch den Evolutionsdruck danach Handeln, haben ab einer gewissen Warenmenge kaum noch eine Chance den Überblick über die Warenwerte zu behalten. Sie müssen immer vergleichen wie viel Ware sie für eine andere Ware hergeben würden, aber damit bezahlen sie z.B. einmal einen Stuhl mit 50 Äpfeln und ein anderes mal bekommen sie drei Stühle für einen Tisch. Und die Bewertung der Gegenstände ändert sich nicht nur durch die eigene Bewertung, sondern auch durch veränderte Bewertungen der Gegenstände von allen Anderen. Mit jeder neuen Warenklasse müssen sie sich also die aktuellsten Umrechnungskurse zu den jeweils anderen Warenklassen merken um bei einem Handel aufpassen zu können ob ihr Handel auch wirklich gleichberechtigt war oder ob sie Macht verloren haben. Die Anzahl der Umrechnungskurse wächst aber quadratisch mit der Anzahl der Waren sodass es immer deutlich mehr Umrechnungskurse gibt als tatsächlich gehandelte Waren. Da ist es viel einfacher sich eine dieser Waren herrauszupicken, und diese Ware als Vergleichskatalog für alle anderen Waren anzusetzen. Jetzt müssen sich die Menschen nur noch für jede Ware die Umrechnung in die bevorzugte Ware merken und können anhand diesem Katalog einfach bestimmen ob ein Handelsangebot billiger, gleichwertig oder teurer ist als erwartet. Diese bevorzugte Ware nennt man dann Geld und der Wert der Geldware ist umso größer, je mehr Menschen auch dieses Geld benutzen. Das ist der Netzwerkeffekt des Geldes und der bewertete Machtwert dieser Ware steigt, weil ein Akteur dieses Geld jetzt nicht mehr nur verkonsumieren kann sondern auch alle anderen Waren, die andere Akteure im Verkauf für das Geld anbieten auch mithilfe des Geldes bekommen kann. Je mehr Auswahl die Akteure dabei haben, desto nützlicher und damit mächtiger ist das Geld. Eine Ware als Geld anzusehen fügt der Ware also die Fähigkeit hinzu relativ einfach gegen so gut wie alle anderen Waren eingetauscht zu werden, sofern diese anderen Waren auch von anderen Händlern angeboten werden. Je mehr Angebote es also für ein Geld gibt, desto wertvoller und mächtiger ist das Geld weil das erhöhte Angebot dafür sorgt, dass weitere Machtformen beliebig gegen die Machtform des Geldes umgewandelt werden können. Mithilfe des Geldes kann man auch sehr einfach die ausgetauschte Macht quantifizieren. Denn wenn ein gleichwertiger Handel stattfindet, dann wird der Wert des Handels in Geldeinheiten angegeben. Und mithilfe dieser Geldeinheiten kann man somit auch die Machtwerte bestimmen indem man genauso wie bei Waren versucht den Wert einer Geldeinheit in Macht zu bewerten. Mit Geld kann man nun genauso wie mit Macht rechnen und gegen andere Machtformen vergleichen. Dabei hat Geld den Vorteil, dass deren Machtform physisch erfahrbar ist. Geld oder digitale Währungen sind somit greifbarer für Menschen als soziale Machtformen wie Moral, Liebe oder Angstherrschaft.
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